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EEG-Umlage steigt 2016 wieder an - wohin das Geld fließt
Ab 2016 müssen deutsche Stromverbraucher wieder mehr EEG-Umlage zahlen. Wie die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber heute mitteilten, beträgt die EEG-Umlage im kommenden Jahr 6,354 Cent pro Kilowattstunde Strom. Sie erhöht sich damit gegenüber 2015 um 0,184 Cent bzw. um etwa drei Prozent. Für das laufende Jahr war sie erstmals gesenkt worden, von 6,24 Cent pro Kilowattstunde in 2014 auf 6,17 Cent. Für einen Durchschnittshaushalt bedeutet die Erhöhung der EEG-Umlage eine Zusatzbelastung von 8,76 Euro im Gesamtjahr, inklusive Mehrwertsteuer. Im Jahr 2016 werden die Stromkunden etwa 22,9 Milliarden Euro für die EEG-Umlage entrichten, hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) errechnet.
Die Versorger kassieren die EEG-Umlage mit der Stromrechung. Die deutschen Stromverbraucher finanzieren damit die festen Einspeisetarife, die Betreiber von Ökostromkraftwerken von den Netzbetreibern für ihren Strom erhalten. Diese zahlen ihnen für den Grünstrom die Tarife, den das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festlegt. Die liegen höher als der übliche Stromtarif, die EEG-Umlage gleicht diese Kluft aus. Der starke Ausbau der alternativen Energien hat dazu geführt, dass die Preise an der Strombörse, an der große Stromverbraucher sich ihre Versorgung sichern, stark gesunken sind. Denn durch die Energiewende stammt die Stromversorgung zu immer größeren Teilen aus günstig produzierenden Ökostromkraftwerken, für die Betreiber ja im Gegensatz etwa zu Kohlemeilern keine fossilen Brennstoffe einkaufen müssen. Aber je billiger der Börsenpreis ist, desto größer fällt die Kluft aus zwischen dem Strompreis und den EEG-Tarifen aus. Absurderweise steigt daher der Finanzierungsbedarf für die EEG-Umlage. Hinzu kommt, dass die Bundesregierung in den vergangen Jahren immer mehr Großverbraucher aus der Industrie von der EEG-Umlage befreit hat, so dass die anderen umso stärker belastet werden. Die Versorger leiten die Einnahmen aus der EEG-Umlage auf das so genannte EEG-Konto weiter. Dieses war vor einem Jahr so gut gefüllt, dass die EEG-Umlage verringert wurde.
Kein Grund für höhere Stromrechungen?
Nach Einschätzung von Eva Bulling-Schröter, energie- und klimapolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion ‚Die Linke‘, wäre auch für 2016 eine Kürzung der EEG-Umlage möglich gewesen. „Das Anheben der EEG-Umlage um 0,18 Cent ist wenig einleuchtend. Denn für einen Herbstmonat ist das EEG-Konto mit 2,5 Milliarden Euro prall gefüllt. Dies wäre Gelegenheit genug, die EEG-Umlage zu senken und das Guthaben abzuschmelzen“, sagt Eva Bulling-Schröter. Die Politikerin sieht in der Verringerung der Stromsteuer eine weitere Möglichkeiten zur Entlastung der Stromverbraucher: „So könnte man den Strompreis zum Beispiel um 1,5 Cent pro Kilowattstunde senken. Denn die Stromsteuer belastet, wie alle Steuern und Umlagen, ärmere Haushalte stärker als besserverdienende“, stellt Bulling-Schröter fest. Sie kritisiert zudem die Befreiung großer Stromverbraucher aus der Industrie von der EEG-Umlage. Allein dadurch erhöhe sie sich um einen Cent je Kilowattstunde.
Auch der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) sieht in der leichten Erhöhung der EEG-Umlage keinen Grund dafür, dass private Verbraucher mehr als bisher für Strom zahlen müssen. Der Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche argumentiert, dass die fallenden Preise an den Strombörsen es den Versorgern ermögliche, den Stromkunden bei den Preisen entgegen zu kommen. Zumal mit dem Fortschreiten der Energiewende der Börsenstrompreis weiter fallen werde, zum Vorteil der Stromversorger.
BDEW erwartet sogar weitere Preiserhöhungen
Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, weist darauf hin, dass der deutliche Strompreis-Anstieg der letzten Jahre „in der Hauptsache auf höhere Steuern, Abgaben und Umlagen zurückgeht“. Seit 1998 sei der Staatsanteil am Endkundenpreis nach BDEW-Berechnungen auf 52 Prozent gestiegen. Die BDEW-Chefin Müller sieht wenig Aussicht auf ein Absinken der Strompreise für Normalverbraucher. In den nächsten zehn Jahren seien „wegen des Zubaus von Photovoltaik- und Windenergieanlagen Investitionen in Milliardenhöhe allein in die Verteilnetze notwendig“. Es müssen bestehende Stromleitungen verstärkt, neue Stromleitungen verlegt sowie Trafostationen und andere technische Einrichtungen installiert werden. Die Netzentgelte, die derzeit im Schnitt etwa 23 Prozent des Preises ausmachen, würden daher vielen Regionen weiter steigen.
