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Finanzdienstleister, Fonds / ETF
"Die Nachhaltigkeit großer DAX-Konzerne geht häufig nicht über Greenwashing hinaus" – Andrew Murphy, Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung
Die Murphy & Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung gehört zu den Pionieren des nachhaltigen Investments in Deutschland. Im ECOreporter.de-Interview erklärt Andrew Murphy den speziellen Nachhaltigkeitsansatz der Aktienfonds des Unternehmens. Er erläutert unter anderem, warum diese Fonds nicht auf den Best-in-class-Ansatz setzen und welche Anlagethemen tabu sind. Außerdem nimmt er Stellung zu den aktuellen Trends und Entwicklungen am Markt für nachhaltige Geldanlagen.
Die Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung ist Aussteller und Sponsor der Messe Grünes Geld Hamburg. Neueinsteiger wie Profis können sich in der Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, einen Überblick über aktuelle Trends, Entwicklungen und Angebote am Markt für nachhaltiges Investment verschaffen. Abgerundet wird die Veranstaltung durch ein umfangreiches Vortragsprogramm rund um nachhaltige Geldanlagen und ein Kinderprogramm, das Eltern und Großeltern ermöglicht, sich entspannt über Geldanlagen zu informieren. Der Eintritt ist frei. Mehr zur Messe Grünes Geld lesen Sie hier.
ECOreporter.de: Warum bieten Sie nachhaltige Investments an? Was spricht für dieses Anlagesegment?
Andrew Murphy: Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung ist von nachhaltigen Investments überzeugt. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Nachhaltige Investments verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Es geht bei ihnen nicht nur um eine hohe Rendite, sondern auch darum, Vermögen sinnvoll und gezielt einzusetzen. Hier treffen sich die Überzeugungen unserer Kunden mit unseren eigenen. Zusammengefasst kann man sagen, dass nachhaltige Investments eine Win-Win-Situation für alle Seiten schaffen: Der Anleger erzielt gute Renditen und hat sein Geld sinnvoll eingesetzt. Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen werden aufgebaut beziehungsweise unterstützt und erhalten einen Anreiz, ihr Nachhaltigkeits-Engagement fortzusetzen, wodurch sie wiederum ihren Wettbewerbsvorteil ausbauen. Die Gesellschaft profitiert von einem Ausbau nachhaltig wirtschaftender Branchen und Unternehmen durch positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaftsentwicklung. Schließlich bieten nachhaltig ausgerichtete Investments eine gewisse Sicherheit. Denn nachhaltige Unternehmen meiden Umwelt- und Reputationsrisken. Nachhaltige Investments bedeuten also keinesfalls Verzicht – auch nicht in Bezug auf die Rendite. Das belegen viele Studien. Vielmehr bieten nachhaltige Geldanlagen auf allen Seiten einen konkreten Mehrwert.
ECOreporter.de: Was kennzeichnet das Umwelt Aktiendepot Deutschland und unterscheidet es von den vielen nachhaltigen Aktienfonds auf dem Markt?
Murphy: Das Umwelt Aktiendepot Deutschland ist der Vorläufer des Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland. Es wurde ebenso wie das Umwelt Aktiendepot Welt 1999 von einigen engagierten Anlegern, darunter Philipp Spitz und ich, gegründet. Diese Anleger, darunter viele junge Akademiker, die ihr erstes selbst verdientes Geld anlegen wollten, waren mit den konventionellen Anlagemöglichkeiten der Großbanken absolut unzufrieden. Sie wollten ihr Geld nicht in Rüstung, Atomenergie oder Kinderarbeit fließen sehen. Die Umwelt Aktiendepots wurden daher nach einem völlig neuen Konzept konzipiert. Es wurden stringente Ausschlusskriterien wie Rüstung, Atomenergie, fossile Energieträger, Kinderarbeit, vermeidbare Tierversuche etc. festgelegt. Parallel wurden Positivkriterien wie Förderung der nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft sowie Entwicklung und Herstellung umweltschonender Technologien definiert. Es sollte nach dem Best-of-class-Ansatz ausschließlich in nachhaltige Branchen investiert werden. Genau hierin liegt der Unterschied zu den meisten nachhaltigen Aktienfonds auf dem Markt, die nach dem Best-in-class-Ansatz investieren, einzelne Ausschlusskriterien anwenden oder als Themenfonds konzipiert sind. Die Umwelt Aktiendepots und ihr Nachfolger, der Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland, investieren ausschließlich in Unternehmen nachhaltiger Branchen. Das Umwelt Aktiendepot Deutschland und der Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland konzentrieren sich dabei auf Unternehmen mit Kerngeschäft in Deutschland, das Umwelt Aktiendepot Welt investiert weltweit.
