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DWI und Umweltbundesamt: Erneuerbare Energien machen Strom billiger
Die aktuellen Aufschläge bei den Strompreisen lassen sich nicht mit der so genannten EEG-Umlage begründen. Rund 85 Prozent der Strompreissteigerungen zwischen 2000 und 2010 sind auf andere Faktoren zurückzuführen als den gesetzlich festgelegten, von Verbrauchern zu entrichtenden Anteil am Ausbau der regenerativen Energien. Das ergab eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes. Demnach hat der durch das Erneuerbare Energie Gesetz (EEG) unterstütze Ausbau von Photovoltaik, Windkraft und Co. einen Rückgang der Preise an der Strombörse bewirkt.
„Das EEG ist nicht nur wichtig und notwendig für den Klimaschutz, sondern auch ökonomisch sinnvoll. Wer bei der Förderung des Ausbaus der erneuerbaren Energien nur auf einzelwirtschaftliche Kosten schaut, blendet wesentliche Aspekte aus: Gesamtwirtschaftlich gesehen verringern die erneuerbaren Energien Umwelt- und Gesundheitsschäden in Milliardenhöhe. Wegen der steigenden Preise fossiler Energien wird die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien mittelfristig am Markt sogar günstiger sein“, kommentierte UBA-Präsident Jochen Flasbarth das Studienergebnis.
Die Erhöhung der EEG-Umlage diente vielen Stromversorgungsunternehmen als Begründung, ihre Preise Anfang dieses Jahres zu erhöhen. Angesichts der stark gesunkenen Preise an der Strombörse sei diese Argumentation jedoch nicht stichhaltig, zumal auch die Umlage für Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung leicht gesunken sei. Viele Stromversorger reichten diese Kosteneinsparungen nicht an die Stromverbraucher weiter. Dies zeige, dass Maßnahmen erforderlich seien, den Wettbewerb weiter zu stärken.
Während die EEG-Umlage der UBA-Untersuchung zufolge bis zum Jahr 2009 relativ konstant war, stieg sie in den letzten beiden Jahren stark an. Ein Großteil dieses Anstiegs gehe auf die gesunkenen Beschaffungskosten für konventionellen Strom zurück, erläuterte Flasbarth: „Sinken die Beschaffungskosten für Strom an der Strombörse, nimmt der Abstand zu den gewährten Einspeisevergütungen zu. Dies erhöht unmittelbar die EEG-Umlage. Paradoxerweise tragen auch die erneuerbaren Energien zu niedrigeren Preisen an der Strombörse und damit zur Erhöhung der EEG-Umlage bei.“ Indem sie die teuersten konventionellen Stromanbieter vom Markt verdrängten, sinke der Börsenpreis. Somit seien die tatsächlichen Zusatzkosten durch den Ausbau der erneuerbaren Energien niedriger als die EEG-Umlage.
Ein weiterer Grund für den Anstieg der EEG-Umlage sei der überraschend starke Preisverfall bei der Photovoltaik - allein von Anfang 2009 bis Anfang 2010 seien die Großhandelspreise von Photovoltaik-Modulen um bis zu 34,5 Prozent gefallen. Diese Entwicklung habe zu einem sehr starken Wachstum der installierten Kapazitäten und einer überhöhten Förderung der Photovoltaik geführt. Die bereits geplante vorzeitige Kürzung der Einspeisevergütung für die Photovoltaik sei aus der Sicht des UBA deshalb richtig.
DIW Berlin: Inflation wird für Strompreiserhöhung sorgen
Die EEG Umlage wird auch in den kommenden Jahren bis 2020 nicht zum Antreiber von Strompreiserhöhungen. Dies ergab eine weitere Studie, die das Deutsche Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) veröffentlicht hat. Dieser Modellrechnung des Instituts zufolge wird sich der Preis an der Strombörse von 2010 bis 2020 inflationsbereinigt nur um 11 Prozent auf 4,9 Cent pro Kilowattstunde (kWh) erhöhen - trotz steigender Preise für Brennstoffe und CO2-Zertifikate. Ohne den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien wäre hingegen ein Anstieg um 20 Prozent zu erwarten. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien soll sich laut der Studie bis 2020 mehr als verdoppeln. Die EEG-Umlage als Teil des Verbraucherpreises werde dann jedoch mit 3,64 Cent pro Kilowattstunde nur wenig höher sein als heute, teilte das DIW Berlin mit.
Hauptgrund für diesen Effekt sei die Absenkung der Einspeisevergütung für neue Anlagen durch die sogenannte Degression. Da zudem für jede Anlage feste Beträge als Einspeisevergütung gezahlt würden, sinke ihr realer Wert aufgrund der Teuerung. Die Modellrechnung des DIW Berlin geht außerdem davon aus, dass wirksame Maßnahmen gegen die derzeitige Überhitzung bei Solarstrom ergriffen werden. Des Weiteren wird vorausgesetzt, dass sich der privilegierte Verbrauch stromintensiver Unternehmen nicht weiter erhöht und dass es zu keinen wesentlichen Belastungen durch das sogenannte Grünstromprivileg für bestimmte Stromhändler kommt.
Bildnachweis: Deutscher Solarpark von Nordcapital. / Quelle Unternehmen
Die DIW-Experten sprechen sich klar für die Beibehaltung der Förderung nach dem EEG und - wie das UBA - für eine Belebung des Wettbewerbs am Strommarkt aus. Voraussetzung sei allerdings, dass die Vergütungssätze insbesondere für Photovoltaik-Anlagen noch deutlich vermindert werden könnten. Langfristig müsse sich die Einspeisung jedoch stärker an den Bedarf der Verbraucher anpassen.