Die Übertragungsnetzbetreiber veröffentlichten auch Angaben darüber, wie sich die EEG-Umlage zusammensetzt. Demnach fließen von den 6,354 Cent pro Kilowattstunde Strom in 2016 nur 2,014 Cent in die Vergütung von Strom aus Windenergie, also nicht einmal ein Drittel. Der Anteil der Photovoltaik summiert sich dagegen auf 2,632 Cent, wogegen nur 1,668 Cent auf die Biomasse entfällt und 0,123 Cent auf die übrigen Erneuerbaren. Dem stehen kostensenkende Auswirkungen gegenüber wie die Überschüsse auf dem EEG-Konto.
Die Versorger kassieren die EEG-Umlage mit der Stromrechung. Die deutschen Stromverbraucher finanzieren damit die festen Einspeisetarife, die Betreiber von Ökostromkraftwerken von den Netzbetreibern für ihren Strom erhalten. Diese zahlen ihnen für den Grünstrom die Tarife, den das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festlegt. Die liegen höher als der übliche Stromtarif, die EEG-Umlage gleicht diese Kluft aus. Der starke Ausbau der alternativen Energien hat dazu geführt, dass die Preise an der Strombörse, an der große Stromverbraucher sich ihre Versorgung sichern, stark gesunken sind. Denn durch die Energiewende stammt die Stromversorgung zu immer größeren Teilen aus günstig produzierenden Ökostromkraftwerken, für die Betreiber ja im Gegensatz etwa zu Kohlemeilern keine fossilen Brennstoffe einkaufen müssen. Aber je billiger der Börsenpreis ist, desto größer fällt die Kluft aus zwischen dem Strompreis und den EEG-Tarifen aus. Absurderweise steigt daher der Finanzierungsbedarf für die EEG-Umlage. Hinzu kommt, dass die Bundesregierung in den vergangen Jahren immer mehr Großverbraucher aus der Industrie von der EEG-Umlage befreit hat, so dass die anderen umso stärker belastet werden. Die Versorger leiten die Einnahmen aus der EEG-Umlage auf das so genannte EEG-Konto weiter. Dieses war vor einem Jahr so gut gefüllt, dass die EEG-Umlage verringert wurde.
Kein Grund für höhere Stromrechungen?
Nach Einschätzung von Eva Bulling-Schröter, energie- und klimapolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion ‚Die Linke‘, wäre auch für 2016 eine Kürzung der EEG-Umlage möglich gewesen. „Das Anheben der EEG-Umlage um 0,18 Cent ist wenig einleuchtend. Denn für einen Herbstmonat ist das EEG-Konto mit 2,5 Milliarden Euro prall gefüllt. Dies wäre Gelegenheit genug, die EEG-Umlage zu senken und das Guthaben abzuschmelzen“, sagt Eva Bulling-Schröter. Die Politikerin sieht in der Verringerung der Stromsteuer eine weitere Möglichkeiten zur Entlastung der Stromverbraucher: „So könnte man den Strompreis zum Beispiel um 1,5 Cent pro Kilowattstunde senken. Denn die Stromsteuer belastet, wie alle Steuern und Umlagen, ärmere Haushalte stärker als besserverdienende“, stellt Bulling-Schröter fest. Sie kritisiert zudem die Befreiung großer Stromverbraucher aus der Industrie von der EEG-Umlage. Allein dadurch erhöhe sie sich um einen Cent je Kilowattstunde.
Auch der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) sieht in der leichten Erhöhung der EEG-Umlage keinen Grund dafür, dass private Verbraucher mehr als bisher für Strom zahlen müssen. Der Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche argumentiert, dass die fallenden Preise an den Strombörsen es den Versorgern ermögliche, den Stromkunden bei den Preisen entgegen zu kommen. Zumal mit dem Fortschreiten der Energiewende der Börsenstrompreis weiter fallen werde, zum Vorteil der Stromversorger.
BDEW erwartet sogar weitere Preiserhöhungen
Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, weist darauf hin, dass der deutliche Strompreis-Anstieg der letzten Jahre „in der Hauptsache auf höhere Steuern, Abgaben und Umlagen zurückgeht“. Seit 1998 sei der Staatsanteil am Endkundenpreis nach BDEW-Berechnungen auf 52 Prozent gestiegen. Die BDEW-Chefin Müller sieht wenig Aussicht auf ein Absinken der Strompreise für Normalverbraucher. In den nächsten zehn Jahren seien „wegen des Zubaus von Photovoltaik- und Windenergieanlagen Investitionen in Milliardenhöhe allein in die Verteilnetze notwendig“. Es müssen bestehende Stromleitungen verstärkt, neue Stromleitungen verlegt sowie Trafostationen und andere technische Einrichtungen installiert werden. Die Netzentgelte, die derzeit im Schnitt etwa 23 Prozent des Preises ausmachen, würden daher vielen Regionen weiter steigen.
Die Übertragungsnetzbetreiber veröffentlichten auch Angaben darüber, wie sich die EEG-Umlage zusammensetzt. Demnach fließen von den 6,354 Cent pro Kilowattstunde Strom in 2016 nur 2,014 Cent in die Vergütung von Strom aus Windenergie, also nicht einmal ein Drittel. Der Anteil der Photovoltaik summiert sich dagegen auf 2,632 Cent, wogegen nur 1,668 Cent auf die Biomasse entfällt und 0,123 Cent auf die übrigen Erneuerbaren. Dem stehen kostensenkende Auswirkungen gegenüber wie die Überschüsse auf dem EEG-Konto.