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Droht MVV Energie Ärger wegen Einstieg bei juwi?

Für einen dreistelligen Millionenbetrag hatte die MVV Energie AG in 2014 den kriselnden Erneuerbare-Energien-Projektierer juwi AG aus Wörrestadt übernommen. Aktionäre des Mannheimer Versorgers, die das nicht akzeptieren, will nun die Berliner Verbraucherzentrale für Kapitalanleger (VzfK) vereinigen. Sie ruft die Aktionäre der MVV Energie AG auf, wegen der juwi-Übernahme Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Diese Schadensersatzansprüche seien „gegen die Stadt Mannheim als mittelbar herrschendes Unternehmen sowie gegen verantwortliche Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der MVV Energie AG als Gesamtschuldner“ zu richten. Damit sich die Hauptversammlung der MVV Energie AG damit befasse, genüge „ die Unterstützung durch ein Quorum von knapp 0,3 Prozent des Grundkapitals“. Der Beschluss in der Hauptversammlung erfordere dann die einfache Mehrheit, „wobei die von der Stadt Mannheim kontrollierten Aktien einem aktienrechtlichen Stimmverbot unterliegen“, wie die VzfK erläutert.

Allerdings fand erst vor wenigen Monaten die letzte Hauptversammlung der MVV Energie AG statt. Auf der Veranstaltung im März hatte der Vorstandsvorsitzende Dr. Georg Müller eine hohe Zustimmung für die übernahem von juwi und von Windwärts erhalten und diese Übernahmen eingeordnet in die Konzernstrategie. Die setzt darauf, verstärkt regenerative Energie einzusetzen. Trotz der Investitionen von 321 Millionen Euro in die Übernahmen, In Energieeffizienz und in die Netze hatte die MVV Energie AG in 2014 einen hohen operativen Gewinn von 173 Millionen Euro erwirtschaftet. Und wie für das Vorjahr konnte eine Dividende von 90 Cent je Aktie beschlossen werden. Im Mai teilte die MVV Energie AG dann mit, dass sich die großen Investitionen in Windenergie im ersten Quartal 2015 bereits ausgezahlt hätten. Dank der Übernahme der Windwärts Energie GmbH und dem Einstieg bei der juwi AG sei es gelungen, witterungsbedingte Einbußen bei Wärme und Gas aus dem ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres auszugleichen. Daher liege die MVV Energie AG insgesamt „auf Vorjahreskurs“.

Der Vorstand der VzfK erklärte dagegen: "Viele Aktionäre der MVV sind hochgradig alarmiert, wie durch den überteuerten Einstieg bei der juwi AG dem Unternehmen schwere Nachteile zugefügt wurden.“ Es bestünden „ernste Zweifel an der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells der juwi AG“.
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