Für die weitere Entwicklung erneuerbarer Energien sei es zudem wichtig, dass Stromnetze Energiespeicher ausgebaut werden. Die Auswirkungen auf die Stromverbraucher seien stark von den Marktbedingungen abhängig. „Die Strompreissteigerung kann deutlich vermindert werden, wenn der Wettbewerb funktioniert und somit die geringeren Börsenpreise auch an die Verbraucher weitergegeben werden“, so die Ko-Autorin Prof. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung EVU am DIW.
„Das EEG ist nicht nur wichtig und notwendig für den Klimaschutz, sondern auch ökonomisch sinnvoll. Wer bei der Förderung des Ausbaus der erneuerbaren Energien nur auf einzelwirtschaftliche Kosten schaut, blendet wesentliche Aspekte aus: Gesamtwirtschaftlich gesehen verringern die erneuerbaren Energien Umwelt- und Gesundheitsschäden in Milliardenhöhe. Wegen der steigenden Preise fossiler Energien wird die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien mittelfristig am Markt sogar günstiger sein“, kommentierte UBA-Präsident Jochen Flasbarth das Studienergebnis.
Die Erhöhung der EEG-Umlage diente vielen Stromversorgungsunternehmen als Begründung, ihre Preise Anfang dieses Jahres zu erhöhen. Angesichts der stark gesunkenen Preise an der Strombörse sei diese Argumentation jedoch nicht stichhaltig, zumal auch die Umlage für Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung leicht gesunken sei. Viele Stromversorger reichten diese Kosteneinsparungen nicht an die Stromverbraucher weiter. Dies zeige, dass Maßnahmen erforderlich seien, den Wettbewerb weiter zu stärken.
Während die EEG-Umlage der UBA-Untersuchung zufolge bis zum Jahr 2009 relativ konstant war, stieg sie in den letzten beiden Jahren stark an. Ein Großteil dieses Anstiegs gehe auf die gesunkenen Beschaffungskosten für konventionellen Strom zurück, erläuterte Flasbarth: „Sinken die Beschaffungskosten für Strom an der Strombörse, nimmt der Abstand zu den gewährten Einspeisevergütungen zu. Dies erhöht unmittelbar die EEG-Umlage. Paradoxerweise tragen auch die erneuerbaren Energien zu niedrigeren Preisen an der Strombörse und damit zur Erhöhung der EEG-Umlage bei.“ Indem sie die teuersten konventionellen Stromanbieter vom Markt verdrängten, sinke der Börsenpreis. Somit seien die tatsächlichen Zusatzkosten durch den Ausbau der erneuerbaren Energien niedriger als die EEG-Umlage.
Ein weiterer Grund für den Anstieg der EEG-Umlage sei der überraschend starke Preisverfall bei der Photovoltaik - allein von Anfang 2009 bis Anfang 2010 seien die Großhandelspreise von Photovoltaik-Modulen um bis zu 34,5 Prozent gefallen. Diese Entwicklung habe zu einem sehr starken Wachstum der installierten Kapazitäten und einer überhöhten Förderung der Photovoltaik geführt. Die bereits geplante vorzeitige Kürzung der Einspeisevergütung für die Photovoltaik sei aus der Sicht des UBA deshalb richtig.
DIW Berlin: Inflation wird für Strompreiserhöhung sorgen
Die EEG Umlage wird auch in den kommenden Jahren bis 2020 nicht zum Antreiber von Strompreiserhöhungen. Dies ergab eine weitere Studie, die das Deutsche Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) veröffentlicht hat. Dieser Modellrechnung des Instituts zufolge wird sich der Preis an der Strombörse von 2010 bis 2020 inflationsbereinigt nur um 11 Prozent auf 4,9 Cent pro Kilowattstunde (kWh) erhöhen - trotz steigender Preise für Brennstoffe und CO2-Zertifikate. Ohne den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien wäre hingegen ein Anstieg um 20 Prozent zu erwarten. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien soll sich laut der Studie bis 2020 mehr als verdoppeln. Die EEG-Umlage als Teil des Verbraucherpreises werde dann jedoch mit 3,64 Cent pro Kilowattstunde nur wenig höher sein als heute, teilte das DIW Berlin mit.

Bildnachweis: Deutscher Solarpark von Nordcapital. / Quelle Unternehmen
Die DIW-Experten sprechen sich klar für die Beibehaltung der Förderung nach dem EEG und - wie das UBA - für eine Belebung des Wettbewerbs am Strommarkt aus. Voraussetzung sei allerdings, dass die Vergütungssätze insbesondere für Photovoltaik-Anlagen noch deutlich vermindert werden könnten. Langfristig müsse sich die Einspeisung jedoch stärker an den Bedarf der Verbraucher anpassen.
Für die weitere Entwicklung erneuerbarer Energien sei es zudem wichtig, dass Stromnetze Energiespeicher ausgebaut werden. Die Auswirkungen auf die Stromverbraucher seien stark von den Marktbedingungen abhängig. „Die Strompreissteigerung kann deutlich vermindert werden, wenn der Wettbewerb funktioniert und somit die geringeren Börsenpreise auch an die Verbraucher weitergegeben werden“, so die Ko-Autorin Prof. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung EVU am DIW.