Bei nachhaltigen ETFs ist die Stimmung wieder freundlicher. Viele Kurse zeigen sich auch auf Jahressicht grün. / Foto: Pixabay

  Fonds / ETF

Nachhaltige ETFs: Langfristig bis zu 81 % im Plus

An der Börse ist die Stimmung wieder freundlicher geworden: Unternehmen erzielen solide Gewinne, die Leitzinsen steigen langsamer, und die Inflation schwächt sich in manchen Ländern ab. Auch die meisten ETFs (börsengehandelte Fonds) sind kurzfristig und auf Jahressicht wieder im Plus. Langfristig stehen unverändert robuste Wertgewinne zu Buche.

Während nach dem historisch schwachen Börsenjahr 2022 grüne Fonds schon seit geraumer Zeit wieder besser laufen, taten sich nachhaltige ETFs etwas länger schwer. Nachdem sich im Mai aber eine positive Trendwende abzeichnete, setzte sich diese im Juni fort.

Auf zwölf Monate betrachtet sind 20 von 29 ETFs, die ECOreporter analysiert hat, wieder im Plus. Auch auf Monatssicht konnten zwei Drittel an Wert gewinnen.

Bei ETFs sollten Anlegerinnen und Anleger aber ohnehin einen langen Investitionshorizont einplanen. Und "lang" sollte nicht nur ein bis zwei Jahre heißen. ECOreporter empfiehlt in der Regel eine Mindestanlagedauer von fünf, besser von sieben bis zehn Jahren. Mit einer Ausnahme haben alle von der Redaktion beobachteten nachhaltigen ETFs, die seit mindestens drei Jahren gehandelt werden, seit Juni 2020 an Wert gewonnen. Bei den mindestens fünf Jahre alten Produkten sind sogar alle im Plus. Einzelne ETFs können auch den globalen Vergleichsindex MSCI World schlagen.

Wer einen langen Atem hat, kann die Kursverluste des letzten Jahres durchaus zum Anlass nehmen, jetzt bei ETFs einzusteigen, am besten mittels eines Sparplans. Auch können bestehende Positionen erhöht werden.

Ohne Kompromisse geht es kaum

ECOreporter gibt im Folgenden einen Überblick über die Wertentwicklung von 29 ETFs, die für anspruchsvollere nachhaltige Anlegerinnen und Anleger in Frage kommen können. Sehr viele sind das nicht, zum Vergleich: Die Redaktion hat aktuell bereits mehr als 100 teils nur vermeintlich grüne ETFs getestet.

Zwar nennen sich mittlerweile Hunderte von ETFs nachhaltig, der Großteil davon wird allerdings nach nicht sehr strengen Kriterien zusammengestellt. Dutzende ECOreporter-Tests zeigen: Gerade bei Ausschlüssen problematischer Geschäftsfelder gehen die Anbieter inkonsequent vor und lassen Schlupflöcher.

Ganz anders ist die Situation bei aktiv gemanagten Fonds, dort gibt es zahlreiche tiefgrüne Produkte. Schon seit Jahren veröffentlicht ECOreporter regelmäßig einen Überblick über die Wertentwicklung nachhaltiger Aktien- und Mischfonds.

Aber es gibt auch ETFs, die es besser machen. Neben einigen Produkten der großen Anbieter, die Kriterien verschärft und Ausschlüsse erweitert haben, gilt dies vor allem für ETFs von noch jungen Anbietern wie dem britischen Finanzdienstleister Rize. Während iShares, Tochter des US-Vermögensverwalters BlackRock, oder die Schweizer Großbank UBS mit vielen ihrer Finanzprodukte beispielsweise auch in fossile Brennstoffe und Rüstung investieren, hat Rize eine unternehmensweite Nachhaltigkeits-Agenda, die solche Investments ausschließt.

Andererseits sind viele der jüngeren ETFs noch nicht lange am Markt und lassen sich finanziell schwer einschätzen – insbesondere wenn sie streng auf ein Thema ausgerichtet und nicht sehr breit aufgestellt sind. Ein wirklich belastbarer Test der Wertentwicklung steht hier noch aus. Anlegerinnen und Anleger müssen sich im Zweifelsfall entscheiden, inwieweit sie bereit sind, Kompromisse einzugehen und auch in nachhaltige ETFs von nicht nachhaltigen Anbietern zu investieren.

Eine Übersicht zur Wertentwicklung der ETFs, die – mit einer Ausnahme – im ECOreporter-Test mindestens eine Nachhaltigkeitsnote von 3,7 erhalten haben, hat die Redaktion für Sie im Premium-Bereich zusammengestellt.

Eine vollständige Liste aller aktuell mehr als 100 von ECOreporter getesteten ETFs finden Sie hier.

Die weiteren wichtigen Informationen lesen Sie als ECOreporter-Premium-Leser/-in. Einloggen oder Premium-Leser/-in werden.

...

Verwandte Artikel

10.07.23
 >
04.07.23
 >
10.03.22
 >
09.03.22
 >
08.03.22
 >
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x