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Anleihen / AIF, ECOanlagecheck
ECOanlagecheck: DCM Solarfonds 4 – mit Aldi Rendite aus der Sonne holen
Das Münchener Emissionshaus DCM hat seit 2007 mit den gleichen Partnern zwei Solarfonds aufgelegt. In der zweiten Jahreshälfte 2009 platzierte die Anbieterin den DCM Solarfonds 3, der eine vergleichbare Konzeption wie der vorliegende DCM Solarfonds 4 aufwies. Die Anlagen des Vorgängerfonds befinden sich ebenfalls auf den Dächern von Logistikzentren der Gesellschaften Aldi Süd und Aldi Nord.
Die Solaranlagen befinden sich überwiegend in NRW und Baden-Württemberg, ferner je eine Anlage in Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen. Sechs Anlagen sind bereits fertig gestellt, eine weitere ist vertraglich gesichert. Drei weitere sind laut DCM exklusiv angeboten und befinden sich in formaler finaler Prüfung bei Aldi Nord.
Das Risiko geringerer Einspeisevergütungen für Anlagen, die nach dem 1.7.2010 an das Netz gehen, besteht laut DCM für den Fonds nicht, weil die Kaufpreise für die Anlagen vertraglich an die jeweilige Höhe der Einspeisevergütung gekoppelt sind. Gleiches gilt auch bei Konkretisierungen der Ertragsgutachten und Fremdkapitalzinsen bis zur Übernahme der Anlagen.
Eigenkapitalhöhe und Platzierungsgarantie
Gesamtinvestitionsvolumen: 27,76 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen: 5,73 Millionen Euro (20,64 Prozent)
Platzierungsgarantie: Ja
Agio: 0,17 Millionen Euro (0,62 Prozent)
Fremdkapitalvolumen: 21,86 Millionen Euro (78,74 Prozent)
Das Eigenkapital kann durch einen entsprechenden Geschäftsführungsbeschluss auf max. bis zu 11,5 Millionen Euro ausgedehnt werden. Vorraussetzung hierfür ist, dass in Anlagen mit vergleichbaren Rahmenbedingungen investiert werden kann, wie sie der Prospekt nennt.
Laut DCM sind für drei Standorte inzwischen Kreditverträge abgeschlossen worden, die bessere Zinskonditionen aufweisen als prospektiert. Demnach beträgt für diese Darlehen der KfW-Zinssatz 3,4 Prozent statt der prospektierten 3,9 Prozent. Für die restlichen Anlagen liegen Finanzierungszusagen bzw. –erklärungen vor.
Fondsnebenkosten
(in Prozent des Eigenkapitalvolumens ohne Agio)
Agio: 3 Prozent
Eigenkapitalvermittlung (ohne Agio): 6,5 Prozent
Konzeption (incl. Prospekt- und Marketingvergütung): 6,5 Prozent
Platzierungsgarantie: 2,0 Prozent
Fondsverwaltung und –geschäftsführung / Haftungsvergütung (initial): 2,0 Prozent
Vermittlung Projektgesellschaften: 1,1 Prozent
Gesamtweichkosten: 21,1 Prozent
Die Weichkosten liegen leicht über dem Durchschnitt der von ECOreporter.de analysierten deutschen Solarfonds. Es wurden allerdings überwiegend Solarfonds mit Freiflächenanlagen untersucht. Auffallend sind die relativ hohen Kosten für die Konzeption, wobei für diesen Fonds das Konzept des Vorgängerfonds weitestgehend übernommen wurde.
Laufende Kosten
Laufende Projektkosten: 42,7 Euro pro Kilowattpeak (kWp)
Kaufmännische Geschäftsführung (inkl. Fondsverwaltung, erstes Jahr): 19,0 Euro/kWp
Kostensteigerung (Kalkulation, nur Teilkosten): 2,0 Prozent pro Jahr
Zinskosten (Durchschnitt pro Jahr, Prognose): 62 Euro/kWp
Die Kosten für die technische Betriebsführung pro kWp liegen nach Angaben von DCM mit ungefähr 20 Euro für einen Fonds mit Dachanlagen relativ niedrig, weil der Betriebsführer zusätzlich eine von den Stromerlösen abhängige Vergütung erhält. Wenn die Stromerträge über den Prospektprognosen liegen, steigt auch seine Vergütung über den Prognosewert (Mehrerlösbeteiligung).
Laufzeit und Ausschüttungen
Laufzeit: 21 Jahre, vorzeitige ordentliche Kündigung nicht möglich
Gesamtausschüttung: 220 Prozent (inkl. 103 Prozent Einzahlung)
Ausschüttung durch Verkaufserlös: 0 Prozent
Rendite vor Steuern pro Jahr (IRR, Rechnung ECOreporter.de): 6,3 Prozent
Einkaufsfaktor (Kaufpreis/Stromerlöse erstes Jahr): 8,9
Gesamtinvestition: 3.551 Euro/kWp
Einspeisevergütung: 0,3523 Euro/kwp (Netzanschluss bis 30.6.2010; Ermittlung ECOreporter.de)
Technik und Erträge
An neun der zehn Standorte werden kristalline Solarmodule der Typreihe STP 190-280 von Suntech verwendet. Für den zehnten Standort liefert Centrosolar kristalline Module vom Typ S230P60. Als Wechselrichter kommen Modelle von SMA und Refu zum Einsatz.