ECOreporter.de: Auf welche Branchen legen Sie Schwerpunkte?
Murphy: Mit den Umwelt Aktiendepots und dem Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland legen wir Schwerpunkte auf die Branchen Gesundheit, nachhaltige Verkehrssysteme / Mobilität, Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, nachwachsende Rohstoffe, ökologisches Bauen, Naturkost und Wasser. Im Rahmen unserer individuellen Vermögensverwaltung definieren wir die Anlageziele gemeinsam mit unseren Kunden.
ECOreporter.de: Ist es nicht riskant, auf Unternehmen mit im Vergleich zu Großkonzernen geringer Marktkapitalisierung zu setzen?
Murphy: Im Gegenteil. Das Wachstum kommt aus dem Mittelstand. Es sind die mittelständischen Unternehmen, die mit ihrer großen Innovationskraft die nachhaltige Entwicklung vorantreiben und Wachstum generieren. Die großen DAX-Konzerne haben sich in den vergangenen Jahren zwar alle Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben. Doch häufig ist es bei einem reinen Greenwashing geblieben. Nicht selten gehörten und gehören die Großkonzerne zu den Blockierern nachhaltiger Entwicklungen. Im großen Umfang wurden und werden hier Stellen abgebaut, während mittelständische Unternehmen nachhaltiger Branchen kontinuierlich Arbeitsplätze schaffen. Genau hier, in den Mittelstand, investieren wir.
ECOreporter.de: Wer bewertet für Sie die Nachhaltigkeit der Investments?
Murphy: Wir arbeiten eng mit Murphy&Spitz Green Research zusammen. Das Expertenteam rund um Philipp Spitz ist seit 1999 auf Nachhaltigkeitsresearch spezialisiert. Es beobachtet kontinuierlich rund 200 nachhaltige Unternehmen und erstellt sowohl Equity- als auch Nachhaltigkeitsanalysen. Darüber hinaus werden regelmäßig umfangreiche Branchenstudien erstellt.
ECOreporter.de: Inwiefern verwenden Sie Ausschlusskriterien?
Murphy: Als Vermögensverwalter definieren die konkreten Ausschlusskriterien gemeinsam mit unseren Kunden. Sie sind Grundlage für die Auswahl der Investitionsziele und werden in Zusammenarbeit mit unserem Researchpartner Murphy&Spitz Green Research kontinuierlich auf ihre Einhaltung überprüft. Bei den Umwelt Aktiendepots und dem Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland wenden wir einen sehr umfangreichen Katalog an Ausschlusskriterien an. Diese reichen von Rüstung, Atomenergie und fossilen Energieträgern über Prostitution, Drogen, Kinderarbeit und vermeidbare Tierversuche bis hin zu Biopiraterie und Spekulation auf Lebensmittel. Der Kriterienkatolog wird bei Bedarf an aktuelle Themen angepasst. 1999 waren beispielsweise die letzten beiden Aspekte noch nicht relevant.
ECOreporter.de: Setzen Sie auch auf den direkten Kontakt mit Unternehmen, um diese zu mehr Nachhaltigkeit zu bewegen?
Murphy: Der direkte Kontakt mit Unternehmen hat für uns einen hohen Stellenwert. Wir nehmen unsere Rolle als Impact-Investor sehr ernst. Wir führen daher regelmäßig Gespräche sowohl mit den Investor-Relations-Beauftragten als auch auch mit dem Management selbst. Sehen wir Missstände, treten wir unmittelbar in den Dialog und haben damit in der Regel Erfolg. Mangelt es an Bereitschaft, die Missstände zu beseitigen, schließen wir das Unternehmen aus unserem Anlagehorizont aus.
ECOreporter.de: Das Zinsniveau ist weiter niedrig, doch mancher Anleger sorgt sich angesichts der Krisenherde Nahost und Ukraine auch um die weitere Entwicklung an den Aktienmärkten. Wie schätzen Sie vor dem Hintergrund die Chancen und Risiken ein, in Aktien und Aktienfonds zu investieren?
