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„Die Nachfrage nach effizienten Technologien im Energie- und Wasserbereich wird zunehmen“ – Interview mit Jean Ryan, KBC Asset Management



ECOreporter.de:  Wie viel Geld wird aktuell im KBC Eco Fund Water verwaltet?


Jean Ryan: Der KBC Eco Fund Water hat ein Volumen von 237,1 Millionen. Euro, Stand 30. Juni 2010.


ECOreporter.de: Nach welchen Kernpunkten ist die Investmentstrategie des KBC Eco Fund Water ausgerichtet?

Ryan: Der Teilfonds KBC Eco Fund Water legt in eine internationale Aktienauswahl von Unternehmen an, die im Bereich des Wasserkreislaufs tätig sind. Das Portfolio setzt den Fokus auf die Sektoren Wasser- und Abwasserversorgung, Wasseraufbereitung, Überwachung, Technik/ Beratung sowie Infrastruktur/ Equipment. Die Unternehmen müssen entweder Marktführer sein oder mindestens 50% des Umsatzes in den genannten Sektoren erzielen. Die Nachhaltigkeitsprüfung erfolgt unabhängig von dem Portfoliomanagement durch ein hauseigenes SRI (Socially Responsible Investment)-Analystenteam. Die Ergebnisse werden einem Expertengremium („Environmental Advisory Committee“) vorgelegt, das über das generelle Investmentuniversum entscheidet. Die strategische Allokation wird langfristig ausgerichtet und quartalsweise überprüft. Die Einzeltitelauswahl durch die Fondsmanager erfolgt anschließend auf Basis einer quantitativen und fundamentalen Finanzanalyse.

ECOreporter.de: Wer ist für die Nachhaltigkeitsaspekte der Investmentstrategie des KBC Eco Fund Water verantwortlich?


Ryan: Das unabhängige Beratungsgremium (Environmental Advisory Committee), bestehend aus Experten und Wissenschaftlern aus dem Umweltbereich, steht bei der Themenauswahl beratend zur Seite. Dieses Gremium entscheidet über die Nachhaltigkeit der Themen und schlägt langfristige Strategien vor. Zudem überprüft das unabhängige Expertengremium das gesamte Nachhaltigkeitsscreening von KBC Asset Management. So wird zum Beispiel das Abfüllen von Mineralwasser als nicht nachhaltig erachtet.

ECOreporter.de: Wie fließt das Thema Nachhaltigkeit in die Titelwahl ein?

Ryan: Der KBC Eco Fund Water gehört zu unseren Themenfonds. Der Fonds investiert in die Sektoren der gesamten Wasserwertschöpfungskette. Das heißt, das Fondsmanagement wählt international tätige Unternehmen, die die Ressource Wasser proaktiv schützen, wie etwa aus dem Bereich der Wasseraufbereitung und der Wasserinfrastruktur. Diese Unternehmen müssen ein verantwortliches unternehmerisches Handeln in den drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales aufweisen. Die Unternehmen werden zusätzlich auf die allgemeinen Ausschlusskriterien hin überprüft. Dies umfasst beispielsweise die Einhaltung des UN Global Compact und der ILO-Standards internationale Arbeitsschutz-Standards; ILO = Internationale Labour Organization - die Red.) sowie spezielle Umweltaspekte. Für die Auswahl einzelner Titel machen wir nach der Nachhaltigkeitsanalyse eine fundamentale Finanzanalyse.


ECOreporter.de: Wie funktioniert konkret Nachhaltigkeitsanalyse für den Fonds?

Ryan: Das Nachhaltigkeits-Screening erfolgt unabhängig vom Portfoliomanagement durch ein hauseigenes Analystenteam der KBC Asset Management in Brüssel. Die Ergebnisse werden dem Environmental Advisory Committee vorgelegt. Das Gremium entscheidet über das generelle Investmentuniversum und überprüft die Vollständigkeit, Gründlichkeit und Fehlerfreiheit der Nachhaltigkeits-Analyseergebnisse.


ECOreporter.de: Nach welchen Nachhaltigkeitskriterien werden investierbare und nicht investierbare Unternehmen ausgewählt, beziehungsweise ausgeschlossen?

Ryan: Die Unternehmen müssen  mindestens 50 Prozent des Umsatzes aus Aktivitäten des Wasserkreislaufes generieren, bei Branchenführern reichen 10 Prozent.  Vom Investment ausgeschlossen sind Unternehmen, die an der Herstellung, Entwicklung oder am Handel umstrittener Waffen, wie Cluster-Bomben, chemischen und biologischen Waffen sowie Anti-Personen-Minen (inklusive Landminen) und Uranmunition beteiligt sind, wie etwa EADS oder Rheinmetall. Auch kein anderer Fonds des KBC Konzerns investiert in diese Firmen. Ebenfalls nicht investierbar sind – Tabakhersteller, Firnen die generell im Bereich Verteidigung aktiv sind, Unternehmen die mit Glücksspiel Geld verdienen und solche, die die Menschenrechte und/oder ILO-Konventionen verletzten. Konzerne, die nicht mit den Leitsätzen zur Atomenergie von KBC AM übereinstimmen sind ebenso nicht zugelassen, wie Firmen, die in fragwürdigen Ländern, wie etwa Nordkorea oder Somalia aktiv sind.


