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DIW: Energiewende birgt große wirtschaftliche Potenziale
Ein grundlegender Umbau der Energieversorgung in Deutschland hin zu erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz ist technisch machbar und eröffnet enorme wirtschaftliche Chancen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Laut der Analyse mit dem Titel „Chancen der Energiewende“ könnte das Bruttosozialprodukt Deutschlands in 2030 im Falle eines konsequenten Ausbaus der Erneuerbaren bis zu 3 Prozent höher liegen als ohne.
Bereits im vergangenen Jahr ging den Berliner Forschern zufolge von den erneuerbaren Energien ein Nachfrageimpuls von 35,5 Milliarden Euro für die deutsche Wirtschaft aus. Diese Nachfrage führte direkt und indirekt zur Beschäftigung von fast 370.000 Menschen. „Es lohnt sich in vielfacher Hinsicht für Deutschland, als Öko-Avantgarde voranzuschreiten“, erklärte DIW-Chef Gert G. Wagner.
Versorgungssicherheit auch ohne Alt-Atomkraftwerke
Die Forscher gehen davon aus, dass Atomstrom nicht zwingend notwendig ist, um die Versorgungssicherheit zu garantieren. „Die Lichter werden in Deutschland nicht ausgehen“, erklärt DIW-Energie-Abteilungsleiterin Claudia Kemfert mit Blick auf die acht derzeit abgeschalteten Alt-Atommeiler in Deutschland. Auch wenn diese acht Atomkraftwerke nicht wieder ans Netz gingen, sei in Deutschland noch ausreichende Produktionskapazitäten vorhanden, so dass die Versorgungssicherheit nicht bedroht sei.
Wesentliche Erhöhungen beim Strompreis seien ebenfalls nicht zu befürchten „Der Strompreis wird sich für die Verbraucher insgesamt nur geringfügig erhöhen. Zwar rechnen wir damit, dass der Strompreis an der Börse um zirka sechs Prozent steigt, dafür sinkt dann aber zum Beispiel die Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien. In der Summe wird der Preis für Haushaltsstrom nur leicht um 1,4 Prozent steigen“, so die Energieexperten weiter. Für den Fall, dass alle deutschen Atomkraftwerke vom Netz gehen würden, prognostizieren die Experten einen Börsenstrompreisanstieg von etwa 22 Prozent. „Auch hier würden aber gegenläufige Effekte wie eine sinkende Förderumlage auftreten, so dass die Preissteigerungen bei Haushaltsstrom mit knapp fünf Prozent sehr moderat ausfielen“, so Kemfert.
„Sofortiger Atomausstieg nicht möglich“
Im DIW-Szenario steigt allergings auch der CO2-Ausstoß deutlich an. Weil der entfallende Atomstrom größtenteils über Kohle und Gaskraftwerke ausgeglichen werde, steige die CO2-Emission aus diesen Anlagen um 9 Prozent was einem Mehrausstoß von 26 Millionen Tonnen entspräche, so das DIW.
Eine sofortige vollständige Abschaltung aller Atomkraftwerke ist laut DIW-Studien nicht möglich. Die Studienautoren vertreten die These, dass die verbleibende Anlagenkapazität für die sichere Erfüllung der Nachfrage zu Spitzenlastzeiten nicht ausreichen würde. Realistisch ist ein stufenweiser Ausstieg aus der Atomenergie bis zum Jahr 2020. Bis dahin werde sich der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix bei einem kontinuierlichen Ausbau auf mindestens 35 Prozent verdoppelt haben.
Der Weg zu einem nachhaltigern Strommix soll sich nach den Berechnungen des DIW weiterhin als Jobmotor erweisen. „Am stärksten ist der Beschäftigungszuwachs im produzierenden Gewerbe und in den unternehmensnahen Dienstleistungen“, sagt DIW-Forscher Dietmar Edler. „Indirekt profitieren auch viele Sektoren außerhalb der Erneuerbare-Energien-Branche.“ Belastet werden könnten ihm zufolge hingegen die Wohnungsvermietung, die konventionelle Energiewirtschaft, Fahrzeugbau und Verkehrswirtschaft. Insgesamt seien die sektoralen Effekte breit über alle Wirtschaftsbereiche verteilt.
USA als Vorbild zur Lösung der Netzausbau-Problematik?
Um die Energiewende erfolgreich zu bewerkstelligen seien Politik und Wirtschaft allerdings auch gefordert. Vor allem der Ausbau der Windenergie führe schon jetzt zu Netzengpässen. Daher sei eine effizientere Nutzung und ein Ausbau der Energie-Infrastruktur Deutschlands notwendig, so die Studie.
Als Lösung dieses Problem schlagen die Forscher einen unabhängigen Operator nach US-Vorbild (Independent System Operator, ISO) vor. „Er könnte kurzfristigen Handel und marktbasiertes Engpassmanagement verbinden und damit zu Transparenz und fairen Marktpreise beitragen“, so Energie-Experte Karsten Neuhoff. Simulationsstudien für Europa zeigten, dass durch eine bessere Organisation die Übertragungskapazität im europäischen Stromnetz bis zu 30 Prozent besser genutzt werden könnte, so der Forscher weiter. „Das schafft Flexibilität für die weitere Integration erneuerbarer Energien und spart im Betrieb rund zwei Milliarden Euro“.