Murphy: Wir erwarten angesichts der politischen Rahmenbedingungen und den schwachen Wirtschaftsdaten im Euroraum bis Ende des Jahres eine höhere Volatilität an den Aktienmärkten. Es kann damit gerechnet werden, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik weiter lockern wird, mit voraussichtlich positiven Auswirkungen auf die Wirtschaft. Aus der Entwicklung der US-amerikanischen Wirtschaft können wir sehen, dass die amerikanische Notenbank hier den richtigen Weg gegangen ist. Trotz der Volatilitäten stehen die Chancen für Aktien nachhaltiger Unternehmen gut. Unternehmen nachhaltiger Branchen zeigen ein starkes Wachstum. Zur Wahrung der Riskobalance setzen wir im Rahmen unserer Vermögensverwaltungsmandate Anleihen und Anleihenfonds ein.
ECOreporter.de: Murphy&Spitz ist seit 15 Jahren am Markt für nachhaltige Geldanlagen aktiv. In der Rückschau auf diese Zeit: Was waren prägende Trends, was überraschte positiv, was neagtiv, und welche Trends werden das laufende Jahrzehnt prägen?
Murphy: Als wir 1999 mit den Umwelt Aktiendepots begannen, waren die wenigsten nachhaltigen Unternehmen börsennotiert. So bedeutete nachhaltiges Investieren damals auch Starthilfe zu leisten für junge, innovative Unternehmen. Einige dieser Unternehmen sind heute an der Börse und gar Branchenführer. Andere existieren heute leider nicht mehr. Vor allem im Erneuerbare-Energien-Bereich hat die Überregulierung und Unberechenbarkeit der Politik dazu geführt, dass auch vielversprechende Unternehmen scheiterten. Die Erneuerbaren Energien als originäres Anlageziel des Nachhaltigen Investments sind so immer stärker in den Hintergrund getreten. Natürlich gab und gibt es im Nachhaltigkeitsbereich schwarze Schafe, genauso wie in allen anderen Bereichen. Gravierende Managementfehler, schlechte Qualität der Anlageprodukte haben zu unnötigen Pleiten und Verlusten bei Anlegern geführt. Das zeigt, wie wichtig ein funktionierendes Research und eine intensive Auseinandersetzung mit dem Markt, den Unternehmen und den angebotenen Anlageprodukten ist - gestern wie heute. Die Politik hat darauf mit der Verpflichtung zu mehr Transparenz reagiert, einhergehend mit immer stärkerer Regulierung. Dieser Trend wird sich vermutlich weiter fortsetzen.
ECOreporter.de: Danke für das Gespräch, Herr Murphy.
Näheres zur Murphy&Spitz Green Capital AG lesen Sie in diesem Portrait (Link entfernt)
Die Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung ist Aussteller und Sponsor der Messe Grünes Geld Hamburg. Neueinsteiger wie Profis können sich in der Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, einen Überblick über aktuelle Trends, Entwicklungen und Angebote am Markt für nachhaltiges Investment verschaffen. Abgerundet wird die Veranstaltung durch ein umfangreiches Vortragsprogramm rund um nachhaltige Geldanlagen und ein Kinderprogramm, das Eltern und Großeltern ermöglicht, sich entspannt über Geldanlagen zu informieren. Der Eintritt ist frei. Mehr zur Messe Grünes Geld lesen Sie hier.
ECOreporter.de: Warum bieten Sie nachhaltige Investments an? Was spricht für dieses Anlagesegment?
Andrew Murphy: Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung ist von nachhaltigen Investments überzeugt. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Nachhaltige Investments verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Es geht bei ihnen nicht nur um eine hohe Rendite, sondern auch darum, Vermögen sinnvoll und gezielt einzusetzen. Hier treffen sich die Überzeugungen unserer Kunden mit unseren eigenen. Zusammengefasst kann man sagen, dass nachhaltige Investments eine Win-Win-Situation für alle Seiten schaffen: Der Anleger erzielt gute Renditen und hat sein Geld sinnvoll eingesetzt. Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen werden aufgebaut beziehungsweise unterstützt und erhalten einen Anreiz, ihr Nachhaltigkeits-Engagement fortzusetzen, wodurch sie wiederum ihren Wettbewerbsvorteil ausbauen. Die Gesellschaft profitiert von einem Ausbau nachhaltig wirtschaftender Branchen und Unternehmen durch positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaftsentwicklung. Schließlich bieten nachhaltig ausgerichtete Investments eine gewisse Sicherheit. Denn nachhaltige Unternehmen meiden Umwelt- und Reputationsrisken. Nachhaltige Investments bedeuten also keinesfalls Verzicht – auch nicht in Bezug auf die Rendite. Das belegen viele Studien. Vielmehr bieten nachhaltige Geldanlagen auf allen Seiten einen konkreten Mehrwert.
