Aktientipps

Die Solaraktie der Wacker Chemie AG dreht ins Plus – geht noch mehr?

Die Aktie des Solarzulieferers Wacker Chemie AG ist jüngst schwer unter Druck geraten. Allein in den vergangenen drei Monaten verlor sie im Xetra der Deutschen Börse knapp ein Viertel ihres Werts. Seit Beginn dieser Woche drehte ihr Kurs wieder in den Positivtrend. Geht es weiter aufwärts? Wie Analysten das Kurspotenzial bewerten.

Als Solarzulieferer hatte die Wacker Chemie AG aus München in den vergangenen Jahren mit der Krise der Photovoltaikbranche zu tun. Dennoch hat der Siliziumhersteller in den Jahren 2011 bis 2014 kontinuierlich Dividenden ausgeschüttet. Vor knapp vier Wochen hatte Wacker Chemie eine deutlich verbesserte Bilanz für das zweite Quartal 2015 vorgelegt und damit die Erwartungen der Analysten der WGZ Bank erfüllt. Der Chemiekonzern steigerte den Quartalsumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 329 Millionen Euro um 43 Prozent über dem des Vorjahresquartals und der Gewinn vor Steuern und Zinsen hat sich mehr als verdoppelt: er stieg auf 187,9 Millionen Euro nach 82,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Dennoch verlor die Wacker-Aktie in den vergangenen vier Wochen 17,7 Prozent an Wert. Heute um 12:49 Uhr notierte sie bei 76,89 Euro. Gegenüber dem Vortagskurs bedeutet das einen Anstieg um 2,4 Prozent.  
Analysten sehen Potenzial für Kursanstiege

Christoph Schöndube, Analyst der WGZ Bank, geht weiter davon aus, dass die Wacker Chemie AG die  hauseigene Prognose für das Gesamtjahr erreichen wird. Demnach würde die Wacker Chemie AG den Jahresumsatz im Vergleich zu 2014 um zehn Prozent steigern und beim EBITDA das Vorjahresniveau halten. Er hält sowohl an seiner Kaufempfehlung als auch an am Kursziel von 125 Euro fest. Für die Aktie spreche, dass Wacker Chemie in seinen Kerngeschäftsfeldern zu den Marktführern gehöre. Positiv sei zudem der Produktmix und die hohen zu erwartenden Margen, argumentiert der Analyst. Deshalb geht er weiter davon aus, dass die Wacker Chemie AG den Gewinn je Aktie bis 2016 auf 4,54 Euro je Aktie steigern kann. Zum Vergleich: 2014 erzielte der Konzern 4,10 Euro Gewinn je Aktie. Allerdings sieht Schöndube mögliche Währungsrisiken und die Abhängigkeit von Wacker Chemie von den Nachfragezyklen im Siliziumgeschäft als Schwächen innerhalb seiner Chance-Risiko-Analyse zu der Aktie.

Die Wacker Wacker Chemie AG liefert Silizium zu Herstellung von Solarmodulen auch nach China und an Hersteller aus andern asiatischen Ländern. Thomas Gilbert, Analyst  von UBS, führt in einer aktuellen Analyse an, dass die Wirtschaftsabkühlung in China bis 2018 Risiken für die Wacker-Chemie AG und andere dort tätige Chemiekonzerne berge. Dennoch hält auch er an seiner Kaufempfehlung fest und nennt als Kursziel 140 Euro. Kurspotenzial nach oben sieht auch die Analystin Tanja Markloff von der Commerzbank. Sie geht bei ihrer Kaufempfehlung allerdings davon aus, dass die Aktie lediglich noch bis auf 86 Euro anstatt auf 125 Euro steigen wird. Der Siliziummarkt sei schwächer geworden. Zudem könnten die finanziellen Belastungen für den Chemiekonzern damit steigen, so die Analystin zu der Abstufung ihres Kursziels.
Es ist weiter unklar, wie stark die Sorgen um die chinesische Wirtschaft  auf die Märkte wirken werden. Anleger sollten deshalb vorsichtig bleiben.  

Wacker Chemie AG: ISIN DE000WCH8881 / WKN WCH888  

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