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Die über fünf Jahre schwächsten nachhaltigen Aktienfonds
Über 90 Prozent der nachhaltigen Aktienfonds haben in den letzten fünf Jahren an Wert gewonnen. Welche Fonds haben in diesem positiven Umfeld enttäuscht und Verluste erlitten? Welche Anlagestrategien haben dazu geführt? Wie äußern sich die Anbieter dieser Fonds, die teils hohe zweistellige Wertverluste verzeichnen? ECOreporter informiert darüber.
Nur zwölf der insgesamt 176 in Deutschland zugelassenen nachhaltigen Aktienfonds haben in den letzten fünf Jahren an Wert verloren. Doch das ist für die betroffenen Anleger kein Trost, im Gegenteil. Denn die schwächsten nachhaltigen Aktienfonds haben in fünf Jahren zweistellige Wertverlust erwirtschaftet, während 155 Fonds dieser Kategorie zweistellig zulegten. Davon hat jeder dritte sogar mindestens 60 Prozent an Wert gewonnen, die beiden besten sogar noch einmal doppelt so viel (wir berichteten). Das geht aus unserer Datenbank ECOanlageberater hervor.
Bei gleich drei der zwölf schwächsten nachhaltigen Aktienfonds handelt es sich um nachhaltige Indexfonds (englisch Exchange Traded Funds, kurz ETF). Das wirkt umso schwerer, als überhaupt nur acht nachhaltige ETF seit mindestens fünf Jahren am Markt sind. ETF bilden für gewöhnlich einfach einen bestimmten Index ab. Folglich fallen keine Verwaltungsgebühren für ein aktives Fondsmanagement an. Auch manche andere Kosten fallen gegenüber aktiv durch Portfolio Manager verwaltete Fonds weg. Viele Anleger versprechen sich daher vor allem auf lange Sicht deutliche Renditevorteile durch diese Kosteneinsparungen. In den fallen des iShares S&P Global Clean Energy, des Lyxor ETF New Energy und des PowerShares Global Clean Energy UCITS ETF erwies sich diese Annahme als trügerisch. Sie verloren im Zeitraum 1. Oktober 2009 bis 30. September 2014 neun bis 43 Prozent an Wert. Dabei zeigte der iShares S&P Global Clean Energy mit einem Minus von über 43 Prozent die mit Abstand schwächste Entwicklung sämtlicher nachhaltiger Aktienfonds.
Anlageschwerpunkt Erneuerbaren Energien als Ballast
Die meisten Fonds mit Wertverlusten setzen einen Anlageschwerpunkt auf den Bereich der Erneuerbaren Energien. Das gilt für die drei schwachen ETF ebenso wie für die vier Themenfonds Sarasin New Power Fund, Sarasin New Energy Fund, Kepler Öko Energien und KBC ECO Fund Alternative Energy. Diese vier Erneuerbare-Energien-Aktienfonds haben in den letzten fünf Jahren 14 bis 28 Prozent an Wert verloren. Im laufenden Jahr liegen sie zwar alle deutlich im Plus, doch das reichte längst nicht aus, die hohen Wertverluste der Vorjahre auszugleichen. Diese waren vor allem angefallen, weil die Aktien von Solarherstellern und von Windkrafttechnikunternehmen zwischen 2011 und 2013 starke Kurseinbrüche erlitten. Bei Windradherstellern gab es in diesem Zeitraum ein Überangebot, weil viele geplanten Windkraftprojekte gar nicht oder verzögert umgesetzt wurden. Denn die weltweite Finanzkrise und die Euro-Krise in Europa erschwerten die Finanzierung von solchen Projekten. Die Hersteller konnten weniger Windräder absetzen als angenommen und mussten den zahlungsfähigen Kunden Preisnachlässe gewähren, um ihre Produkte los zu werden. Sinkende Einnahmen ließen Verluste anfallen, die die Bilanzen verhagelten.
