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Düstere Prognose schickt SMA-Aktie auf Talfahrt – drastischer Stellenabbau

Die Aktie des Wechselrichterherstellers SMA Solar Technology AG aus Niesthetal bei Kassel befindet sich im freien Fall. Im Xetra der Deutschen Börse notierte sie sie heute bis 9:38 Uhr bei 19,82 Euro. Damit verlor der Handelsschein im Vergleich zum Vortagskurs 23,7 Prozent an Wert. Vor einem Jahr war die Aktie noch knapp ein Drittel teurer gewesen.

Grund der rasanten Talfahrt ist die düstere Geschäftsprognose, die SMA Solar für 2013 herausgegeben hat. Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon erklärte, sein Unternehmen rechne aufgrund der anhaltend schwierigen Marktlage in Europa mit einem drastischen Nachfrageeinbruch in 2013. Dieser werde zu einem entsprechend starken Umsatzrückgang führen. Deshalb sei der Weltmarktführer im Bereich Wechselrichter-Technologie gezwungen, massiv Stellen abzubauen. Insgesamt sollen mehr als 1.000 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, die Mehrheit davon Zeitarbeitskräfte.

Verglichen mit dem Vorjahr rechnet SMA schon für 2012 mit einem Umsatzrückgang zwischen 11,7 und 23,5 Prozent. 2011 hatte der Konzern bei 240 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern 1,7 Milliarden Euro Umsatz erzielt. Für 2012 rechnet die Unternehmensspitze noch mit 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro Jahresumsatz. Den echten Einbruch prognostiziert die Unternehmensführung schließlich für 2013. Dann werde SMA wohl nur noch zwischen 900 Millionen und 1,3 Milliarden Euro Umsatz erreichen. Vorstandssprecher Urbon: „Die Wachstumsimpulse der außereuropäischen Solarmärkte reichen nicht aus, um den erwarteten Nachfragerückgang in Europa zu kompensieren.“

Das EBIT für 2013 werde allenfalls ausgeglichen oder sogar negativ ausfallen, so Urbon weiter. „Einen in so kurzer Zeit derart rückläufigen Markt in Verbindung mit einem stark zunehmenden Preisdruck können wir nicht allein durch Produktivitätsfortschritte und technologische Innovationen ausgleichen. Im besten Fall rechnen wir 2013 mit einem ausgeglichenen operativen Ergebnis. Einen Verlust können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht ausschließen“, erklärte der Vorstandssprecher .

Deshalb werde es notwendig, weltweit schrittweise 600 Zeitarbeitskräfte und 450 Festangestellte zu entlassen. Den Abbau der Zeitarbeit wolle SMA mittels Technologieinvestitionen in Höhe von 100 Millionen Euro auffangen. Verschont vom starken Stellenabbau werde die Abteilung Entwicklung. Zudem sei es Ziel, die Herstellungskosten bis 2014 deutlich zu senken.

Zudem solle im künftigen Produktportfolio stärker auf Energieeffizienz und Energiemanagement gesetzt werden. „Wenn es uns gelingt, durch technologische Innovationen die Herstellungskosten zu reduzieren und den Markt für Energiemanagement- und Solar-Diesel-Hybrid-Systeme zu erschließen, werden wir ab 2014 wieder zur Profitabilität zurückkehren können“, so Pierre-Pascal Urbon

SMA Solar Technology: ISIN DE000A0DJ6J9 / WKN A0DJ6J
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