Nachhaltiges Investieren wird für professionelle Investoren immer wichtiger. / Foto: Pixabay, andrea 1982

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DVFA-Umfrage: Experten sehen viele Hürden für ein nachhaltiges Finanzwesen

Auch professionelle Fondsmanager setzen zunehmend auf nachhaltige Investments. Einem nachhaltigen Finanzmarkt stehen laut den Experten allerdings viele Hürden im Weg. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Kommission Sustainable Investing der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA).

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98 Prozent der befragten Investment-Profis halten moralisch und sozial-ökologisch einwandfreie Anlageformen für relevant, zeigt die Studie der DVFA-Kommission. Fast 60 Prozent der Befragten gaben an, dass Kunden verstärkt nach nachhaltigen Investmentlösungen suchen würden. Nur 10 Prozent der Befragten verneinten, dass es eine stärkere Nachfrage nach nachhaltigen Geldanlagen gebe.

Doch es gibt laut der Umfrage einiges zu tun auf dem Weg zu einer nachhaltigen Finanzwelt. Als größtes Problem bewerten 76 Prozent der befragten Experten den Mangel an einheitlichen Standards und Definitionen für nachhaltige Geldanlagen. Rund 61 Prozent der Befragten geben an, dass Nachhaltigkeit noch nicht ausreichend in herkömmlichen Analyse- und Bewertungsmodellen integriert sei. Fast genauso viele sind der Ansicht, dass nicht genug Akteure in der Finanzindustrie ausreichend Wissen und Erfahrung in diesem Bereich hätten.

Außerdem gebe es "übermäßig" viele Initiativen und Clubs – was für Verwirrung sorge. Ein weiterer wichtiger Kritikpunkt: Unternehmen würden zu wenig über Nachhaltigkeitsleistungen berichten, die für die finanzielle Bewertung und die Analyse des Geschäftsmodells relevant seien.

Die Studie untersuchte auch, welche Maßnahmen die Situation verbessern könnten. Demnach halten es rund 46 Prozent der Finanzprofis für richtig, dass durch Reformen mehr privates Kapital in nachhaltige Unternehmen und Projekte umgelenkt wird. 68 Prozent der Profis sind allerdings der Meinung, dass die EU-Klassifikation für nachhaltige Wirtschaftsbereiche nicht dazu führen dürfe, dass bestimmten Branchen oder Unternehmen per se nicht nachhaltig seien. 69 Prozent der Befragten halten es für richtig, dass Unternehmen Daten bereitstellen müssen, um in der EU-Nachhaltigkeitstaxonomie eingeordnet werden zu können.

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