Noch ärger traf es die Hersteller von Solartechnik. Denn einerseits waren hier die weltweiten Produktionskapazitäten noch viel schneller und in stärkerem Umfang ausgebaut worden, so dass das Überangebot weitaus größer ausfiel. Andererseits wurde die Nachfrage zusätzlich dadurch belastet, dass im bislang größten Absatzmarkt Europa die Politik dazu überging, die Solarförderung zu beschneiden. Das traf insbesondere für Deutschland und Italien zu, die bis 2011 weltweit größten Absatzmärkte für Solartechnik. All dies ließ die Preise für Solarmodule bis 2013 in nur drei Jahren um mehr als 70 Prozent sinken. Entsprechend hoch waren die Einbrüche bei den Einnahmen und den Aktienkursen der börsennotierten Solarhersteller. Viele, darunter Solon und Q-Cells aus Deutschland, gingen sogar Pleite.
Das mag auf den ersten Blick die schwache Entwicklung der genannten Aktienfonds erklären, die stark auf Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien setzen. Doch auf den zweiten Blick drängt sich die Frage auf, warum den übrigen sieben reinen Erneuerbare-Energien-Aktienfonds in den letzten fünf Jahren eine positive Wertentwicklung gelang. Die vier besten von ihnen legten sogar zweistellig zu. Offenbar hat hier das Fondsmanagement frühzeitig auf die Krise der Hersteller von Grünstromtechnik reagiert, sich rechtzeitig von Beteiligungen getrennt und zudem Aktienunternehmen ausgemacht, die in der Branche der Erneuerbaren Energien aktiv sind, jedoch nicht von der Krise der Ausrüster betroffen waren.
ECOreporter hat die Anbieter der vier Erneuerbare-Energien-Aktienfonds mit hohen Wertverlusten über fünf Jahre dazu um Stellungnahmen gebeten. Doch nur die österreichische Kepler-Fonds Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. aus Linz hat unsere Fragen beantwortet. „Durch einen hohen Portfolioanteil an Solarwerten und einem regionalen Schwerpunkt des Nachhaltigkeits-Universums in Europa musste der Fonds vor allem 2011 starke Kursverluste hinnehmen“, räumte Dr. Florian Hauer vom Kepler-Aktienmanagement ein. In den letzten Jahren sei aufgrund der hohen Wertverluste das Anlageuniversum verbreitert worden. Laut Hauer „wurden auch die finanziellen Selektionskriterien weiterentwickelt“. Der Experte von Kepler sieht Erneuerbare-Energien-Aktienfonds vor weiteren Herausforderungen. „Wir erwarten uns auch in Zukunft eine volatile Entwicklung in diesem Segment. Durch unser breit gestreutes Portfolio können die Schwankungen etwas gemildert werden. Insgesamt sind wird weiterhin überzeugt vom langfristigen Anlagethema Erneuerbare Energie und Energieeffizienz und hoffen, dass auch der kurzfristige Aufwärtstrend, den wir seit 2012 sehen, noch einige Zeit weiter geht.“
Starkes Investment in Bergbau und die Finanzbranche führte ins Minus
Aber auch nachhaltige Aktienfonds mit anderem Anlageschwerpunkt als Erneuerbare Energie haben sich in den letzten fünf Jahren enttäuschend entwickelt. Dazu zählt der Candriam Equities L Sustainable Green Planet. Der setzt auf Anbieter von Umwelttechnologie, streut damit die Investments weiter als Erneuerbare-Energien-Aktienfonds, veranlagt auch in Wasseraktien oder Recyclingunternehmen. Doch das reichte offenbar nicht aus, die hohen Wertverluste aus den Beteiligungen im Bereich der regenerativen Energien auszugleichen. Einen ganz anderen und aus Nachhaltigkeitssicht durchaus fragwürdigen Anlageschwerpunkt hat der Sunares - SUstainable NAtural RESources der Luxemburger Kapitalanlagegesellschaft (KAG) HSBC Trinkaus Investment Managers S.A. Dieser Aktienfonds arbeitet zwar mit Ausschlusskriterien, so sind etwa Investitionen in Waffen oder in die Finanzbranche für das Fondsmanagement tabu. Doch dafür investiert es vor allem in Bergbaukonzerne, vor allem in Betreiber von Gold- und Silberminen. Diese belasten die Umwelt enorm, ferner die Gesundheit von Minenarbeitern und den Anwohnern solcher Minen.
Der Sunares hat in den letzten fünf Jahren über 21 Prozent an Wert verloren. Unsere Anfrage dazu hat das Fondsmanagement um Udo Sutterlüty von Sutterlüty Investment Management GmbH aus Österreich nicht beantwortet.