ECOreporter.de: Was kennzeichnet das Umwelt Aktiendepot Deutschland und unterscheidet es von den vielen nachhaltigen Aktienfonds auf dem Markt?
Murphy: Das Umwelt Aktiendepot Deutschland ist der Vorläufer des Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland. Es wurde ebenso wie das Umwelt Aktiendepot Welt 1999 von einigen engagierten Anlegern, darunter Philipp Spitz und ich, gegründet. Diese Anleger, darunter viele junge Akademiker, die ihr erstes selbst verdientes Geld anlegen wollten, waren mit den konventionellen Anlagemöglichkeiten der Großbanken absolut unzufrieden. Sie wollten ihr Geld nicht in Rüstung, Atomenergie oder Kinderarbeit fließen sehen. Die Umwelt Aktiendepots wurden daher nach einem völlig neuen Konzept konzipiert. Es wurden stringente Ausschlusskriterien wie Rüstung, Atomenergie, fossile Energieträger, Kinderarbeit, vermeidbare Tierversuche etc. festgelegt. Parallel wurden Positivkriterien wie Förderung der nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft sowie Entwicklung und Herstellung umweltschonender Technologien definiert. Es sollte nach dem Best-of-class-Ansatz ausschließlich in nachhaltige Branchen investiert werden. Genau hierin liegt der Unterschied zu den meisten nachhaltigen Aktienfonds auf dem Markt, die nach dem Best-in-class-Ansatz investieren, einzelne Ausschlusskriterien anwenden oder als Themenfonds konzipiert sind. Die Umwelt Aktiendepots und ihr Nachfolger, der Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland, investieren ausschließlich in Unternehmen nachhaltiger Branchen. Das Umwelt Aktiendepot Deutschland und der Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland konzentrieren sich dabei auf Unternehmen mit Kerngeschäft in Deutschland, das Umwelt Aktiendepot Welt investiert weltweit.
ECOreporter.de: Auf welche Branchen legen Sie Schwerpunkte?
Murphy: Mit den Umwelt Aktiendepots und dem Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland legen wir Schwerpunkte auf die Branchen Gesundheit, nachhaltige Verkehrssysteme / Mobilität, Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, nachwachsende Rohstoffe, ökologisches Bauen, Naturkost und Wasser. Im Rahmen unserer individuellen Vermögensverwaltung definieren wir die Anlageziele gemeinsam mit unseren Kunden.
ECOreporter.de: Ist es nicht riskant, auf Unternehmen mit im Vergleich zu Großkonzernen geringer Marktkapitalisierung zu setzen?
Murphy: Im Gegenteil. Das Wachstum kommt aus dem Mittelstand. Es sind die mittelständischen Unternehmen, die mit ihrer großen Innovationskraft die nachhaltige Entwicklung vorantreiben und Wachstum generieren. Die großen DAX-Konzerne haben sich in den vergangenen Jahren zwar alle Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben. Doch häufig ist es bei einem reinen Greenwashing geblieben. Nicht selten gehörten und gehören die Großkonzerne zu den Blockierern nachhaltiger Entwicklungen. Im großen Umfang wurden und werden hier Stellen abgebaut, während mittelständische Unternehmen nachhaltiger Branchen kontinuierlich Arbeitsplätze schaffen. Genau hier, in den Mittelstand, investieren wir.
ECOreporter.de: Wer bewertet für Sie die Nachhaltigkeit der Investments?
Murphy: Wir arbeiten eng mit Murphy&Spitz Green Research zusammen. Das Expertenteam rund um Philipp Spitz ist seit 1999 auf Nachhaltigkeitsresearch spezialisiert. Es beobachtet kontinuierlich rund 200 nachhaltige Unternehmen und erstellt sowohl Equity- als auch Nachhaltigkeitsanalysen. Darüber hinaus werden regelmäßig umfangreiche Branchenstudien erstellt.
ECOreporter.de: Inwiefern verwenden Sie Ausschlusskriterien?