ECOreporter.de: Setzt der Fonds auch regionale oder innerhalb des Themas Wasser branchenspezifische Schwerpunkte?

Ryan: Der Fondsmanager wählt ausschließlich  Unternehmen aus, die Marktführer oder mindestens 50 % ihres Umsatzes in den Bereichen Wasser- und Abwasserversorgung, Wasseraufbereitung, Überwachung, Technik/ Beratung sowie Infrastruktur/ Equipment erwirtschaften. Eine regionale Mindest- oder Höchstgewichtung ist nicht vorgeschrieben. Derzeit sind über 50 Prozent des Portfolios in Nordamerika angelegt.


ECOreporter.de: Welche Firmen sind am stärksten im Portfolio verteten?

Ryan: Die zehn größten Positionen im Portfolio sind Pentair INC mit 4,94 Prozent,. Flowserve Corp mit 4,56 Prozent, Kurita Water Industries Ltd mit 4,09 Prozent, Nitto Denko Corp. mit 4,02 Prozent, American Water Works Comp. mit 3,99 Prozent, Tetra Tech (3,62 Prozent), Suez Environnement SA (3,23 Prozent), Agilent Technologies  mit 3,02 Prozent, Roper Industries NEW mit 2,99 Prozent und PALL Corp. Mit 2,93 Prozent. Der Vermögensanteil der Top 10-Aktien liegt bei 37,39 Prozent.

ECOreporter.de: Was versprechen Sie sich von dieser Auswahl?

Ryan: Unser KBC Eco Fund Water wird besonders vom verbesserten makrotechnischen Umfeld profitieren. Wir konzentrieren uns auf Unternehmen mit starken Bilanzzahlen, wie etwa Pentair und Agilent, die eine führende Marktposition einnehmen und von staatlichen Initiativen begünstigt werden. Zudem handelt es sich dabei um Unternehmen, die ihre Kostenseite stark reduziert haben und sofort ein erhöhtes Auftragsvolumen verzeichnen.



ECOreporter.de: An welchen Investorentyp richtet sich der Fonds, eher institutonelle oder private Anleger?


Ryan: Der KBC Eco Fund Water ist als öffentlicher Publikumsfonds in Deutschland registriert und findet großen Anklang sowohl bei privaten als auch institutionellen Investoren. Eine institutionelle Anteilsklasse wird nicht angeboten. Dafür betreut KBC Asset Management neben dem KBC Eco Fund Water zusätzlich Spezialfondsmandate mit dem Fokus auf Unternehmen aus dem Wasserkreislauf.

ECOreporter.de: Welche Gebühren werden verlangt? Und welche Renditen können die Anleger erwarten?

Ryan:
Der KBC Eco Fund Water nimmt eine Verwaltungsvergütung von 1,30 Prozent (1,20 Prozent + 0,1 Prozent Gebühr für das Nachhaltigkeitsscreening). Die Gesamtkostenquote liegt bei 1,56 Prozent. Darin sind folgende Kosten enthalten: Eine Verwaltungsvergütung mit 1,3 Prozent, besagte 0,1 Prozent für die Nachhaltigkeitsanalyse und eine Verwaltungsgebühr von 0,08 Prozent.  Steuern und sonstige Kosten schlagen ebenfalls mit 0,08 Prozent zu Buche.
Die Wertentwicklung zum Stichtag 30. Juni 2010 stellt sich wie folgt dar: Auf  ein Jahr betrachtet lag sie bei 22,52 Prozent, auf drei Jahre bei minus 9,52 Prozent und im Vergleich zum Stand vor fünf Jahren ist der Fonds um 1,83 im Wert gestiegen.


ECOreporter.de: Gab es in der jüngeren Vergangenheit größere Veränderungen im Portfolio? Wie hat sich das Finanzkrisenjahr 2008 auf die Wertentwicklung ausgewirkt und wie erfolgreich war das vergangene Jahr?

Ryan: Die Untergewichtung der Wasserinfrastrukturunternehmen wurde abgebaut, um von den Investitionen in diesem Bereichen zu profitieren. In 2008 konnte sich der KBC Eco Fund Water nicht dem Abwärtstrend der globalen Kapitalmärkte entziehen. 2009 war ein erfolgreiches Jahr. Der KBC Eco Fund Water erzielte eine Wertsteigerung von 31,94  Prozent per 31. Dezember 2009, einr überdurchschnittliche Entwicklung.

ECOreporter.de: Welche Trends bestimmen den Wassersektor aktuell?