Bereits im vergangenen Jahr ging den Berliner Forschern zufolge von den erneuerbaren Energien ein Nachfrageimpuls von 35,5 Milliarden Euro für die deutsche Wirtschaft aus. Diese Nachfrage führte direkt und indirekt zur Beschäftigung von fast 370.000 Menschen. „Es lohnt sich in vielfacher Hinsicht für Deutschland, als Öko-Avantgarde voranzuschreiten“, erklärte DIW-Chef Gert G. Wagner.
Versorgungssicherheit auch ohne Alt-Atomkraftwerke
Die Forscher gehen davon aus, dass Atomstrom nicht zwingend notwendig ist, um die Versorgungssicherheit zu garantieren. „Die Lichter werden in Deutschland nicht ausgehen“, erklärt DIW-Energie-Abteilungsleiterin Claudia Kemfert mit Blick auf die acht derzeit abgeschalteten Alt-Atommeiler in Deutschland. Auch wenn diese acht Atomkraftwerke nicht wieder ans Netz gingen, sei in Deutschland noch ausreichende Produktionskapazitäten vorhanden, so dass die Versorgungssicherheit nicht bedroht sei.
Wesentliche Erhöhungen beim Strompreis seien ebenfalls nicht zu befürchten „Der Strompreis wird sich für die Verbraucher insgesamt nur geringfügig erhöhen. Zwar rechnen wir damit, dass der Strompreis an der Börse um zirka sechs Prozent steigt, dafür sinkt dann aber zum Beispiel die Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien. In der Summe wird der Preis für Haushaltsstrom nur leicht um 1,4 Prozent steigen“, so die Energieexperten weiter. Für den Fall, dass alle deutschen Atomkraftwerke vom Netz gehen würden, prognostizieren die Experten einen Börsenstrompreisanstieg von etwa 22 Prozent. „Auch hier würden aber gegenläufige Effekte wie eine sinkende Förderumlage auftreten, so dass die Preissteigerungen bei Haushaltsstrom mit knapp fünf Prozent sehr moderat ausfielen“, so Kemfert.
„Sofortiger Atomausstieg nicht möglich“
Im DIW-Szenario steigt allergings auch der CO2-Ausstoß deutlich an. Weil der entfallende Atomstrom größtenteils über Kohle und Gaskraftwerke ausgeglichen werde, steige die CO2-Emission aus diesen Anlagen um 9 Prozent was einem Mehrausstoß von 26 Millionen Tonnen entspräche, so das DIW.
Eine sofortige vollständige Abschaltung aller Atomkraftwerke ist laut DIW-Studien nicht möglich. Die Studienautoren vertreten die These, dass die verbleibende Anlagenkapazität für die sichere Erfüllung der Nachfrage zu Spitzenlastzeiten nicht ausreichen würde. Realistisch ist ein stufenweiser Ausstieg aus der Atomenergie bis zum Jahr 2020. Bis dahin werde sich der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix bei einem kontinuierlichen Ausbau auf mindestens 35 Prozent verdoppelt haben.
Der Weg zu einem nachhaltigern Strommix soll sich nach den Berechnungen des DIW weiterhin als Jobmotor erweisen. „Am stärksten ist der Beschäftigungszuwachs im produzierenden Gewerbe und in den unternehmensnahen Dienstleistungen“, sagt DIW-Forscher Dietmar Edler. „Indirekt profitieren auch viele Sektoren außerhalb der Erneuerbare-Energien-Branche.“ Belastet werden könnten ihm zufolge hingegen die Wohnungsvermietung, die konventionelle Energiewirtschaft, Fahrzeugbau und Verkehrswirtschaft. Insgesamt seien die sektoralen Effekte breit über alle Wirtschaftsbereiche verteilt.
USA als Vorbild zur Lösung der Netzausbau-Problematik?
Um die Energiewende erfolgreich zu bewerkstelligen seien Politik und Wirtschaft allerdings auch gefordert. Vor allem der Ausbau der Windenergie führe schon jetzt zu Netzengpässen. Daher sei eine effizientere Nutzung und ein Ausbau der Energie-Infrastruktur Deutschlands notwendig, so die Studie.
Als Lösung dieses Problem schlagen die Forscher einen unabhängigen Operator nach US-Vorbild (Independent System Operator, ISO) vor. „Er könnte kurzfristigen Handel und marktbasiertes Engpassmanagement verbinden und damit zu Transparenz und fairen Marktpreise beitragen“, so Energie-Experte Karsten Neuhoff. Simulationsstudien für Europa zeigten, dass durch eine bessere Organisation die Übertragungskapazität im europäischen Stromnetz bis zu 30 Prozent besser genutzt werden könnte, so der Forscher weiter. „Das schafft Flexibilität für die weitere Integration erneuerbarer Energien und spart im Betrieb rund zwei Milliarden Euro“.