Bildhinweis: Die Betreiber von Goldminen verursachen verheerende Umweltschäden, wie diese Mondlandschaft zeigt. / Quelle: Fotolia
Anders als die meisten der nachhaltige Aktienfonds mit deutlichen Wertverlusten ist der Erste Responsible Stock Austria nicht auf einzelne Branchen beschränkt. Der Fonds der Erste Asset Management aus Wien konzentriert sich allerdings ganz auf Unternehmen aus Österreich. Sie müssen im VBV-Österreichischer Nachhaltigkeitsaktienindex gelistet sein, auch als VÖNIX-Index bekannt. Diesen berechnet das Research-Institut rfu für die Wiener Börse. „Die Wertentwicklung des Fonds ist über die letzten fünf Jahre unbefriedigend“, gab Firmensprecher Paul Severin für Erste Asset Management auf unsere Nachfrage zu und erläuterte: „Allerdings hat das primär mit der Entwicklung der Wiener Börse zu tun. Die Wiener Börse und auch der VÖNIX-Index ist sehr "finanzlastig", eine Branche die über die letzten Jahre in ganz Europa nicht wirklich überzeugen konnte. Zum Beispiel ist derzeit die Erste Group Bank mit 19,8 Prozent, die Raiffeisenbank International mit 10,5 Prozent und die Vienna Insurance Group mit 10,5 Prozent im VÖNIX Index gewichtet.“ Severin geht davon aus, dass sich die Titel der Wiener Börse nach der langen Phase schwacher Wertentwicklung stabilisieren können und „längerfristig wieder zu aufholen werden“.
Die schwächsten nachhaltigen Aktienfonds der letzten fünf Jahre

* In Fremdwährungen notierende Fonds wurden umgerechnet.
ECOreporter untersucht den Markt der nachhaltigen Geldanlage seit 1997 kontinuierlich. Zunächst im Auftrag des NRW-Umweltministeriums; mittlerweile werden die in der Branche anerkannten Zahlen von ECOreporter.de als ein Ergebnis der eigenen fortlaufenden Marktuntersuchungen veröffentlicht. Als ECOreporter.de 1997 diese Daten erstmals ermittelten, gab es nur zwölf nachhaltige Fonds mit insgesamt lediglich 220 Millionen Euro Volumen. Ende 2013 belief sich das Volumen der 283 nachhaltigen Fonds in Deutschland auf insgesamt 30,4 Milliarden Euro. Unsere Daten zur Wertentwicklung der Fonds stammen in der Regel von den Fondsbörsen.
Nur zwölf der insgesamt 176 in Deutschland zugelassenen nachhaltigen Aktienfonds haben in den letzten fünf Jahren an Wert verloren. Doch das ist für die betroffenen Anleger kein Trost, im Gegenteil. Denn die schwächsten nachhaltigen Aktienfonds haben in fünf Jahren zweistellige Wertverlust erwirtschaftet, während 155 Fonds dieser Kategorie zweistellig zulegten. Davon hat jeder dritte sogar mindestens 60 Prozent an Wert gewonnen, die beiden besten sogar noch einmal doppelt so viel (wir berichteten). Das geht aus unserer Datenbank ECOanlageberater hervor.
Bei gleich drei der zwölf schwächsten nachhaltigen Aktienfonds handelt es sich um nachhaltige Indexfonds (englisch Exchange Traded Funds, kurz ETF). Das wirkt umso schwerer, als überhaupt nur acht nachhaltige ETF seit mindestens fünf Jahren am Markt sind. ETF bilden für gewöhnlich einfach einen bestimmten Index ab. Folglich fallen keine Verwaltungsgebühren für ein aktives Fondsmanagement an. Auch manche andere Kosten fallen gegenüber aktiv durch Portfolio Manager verwaltete Fonds weg. Viele Anleger versprechen sich daher vor allem auf lange Sicht deutliche Renditevorteile durch diese Kosteneinsparungen. In den fallen des iShares S&P Global Clean Energy, des Lyxor ETF New Energy und des PowerShares Global Clean Energy UCITS ETF erwies sich diese Annahme als trügerisch. Sie verloren im Zeitraum 1. Oktober 2009 bis 30. September 2014 neun bis 43 Prozent an Wert. Dabei zeigte der iShares S&P Global Clean Energy mit einem Minus von über 43 Prozent die mit Abstand schwächste Entwicklung sämtlicher nachhaltiger Aktienfonds.
