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Anleihen / AIF, ECOanlagecheck
ECOanlagecheck: Biogasfonds von E & K - ein Wiedersehen mit alten Bekannten
Dieser Biogasfonds soll über eine Investitionsgesellschaft in Biogasanlagen in Deutschland investieren. Die Biogasprojekte des Fonds sind noch nicht bekannt. Es handelt sich somit um eine Blind-Pool-Konzeption. Eine Platzierungsgarantie gibt es nicht. Eine Besonderheit: Die Fondslaufzeit beträgt plangemäß nur zwölf Jahre.
Im Jahr 2022 sollen die Beteiligungen an den Biogasanlagen veräußert werden, indem die Investmentgesellschaft des Fonds verkauft wird. Als potentielle Käufer nennt der Prospekt unter anderem Energieversorger, Pensionsfonds, Investmentgesellschaften, Banken und Versicherungen. An Investments in Windenergie- und teilweise auch an Solaranlagen sind diese institutionellen Anleger interessiert, an Biogasanlangen zumindest nicht in gleichem Maß wie bei der Windkraft. Das kann daran liegen, dass der Betrieb von Biogasanlagen mit Unwägbarkeiten (z. B. Substratversorgung- und qualität) verbunden und aufwendig ist. Im Vergleich zu Biogasanlagen haben Wind- und Solaranlagen, nachdem sie einmal errichtet sind und technisch einwandfrei laufen, in der Regel ein geringes Betriebsrisiko. Diesen Aspekt schätzen sehr sicherheitsorientierte institutionelle Anleger. Gleichzeitig verlangen sie aber auch für ihr Investment zumeist eine höhere Rendite als Privatanleger.
Die E & K Energie und Kapital GmbH (Anbieterin) errechnet den Verkaufspreis der Beteiligungen an den Biogasanlagen zum Ende der Fondslaufzeit , indem sie für die auf die Beteiligungen entfallenden Zahlungsströme (Auszahlungen an den Kapitalanleger der Jahre 2023 bis 2031) einen Abzinsungssatz von 3 Prozent pro Jahr unterstellt.
Das Thema Risiko: Alte Erfahrungen, keine Fertigstellung trotz Vollplatzierung, Insolvenz
Anbieterin des Biogasfonds E & K Energie und Kapital GmbH & Co. BioEnergie-Investitions-KG ist die E & K Energie und Kapital GmbH. Diese wurde 2002 gegründet und ist nach eigenen Angaben ein Emissionshaushaus für geschlossene Fonds. Einen geschlossenen Fonds hatte es aber bislang unter der Firmierung E&K Energie und Kapital in den acht Jahren nicht rausgebracht. Aus dem Prospekt erschließt sich nicht, ob das Management der Anbieterin Erfahrungen und Kompetenzen im Bereich Bioenergie aufzuweisen hat.
Recherchen von ECOreporter.de bringen zu Tage, dass Herr J.-P. Friedrich Meyer nicht nur Geschäftsführer der Anbieterin E & K Energie und Kapital GmbH ist, sondern auch Geschäftsführer der BioConInvest GmbH (früher: ConInvest). Die Geschäftsanschriften von E & K und BioConInvest sind identisch. BioConInvest hat nach den Angaben auf ihrer Internetseite bereits mehrere Biogasfonds emittiert. Demnach würde der Geschäftsführer J.-P. Friedrich Meyer über umfangreiche Erfahrungen im Bereich Biogasanlagen verfügen. Umso überraschender, dass diese Erfahrungen, die normalerweise einen Pluspunkt darstellen, im Prospekt zum aktuellen E & K Biogasfonds nicht erwähnt werden. Nach Angaben von E & K ist auf die Darstellung dieser Erfahrungen im Prospekt verzichtet worden, um die Übersichtlichkeit zu gewährleisten. Diese hätte sich aufgrund der unterschiedlichen Firmierungen vermindern können.
Die Recherchen ergeben, dass ein weiterer Biogasfonds nicht erwähnt wird: der Biogasfonds Coesfeld. ECOreporter.de hatte 2006 einen


Die Biogasanlage des BioConInvest Biogasfonds Coesfeld wurde nicht fertig gestellt. Nach den vorliegenden Informationen reichte das Fondsvolumen trotz Vollplatzierung nicht aus, um das Biogasprojekt Coesfeld umsetzen zu können. Die Gesellschafter des ehemaligen BioConInvest Biogasfonds Coesfeld beschlossen daraufhin im Dezember 2009 die Anmeldung zur Insolvenz.
Die Biogasanlagen des aktuellen Fonds der E & K sollen laut Prospekt bis Ende 2012 in Betrieb genommen werden. Dieser Investitionszeitraum ist nicht unproblematisch, da die Bundesregierung Anfang Februar ihre Absicht verkündet hat, die Einspeisevergütung für Strom aus Biogas vorzeitig schon für 2012 zu senken. Über die Höhe der Kürzung dieser Vergütung soll erst ab Mitte 2011 entschieden werden. Diese Kürzung der Vergütung für Neuanlagen ab 2012 ist in der Fondskalkulation nicht berücksichtigt. Nach Aussage des Initiators ist geplant, dass ein Großteil der Anlagen, an denen sich der Fonds beteiligt, bereits genehmigt wurden und noch in 2011 errichtet werden oder aber bereits im Betrieb ist. Laut Prospekt können Investitionen erst getätigt werden, wenn das Eigenkapital für zumindest eine Biogasanlage eingeworben worden ist.
Fazit:
Aufgrund der geplanten Kürzungen der EEG-Einspeisevergütung für Strom aus Biogas ist eine Blind-Pool-Konzeption riskant. Für Anlagen aus 2012 könnten Einbußen drohen, die die Kalkulation des Biogasfonds E & K beinträchtigen könnten. Fraglich ist auch, ob die Beteiligungen an den Biogasanlagen zu den geplanten Konditionen in zwölf Jahren veräußert werden können.
Bedenklich sind auch die Begleitumstände des Fondsangebotes: Der Geschäftsführer der Fondsanbieterin E & K fungiert auch als Geschäftsführer einer anderen Fondsanbieterin (BioConInvest). BioConInvest hat 2006 einen Biogasfonds aufgelegt, der vor rund einem Jahr Insolvenz anmelden musste.
ECOreporter.de empfiehlt, nicht zu zeichnen.