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ECOreporter-Favoriten-Aktie Vestas: Auftragslage gut – Analysten befürchten sinkende Margen

Vestas meldet einen Großauftrag aus Saudi-Arabien mit einem Volumen von über 400 Megawatt (MW). Für die zweite Jahreshälfte erwartet der Windkraftkonzern eine Belebung des Geschäfts. Analysten rechnen jedoch für das abgelaufene Quartal mit sinkenden Margen. Ist die Aktie trotzdem kaufenswert?

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Beim dänischen Branchenprimus ist ein Großauftrag aus Saudi-Arabien eingetrudelt. Vestas soll 99 Windräder vom Typ V150-4.2 MW für den ersten Windpark des Landes liefern. Der Auftrag hat ein Gesamtvolumen von 415 MW und schließt eine Servicevereinbarung über 20 Jahre mit ein. Das ölreiche Saudi-Arabien setzt mittlerweile auch auf Erneuerbare Energien. Das Land möchte in den kommenden fünf Jahren Windparks mit einer Kapazität von 7 Gigawatt (GW) aufbauen. Bis 2030 soll die Windkraft-Kapazität auf 16 GW anwachsen.

Mehr Aufträge in der zweiten Jahreshälfte

Die Auftragslage bei Vestas ist sehr gut. Seit Beginn des Jahres heimste der dänische Windradbauer 8,06 GW an Aufträgen ein – mehr als die Hälfte der erwarteten Jahreskapazität.

"Die Nachfrage nach Windkraftanlagen wächst weltweit. Wir erwarten mehr Aufträge in der zweiten Jahreshälfte und eine generelle Belebung des Geschäfts", sagte Vestas-Chef Anders Runevad Anfang Mai bei der Bekanntgabe der Zahlen für das erste Quartal 2019. Die Zahlen für das zweite Quartal wird Vestas am 15. August vorlegen.

Analysten prophezeien sinkende Margen – trotz guter Auftragslage

Trotz der guten Auftragslage sind derzeit viele Analysten skeptisch. Die Deutsche Bank stuft Vestas auf "Halten" ein. Das Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten beträgt laut Analyst Gael de-Bray 85,70 Euro. Er gehe nicht davon aus, dass Vestas die Gewinnerwartungen für das abgelaufene Quartal verfehlen werde, schreibt de-Bray in einer aktuellen Studie. Das beeindruckende Auftragsvolumen für das zweite Quartal deute auf einen Auftragseingang in Rekordhöhe hin. Allerdings könnten die Margen für den Windradbauer sinken, was den Experten der Deutschen Bank eigenen Angaben zufolge skeptisch macht.

Über sinkende Margen sorgt sich auch die US-Bank JP Morgan und stuft die Vestas-Aktie auf "Untergewichten" ein. Bei Vestas stehe ein weiteres margenschwaches Quartal an, schreibt Analyst Andreas Willi in einer Studie. Damit könnten auch die Erwartungen der Marktteilnehmer sinken. Der Fokus der US-Bank liege auf den Ankündigungen des neuen Unternehmenschefs Henrik Andersen, der das Ruder bei Vestas Anfang August übernimmt.

Die Vestas-Aktie steht an der Börse Xetra derzeit bei 79,10 Euro (17.7., 9:04 Uhr). Auf Jahressicht ist die Aktie 48 Prozent im Plus. ECOreporter rät bereits investierten Anlegern, ihre Anteile zu halten. Neueinsteiger sollten die nächsten Quartalszahlen abwarten. Die Vestas-Aktie ist ein solides Langfristinvestment – allerdings ist die Aktie nicht mehr günstig bewertet.

Vestas ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.

ECOreporter hat die Vestas-Aktie mit den Aktien der Mitbewerber Siemens Gamesa und Nordex hier verglichen.

Vestas Wind Systems A/S: 

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