Anlageschwerpunkt Erneuerbaren Energien als Ballast
Die meisten Fonds mit Wertverlusten setzen einen Anlageschwerpunkt auf den Bereich der Erneuerbaren Energien. Das gilt für die drei schwachen ETF ebenso wie für die vier Themenfonds Sarasin New Power Fund, Sarasin New Energy Fund, Kepler Öko Energien und KBC ECO Fund Alternative Energy. Diese vier Erneuerbare-Energien-Aktienfonds haben in den letzten fünf Jahren 14 bis 28 Prozent an Wert verloren. Im laufenden Jahr liegen sie zwar alle deutlich im Plus, doch das reichte längst nicht aus, die hohen Wertverluste der Vorjahre auszugleichen. Diese waren vor allem angefallen, weil die Aktien von Solarherstellern und von Windkrafttechnikunternehmen zwischen 2011 und 2013 starke Kurseinbrüche erlitten. Bei Windradherstellern gab es in diesem Zeitraum ein Überangebot, weil viele geplanten Windkraftprojekte gar nicht oder verzögert umgesetzt wurden. Denn die weltweite Finanzkrise und die Euro-Krise in Europa erschwerten die Finanzierung von solchen Projekten. Die Hersteller konnten weniger Windräder absetzen als angenommen und mussten den zahlungsfähigen Kunden Preisnachlässe gewähren, um ihre Produkte los zu werden. Sinkende Einnahmen ließen Verluste anfallen, die die Bilanzen verhagelten.
Noch ärger traf es die Hersteller von Solartechnik. Denn einerseits waren hier die weltweiten Produktionskapazitäten noch viel schneller und in stärkerem Umfang ausgebaut worden, so dass das Überangebot weitaus größer ausfiel. Andererseits wurde die Nachfrage zusätzlich dadurch belastet, dass im bislang größten Absatzmarkt Europa die Politik dazu überging, die Solarförderung zu beschneiden. Das traf insbesondere für Deutschland und Italien zu, die bis 2011 weltweit größten Absatzmärkte für Solartechnik. All dies ließ die Preise für Solarmodule bis 2013 in nur drei Jahren um mehr als 70 Prozent sinken. Entsprechend hoch waren die Einbrüche bei den Einnahmen und den Aktienkursen der börsennotierten Solarhersteller. Viele, darunter Solon und Q-Cells aus Deutschland, gingen sogar Pleite.
Das mag auf den ersten Blick die schwache Entwicklung der genannten Aktienfonds erklären, die stark auf Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien setzen. Doch auf den zweiten Blick drängt sich die Frage auf, warum den übrigen sieben reinen Erneuerbare-Energien-Aktienfonds in den letzten fünf Jahren eine positive Wertentwicklung gelang. Die vier besten von ihnen legten sogar zweistellig zu. Offenbar hat hier das Fondsmanagement frühzeitig auf die Krise der Hersteller von Grünstromtechnik reagiert, sich rechtzeitig von Beteiligungen getrennt und zudem Aktienunternehmen ausgemacht, die in der Branche der Erneuerbaren Energien aktiv sind, jedoch nicht von der Krise der Ausrüster betroffen waren.