Für jeden Standort werden zwei Ertragsgutachten erstellt. Nach Angaben von DCM wird ersatzweise auf Vorgutachten zurück gegriffen, sofern bei Prospektschluss noch nicht beide Gutachten vorliegen Beim DCM Solarfonds 3 lagen den Aussagen nach die vier nachgereichten Gutachten bei den Werten der Vorgutachten oder besser. Gemäß den angesetzten Werten beträgt der spezifische Ertrag der zehn Anlagen durchschnittlich 927 kWh/kWp. In der Prognoserechnung wird, basierend auf einem Gutachten vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE, davon ausgegangen, dass eine Degradation von 0,25 Prozent pro Jahr erst ab dem elften Betriebsjahr einsetzt. Eine Ertragsgarantie wird nicht gewährt.
Ökologische Wirkung

Laut Prospekt wird die durch die Fondsanlagen jährlich erzeugte Strommenge ausreichen, um rund 2.000 Vier-Personen-Haushalte jährlich mit Strom zu versorgen. Die CO2-Einsparnis durch die zehn Anlagen liegt demnach bei rund 4.500 Tonnen pro Jahr.
Risiko
Teilweise besteht noch das Risiko der Fertigstellung der Anlagen. Das Risiko geringerer Einspeisevergütungen für Anlagen, die nach dem 1.7.2010 an das Netz gehen, besteht laut DMC für den Fonds nicht, weil die Kaufpreise für die Anlagen vertraglich an die jeweilige Höhe der Einspeisevergütung gekoppelt sind. Diese Kaufpreisklausel findet auch Anwendung, wenn Konditionen der Fremdfinanzierung oder Ertragsgutachten schlechter als in der Prospektprognose ausfallen sollten. Diese Risiken übernimmt nach Angaben von DCM ebenfalls der Generalunternehmer.
Die Erträge der bisherigen zwei Solarfonds von DCM bewegen sich nach den vorliegenden Angaben bislang fünf Prozent über den prognostizierten Sollwerten. Positiv ist die Beständigkeit bei der Auswahl der Projekt- und Finanzierungspartner zu beurteilen. So übernimmt wiederum Pohlen Solar als Generalunternehmer auch die Betriebsführung der Anlagen. Der Vorgängerfonds hatte ein vergleichbares Konzept, so dass Erfahrungswerte vorliegen und die Zusammenarbeit der Projektpartner funktionieren sollte.
Fazit:
Finanziell
Die technische Betriebsführung wird teilweise erfolgsabhängig bezahlt. Die Vergütungen sind prozentual von den tatsächlichen Stromerlösen abhängig. Daher werden sich die verantwortlichen Unternehmen intensiv darum bemühen, die prognostizierten Erträge zu erreichen oder zu übertreffen. Die jährliche Rendite liegt bei durchschnittlich 6,3 Prozent vor Steuern. Dagegen liegen die Weichkosten des Fonds, im Vergleich zu Solarfonds mit Freiflächenanlagen, über dem Durchschnitt.
Nachhaltigkeit
Für die Solaranlagen werden bereits vorhandene Dachflächen genutzt. Das Fondskonzept einer dezentralen Energieversorgung ist zukunftsorientiert und nachhaltig.
ECOreporter.de-Empfehlung
Qualität rechtfertigt auch einen höheren Preis. Der Anleger erhält mit dem Fonds ein Investment mit guten Erfolgsaussichten, vergleichsweise geringeren Risiken und einer angemessenen Rendite.
Basisdaten
Anbieterin und Prospektverantwortliche: DCM Deutsche Capital Management AG, München
Beteiligungsgesellschaft: DCM Energy GmbH & Co. Solar 4 KG, Grünwald
Komplementärin, Geschäftsführerin und Gründungskommanditistin: DCM Energy 4 GmbH, Grünwald
Gründungskommanditistin und Projektvermittlung: DCM Energy AG, München
Treuhänderin: Curia HHKL Treuhand GmbH Steuerberatungsgesellschaft, München
Beteiligungsform: Treugeber oder Direktkommanditist
Fondswährung: Euro
Gesamtinvestitionsvolumen: 27,76 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen (ohne Agio): 5,73 Millionen Euro (Erhöhung max. bis auf 11,5 Millionen Euro möglich)
Mindestzeichnungssumme: 10.000 Euro (höhere Summen müssen durch 1.000 teilbar sein)
Agio: 3 Prozent
Laufzeit: Rumpfjahr plus 20 Jahre
BaFin-Gestattung: Ja
Leistungsbilanz: Ja
IDW-Prospektprüfungsbericht: Ja
Mittelverwendungskontrolle: optegra:hhkl Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, München
Sensitivitätsanalyse: Ja
Prospekthaftung: 6 Monate
Haftsumme: 1 Prozent
Bildhinweis: DCM-Solaranlage in Mönchengladbach. / Quelle: Unternehmen