ECOreporter-Favoriten-Aktie: Baut Linde weitere Stellen ab?

Der Gaskonzern Linde verlässt seine Münchener Konzernzentrale und will offenbar weitere Stellen streichen.

Nach Angaben der Gewerkschaften IG Metall und IG BCE plant Linde, in Deutschland 850 weitere Arbeitsplätze abzubauen – zusätzlich zu den knapp 1.000, die bereits durch das "Lift“-Programm weggefallen seien. Außerdem wird das Unternehmen im Dezember seine Münchener Zentrale schließen. Die dortigen Angestellten sollen laut den Gewerkschaften nach Pullach wechseln.

"Unsere Warnungen bestätigen sich: Die De-facto-Übernahme von Linde durch Praxair bringt den deutschen Beschäftigten nichts als Stellenabbau, Gängelung und Einschränkungen bei der Mitbestimmung“, sagt Xaver Schmidt, Linde-Aufsichtsratsmitglied der IG BCE. "Es zählen allein die Synergieziele, die Menschen werden zu Kennzahlen degradiert. Es kann nicht sein, dass nach der Fusion nur noch die kurzfristigen Gewinninteressen von Aktionären bedient werden sollen. Ein Weltmarktführer mit einer operativen Marge von fast 20 Prozent sollte auch ein verantwortungsbewusster Arbeitgeber sein.“

Linde bestätigt die Schließung der Zentrale in München. Zu den angeblichen Stellenstreichungen hat sich das Unternehmen bislang nicht geäußert. Derzeit beschäftigt Linde in Deutschland etwas mehr als 7.000 Mitarbeiter. Der Konzern wird seit der Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair vom britischen Guildford aus geführt. Vorstandschef Steve Angel hat sein Büro in Danbury in den USA.

Die Linde-Aktie steht im Xetra-Handel aktuell bei 174,30 Euro (24.10., 14:09 Uhr). In den letzten drei Monaten hat sie 5,5 Prozent an Wert eingebüßt. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2019 von 27,6 ist die Aktie auch nach den jüngsten Kursverlusten immer noch hoch bewertet.

Linde ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

Linde plc: ISIN DE0006483001 / WKN 648300