Murphy: Als Vermögensverwalter definieren die konkreten Ausschlusskriterien gemeinsam mit unseren Kunden. Sie sind Grundlage für die Auswahl der Investitionsziele und werden in Zusammenarbeit mit unserem Researchpartner Murphy&Spitz Green Research kontinuierlich auf ihre Einhaltung überprüft. Bei den Umwelt Aktiendepots und dem Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland wenden wir einen sehr umfangreichen Katalog an Ausschlusskriterien an. Diese reichen von Rüstung, Atomenergie und fossilen Energieträgern über Prostitution, Drogen, Kinderarbeit und vermeidbare Tierversuche bis hin zu Biopiraterie und Spekulation auf Lebensmittel. Der Kriterienkatolog wird bei Bedarf an aktuelle Themen angepasst. 1999 waren beispielsweise die letzten beiden Aspekte noch nicht relevant.
ECOreporter.de: Setzen Sie auch auf den direkten Kontakt mit Unternehmen, um diese zu mehr Nachhaltigkeit zu bewegen?
Murphy: Der direkte Kontakt mit Unternehmen hat für uns einen hohen Stellenwert. Wir nehmen unsere Rolle als Impact-Investor sehr ernst. Wir führen daher regelmäßig Gespräche sowohl mit den Investor-Relations-Beauftragten als auch auch mit dem Management selbst. Sehen wir Missstände, treten wir unmittelbar in den Dialog und haben damit in der Regel Erfolg. Mangelt es an Bereitschaft, die Missstände zu beseitigen, schließen wir das Unternehmen aus unserem Anlagehorizont aus.
ECOreporter.de: Das Zinsniveau ist weiter niedrig, doch mancher Anleger sorgt sich angesichts der Krisenherde Nahost und Ukraine auch um die weitere Entwicklung an den Aktienmärkten. Wie schätzen Sie vor dem Hintergrund die Chancen und Risiken ein, in Aktien und Aktienfonds zu investieren?
Murphy: Wir erwarten angesichts der politischen Rahmenbedingungen und den schwachen Wirtschaftsdaten im Euroraum bis Ende des Jahres eine höhere Volatilität an den Aktienmärkten. Es kann damit gerechnet werden, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik weiter lockern wird, mit voraussichtlich positiven Auswirkungen auf die Wirtschaft. Aus der Entwicklung der US-amerikanischen Wirtschaft können wir sehen, dass die amerikanische Notenbank hier den richtigen Weg gegangen ist. Trotz der Volatilitäten stehen die Chancen für Aktien nachhaltiger Unternehmen gut. Unternehmen nachhaltiger Branchen zeigen ein starkes Wachstum. Zur Wahrung der Riskobalance setzen wir im Rahmen unserer Vermögensverwaltungsmandate Anleihen und Anleihenfonds ein.
ECOreporter.de: Murphy&Spitz ist seit 15 Jahren am Markt für nachhaltige Geldanlagen aktiv. In der Rückschau auf diese Zeit: Was waren prägende Trends, was überraschte positiv, was neagtiv, und welche Trends werden das laufende Jahrzehnt prägen?
Murphy: Als wir 1999 mit den Umwelt Aktiendepots begannen, waren die wenigsten nachhaltigen Unternehmen börsennotiert. So bedeutete nachhaltiges Investieren damals auch Starthilfe zu leisten für junge, innovative Unternehmen. Einige dieser Unternehmen sind heute an der Börse und gar Branchenführer. Andere existieren heute leider nicht mehr. Vor allem im Erneuerbare-Energien-Bereich hat die Überregulierung und Unberechenbarkeit der Politik dazu geführt, dass auch vielversprechende Unternehmen scheiterten. Die Erneuerbaren Energien als originäres Anlageziel des Nachhaltigen Investments sind so immer stärker in den Hintergrund getreten. Natürlich gab und gibt es im Nachhaltigkeitsbereich schwarze Schafe, genauso wie in allen anderen Bereichen. Gravierende Managementfehler, schlechte Qualität der Anlageprodukte haben zu unnötigen Pleiten und Verlusten bei Anlegern geführt. Das zeigt, wie wichtig ein funktionierendes Research und eine intensive Auseinandersetzung mit dem Markt, den Unternehmen und den angebotenen Anlageprodukten ist - gestern wie heute. Die Politik hat darauf mit der Verpflichtung zu mehr Transparenz reagiert, einhergehend mit immer stärkerer Regulierung. Dieser Trend wird sich vermutlich weiter fortsetzen.
ECOreporter.de: Danke für das Gespräch, Herr Murphy.
Näheres zur Murphy&Spitz Green Capital AG lesen Sie in diesem Portrait (Link entfernt)