92 Prozent der Linde-Aktien sind zum Umtausch eingereicht worden. / Foto: Linde AG

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ECOreporter-Favoriten-Aktie Linde: Was erwartet Anleger nach der Fusion?

In den nächsten Tagen wird sich entscheiden, ob die Fusion von Linde und Praxair klappt. Was passiert mit den Linde-Aktien, wenn die Zusammenlegung der beiden Gaskonzerne stattfindet?

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Mittlerweile geht kaum noch ein Marktexperte davon aus, dass die Fusion auf den letzten Metern platzen wird. Bis 24. Oktober müssen alle Genehmigungen der Kartellbehörden vorliegen, und es sieht ganz danach aus, als würde auch die US-Wettbewerbsbehörde FTC ihre Zustimmung zur Zusammenlegung von Linde und Praxair geben. Das Okay der FTC ist das letzte große Hindernis für die beiden Konzerne aus München und Connecticut.

Wenn die Fusion in trockenen Tüchern ist, werden zum Umtausch eingereichte Aktien der Linde AG in Papiere des neuen Unternehmens Linde plc umgetauscht. Die Linde plc ist eine Aktiengesellschaft nach britischem Recht. 92 Prozent der Linde-Aktien wurden bis zum Stichtag im Frühjahr dieses Jahres zum Umtausch eingereicht. Diese Aktien erkennt man an der ISIN DE000A2E4L75.

Minderheitsaktionäre werden aus dem Unternehmen gedrängt

Die übrigen 8 Prozent der Linde-Aktien sind mit der ISIN DE0006483001 gelistet. Im Zuge der Fusion wird die Linde AG auf die Linde Intermediate Holding AG als übernehmendem Rechtsträger verschmolzen. Diese Holding hält dann 92 Prozent der Anteile am Linde-Konzern und kann als Mehrheitsaktionär die übrigen 8 Prozent der Aktien gegen Zahlung einer angemessenen Barabfindung übernehmen.

Dieses Vorgehen nennt man Squeeze-Out, die rechtlichen Grundlagen finden sich in § 62 Abs. 1 und Abs. 5 des Umwandlungsgesetzes (UmwG) und in §§ 327a ff. des Aktiengesetzes (AktG). Die Übernahme der Aktien erfolgt zwangsweise, Anleger können sie nicht verweigern.

Die zum Umtausch eingereichte Linde-Aktie notiert aktuell (19.10., 12:17 Uhr) im Xetra-Handel bei 213 Euro, die nicht eingereichte Aktie bei 185,05 Euro. Der Linde-Konzern hat angekündigt, für nicht zum Umtausch eingereichte Aktien eine Barabfindung von voraussichtlich 188,24 Euro zu zahlen. Die Höhe der Abfindung steht noch nicht endgültig fest, dürfte aber nicht sonderlich weit vom angekündigten Wert abweichen.

Analysten raten zum Kauf

Finanzmarktexperten empfehlen derzeit mehrheitlich, nicht zum Umtausch eingereichte Aktien zu kaufen oder zu halten. Auf dem Finanznachrichten-Portal Thomson Reuters stufen von 21 Analysten fünf die Aktie als "Strong Buy“ ein, acht als "Buy“ und sechs als "Hold“. Nur zwei Analysten plädieren dafür, die Aktie zu verkaufen.

Zumindest bis zur Höhe der Barabfindung hat der Aktienkurs noch Spielraum. Und wenn die Fusion wider Erwarten platzen sollte, können Anleger mittelfristig auf weitere Kursanstiege hoffen, denn die Linde AG steht auch ohne die Fusion mit Praxair geschäftlich gut da.

Linde ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

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