Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Erneuerbare Energie, Meldungen
DIW: Schnell raus aus der Kohle!
Modellrechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigen: Nur ein forcierter Ausstieg aus der Stromerzeugung mit Braun- und Steinkohle kann das Erreichen der deutschen Klimaziele im Energiesektor für das Jahr 2030 noch sicherstellen.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Zur Stromgewinnung werden nach wie vor große Mengen an Braun- und Steinkohle eingesetzt, die im Jahr 2016 für mehr als ein Viertel der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland verantwortlich waren. Ohne zusätzliche Maßnahmen ist nicht zu erwarten, dass die Klimaziele der Bundesregierung erreicht werden können: eine Senkung der Emissionen bis 2030 um mehr als 55 Prozent gegenüber dem Jahr 1990.
Laufzeiten verkürzen, Kapazitäten drosseln
„Anders als beim Klimaziel für 2020, das bereits als gescheitert gilt, bestehen für 2030 durchaus noch Chancen, die Klimaziele zu erreichen“, erläutert Claudia Kemfert, Energieökonomin beim DIW. „Aber nur, wenn man mit dem Kohleausstieg so schnell wie möglich beginnt und den Ausbau der Erneuerbaren Energien forciert.“
Anhand seiner Modellrechnungen kommt das DIW zu dem Schluss, dass die Klimaziele deutlich verfehlt werden, wenn die bestehenden Kohlekraftwerke erst nach Erreichen ihrer technischen Lebensdauer stillgelegt werden. Notwendig seien verkürzte Laufzeiten und zusätzlich gedrosselte Kapazitäten. Sofern gleichzeitig die Erneuerbaren Energien den Zielen der Bundesregierung entsprechend ausgebaut werden, könnten die Klimaziele 2030 erreicht werden.
Großer Handlungsbedarf in NRW
Das DIW sieht dabei insbesondere die Landesregierung der Kohle-Hochburg Nordrhein-Westfalen in der Pflicht. Zur Erreichung der Klimaziele müssten dem Institut zufolge sämtliche Braunkohlekraftwerke in NRW bis 2030 und alle Steinkohlekraftwerke bis 2040 abgeschaltet werden.
Der Ausstieg aus der Braunkohle würde auch dem Landschafts- und Umweltschutz dienen. Energieökonomin Kemfert dazu: „Der Kohleausstieg in Nordrhein-Westfalen kann so gestaltet werden, dass im Tagebau Garzweiler II keine weiteren Ortschaften weichen müssen und auch der Hambacher Forst größtenteils erhalten bleibt.“