ECOreporter hat die Anbieter der vier Erneuerbare-Energien-Aktienfonds mit hohen Wertverlusten über fünf Jahre dazu um Stellungnahmen gebeten. Doch nur die österreichische Kepler-Fonds Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. aus Linz hat unsere Fragen beantwortet. „Durch einen hohen Portfolioanteil an Solarwerten und einem regionalen Schwerpunkt des Nachhaltigkeits-Universums in Europa musste der Fonds vor allem 2011 starke Kursverluste hinnehmen“, räumte Dr. Florian Hauer vom Kepler-Aktienmanagement ein. In den letzten Jahren sei aufgrund der hohen Wertverluste das Anlageuniversum verbreitert worden. Laut Hauer „wurden auch die finanziellen Selektionskriterien weiterentwickelt“. Der Experte von Kepler sieht Erneuerbare-Energien-Aktienfonds vor weiteren Herausforderungen. „Wir erwarten uns auch in Zukunft eine volatile Entwicklung in diesem Segment. Durch unser breit gestreutes Portfolio können die Schwankungen etwas gemildert werden. Insgesamt sind wird weiterhin überzeugt vom langfristigen Anlagethema Erneuerbare Energie und Energieeffizienz und hoffen, dass auch der kurzfristige Aufwärtstrend, den wir seit 2012 sehen, noch einige Zeit weiter geht.“
Starkes Investment in Bergbau und die Finanzbranche führte ins Minus
Aber auch nachhaltige Aktienfonds mit anderem Anlageschwerpunkt als Erneuerbare Energie haben sich in den letzten fünf Jahren enttäuschend entwickelt. Dazu zählt der Candriam Equities L Sustainable Green Planet. Der setzt auf Anbieter von Umwelttechnologie, streut damit die Investments weiter als Erneuerbare-Energien-Aktienfonds, veranlagt auch in Wasseraktien oder Recyclingunternehmen. Doch das reichte offenbar nicht aus, die hohen Wertverluste aus den Beteiligungen im Bereich der regenerativen Energien auszugleichen. Einen ganz anderen und aus Nachhaltigkeitssicht durchaus fragwürdigen Anlageschwerpunkt hat der Sunares - SUstainable NAtural RESources der Luxemburger Kapitalanlagegesellschaft (KAG) HSBC Trinkaus Investment Managers S.A. Dieser Aktienfonds arbeitet zwar mit Ausschlusskriterien, so sind etwa Investitionen in Waffen oder in die Finanzbranche für das Fondsmanagement tabu. Doch dafür investiert es vor allem in Bergbaukonzerne, vor allem in Betreiber von Gold- und Silberminen. Diese belasten die Umwelt enorm, ferner die Gesundheit von Minenarbeitern und den Anwohnern solcher Minen.

Bildhinweis: Die Betreiber von Goldminen verursachen verheerende Umweltschäden, wie diese Mondlandschaft zeigt. / Quelle: Fotolia
Anders als die meisten der nachhaltige Aktienfonds mit deutlichen Wertverlusten ist der Erste Responsible Stock Austria nicht auf einzelne Branchen beschränkt. Der Fonds der Erste Asset Management aus Wien konzentriert sich allerdings ganz auf Unternehmen aus Österreich. Sie müssen im VBV-Österreichischer Nachhaltigkeitsaktienindex gelistet sein, auch als VÖNIX-Index bekannt. Diesen berechnet das Research-Institut rfu für die Wiener Börse. „Die Wertentwicklung des Fonds ist über die letzten fünf Jahre unbefriedigend“, gab Firmensprecher Paul Severin für Erste Asset Management auf unsere Nachfrage zu und erläuterte: „Allerdings hat das primär mit der Entwicklung der Wiener Börse zu tun. Die Wiener Börse und auch der VÖNIX-Index ist sehr "finanzlastig", eine Branche die über die letzten Jahre in ganz Europa nicht wirklich überzeugen konnte. Zum Beispiel ist derzeit die Erste Group Bank mit 19,8 Prozent, die Raiffeisenbank International mit 10,5 Prozent und die Vienna Insurance Group mit 10,5 Prozent im VÖNIX Index gewichtet.“ Severin geht davon aus, dass sich die Titel der Wiener Börse nach der langen Phase schwacher Wertentwicklung stabilisieren können und „längerfristig wieder zu aufholen werden“.
Die schwächsten nachhaltigen Aktienfonds der letzten fünf Jahre

* In Fremdwährungen notierende Fonds wurden umgerechnet.
ECOreporter untersucht den Markt der nachhaltigen Geldanlage seit 1997 kontinuierlich. Zunächst im Auftrag des NRW-Umweltministeriums; mittlerweile werden die in der Branche anerkannten Zahlen von ECOreporter.de als ein Ergebnis der eigenen fortlaufenden Marktuntersuchungen veröffentlicht. Als ECOreporter.de 1997 diese Daten erstmals ermittelten, gab es nur zwölf nachhaltige Fonds mit insgesamt lediglich 220 Millionen Euro Volumen. Ende 2013 belief sich das Volumen der 283 nachhaltigen Fonds in Deutschland auf insgesamt 30,4 Milliarden Euro. Unsere Daten zur Wertentwicklung der Fonds stammen in der Regel von den Fondsbörsen.