Ryan: Die bestimmenden Trends für die Entwicklung der Wasserwirtschaft sind global. Zu den wichtigsten Herausforderungen gehören das starke Bevölkerungswachstum, die einhergehende Urbanisierung, der Klimawandel sowie die ungleiche globale Verteilung der geringen Süßwasserreserven. Eine zukunftsorientierte und für die jeweilige Region passende Infrastruktur für Frisch- und Abwasser sind wesentliche Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung der globalen Wirtschaft. Die rasante Entwicklung der Industrie und Landwirtschaft sowie klimatische Veränderungen lassen die Wasserressourcen zunehmend schwinden. So wird Wasser zu einem strategischen Gut, das erhebliches Konfliktpotential birgt.
Wassersparende Technologien und Produkte für Industrie und Landwirtschaft sind gefragt, um die weltweit regionalen Unterschiede der Wasserressourcen effizient zu nutzen.

ECOreporter.de: Wo sehen sie dabei die größten Marktpotenziale für Anleger?

Ryan: Marktpotentiale sehen wir in den Bereichen Desinfektion und Reinigung von Trinkwasser, Filtertechnik und industrielle und private Abwasserbehandlung. Doch auch die Herstellung von Wasser mit hoher Qualität für bestimmte Industriezweige, der Bau dezentralisierter Systeme zur Wasserver- und -entsorgung sowie der Ausbau der Verteilnetze und Wassermessgeräte für einen effizienteren Umgang mit dem kostbaren Gut sind zukunftsträchtig. Nicht zuletzt aus Kostengründen wird die Nachfrage nach effizienten Technologien im Energie- und Wasserbereich zunehmen.

ECOreporter.de: Was konkret macht diese Marktpotenziale so aussichtsreich?

Ryan:
Globale „grüne“ steuerliche Förderungen von Regierungen verstärken den Markttrend in der Wasserwirtschaft langfristig und schaffen finanzielle Anreize. Zum Beispiel setzte sich die Regierung in  Kalifornien das Ziel bis 2020 den Wasserverbrauch um mindestens 20 Prozent zu reduzieren. Für die nächsten Monate erwartet uns eine Reihe neuer Wasserrichtlinien: Im September 2010 wird beispielsweise die „The California Water Bill“ verabschiedet. Diese neue Regelung zur Wasserabrechnung in Kalifornien stellt staatliche Unterstützungen für den Infrastrukturbereich in Höhe  von 11 Milliarden. US-Dollar (USD) in Aussicht.  Das US-Baukonjunkturpaket über 154 Milliarden USD soll den Arbeitsmarkt des Landes unterstützen: Mit diesem Geld sollen insbesondere Infrastrukturprojekte und der Ausbau des sozialen Netzes finanziert werden. Für den Infrastrukturbereich sind 48 Milliarden USD vorgesehen. Davon gehen 27,5 Milliarden USD in die Instandhaltung der Highways, 8 Milliarden USD in den Bau einer Transitstrecke und 2 Milliarden USD in Wasserprojekte und erforderliche Häuserrenovierungen. 10,5 Milliarden USD sind für die Erneuerung von Schulgebäuden vorgesehen. Darüber hinaus sollen in Großbritannien bis zum Jahr 2020 in jedem Haushalt Wasserzähler installiert sein.


ECOreporter.de: Welche Risiken bergen Investments in den Wassersektor ?

Ryan: Anleger, die in den internationalen breit diversifizierten Aktienfonds KBC Eco Fund Water investieren, tragen ein durchschnittliches Aktienmarktrisiko. Aufgrund der geographischen Streuung ist das Währungsrisiko hoch. Durch die Konzentration auf spezifische Branchen sind zudem erhöhte Kursschwankungen möglich: Die Anteilspreise können auch innerhalb kurzer Zeit erheblichen nach unten oder oben schwanken.


ECOreporter.de: Hatte die BP-Katastrophe im Golf von Mexiko konkrete Auswirkungen auf die Geschäfte der Firmen, in die der Fonds investiert?

Ryan: Es gab keine wesentlichen Änderungen in der Allokation aufgrund der Ölkrise im Golf von Mexico. Nalco, mit Sitz in Naperville, USA, ist ein international führendes Unternehmen im Bereich der Wasser- und Abwasserbehandlung, in das der Fonds investiert. Nalco ist im Zuge der Ölkatastrophe im Golf von Mexico gefragter denn je, da das Unternehmen unter anderem Corexit herstellt, das derzeit weltweit das einzige Mittel ist, welches Öl in kleinste Tröpfchen zersetzen kann. Die unabhängige Behörde der Regierung der USA zum Schutz der Umwelt und der menschlichen Gesundheit, EPA (Environmental Protection Agency), überwacht seit Beginn der Ölkatastrophe im Golf von Mexico die Vorgänge und prüft die eingesetzten Mittel und Prozesse. Gemäß EPA hilft der Einsatz von Corexit die Umwelt vor noch größeren Katastrophen zu bewahren. Das Öl unaufbereitet auf die Küsten zu lassen, stellt bei diesen immensen Ölmengen und unter den klimatischen Bedingungen im Golf von Mexico keine Alternative dar. Vergangene Ölkatastrophen haben gezeigt, wie unterschiedlich die Auswirkungen auf Natur und Umwelt sind. Gelangt das Öl auf die empfindlichen  Ökosysteme sind die Folgen oft irreparabel, die Umwelt ist über Jahrzehnte geschädigt. Ob und wie schnell sich ein Ökosystem wieder erholen kann, ist von vielen Faktoren abhängig, wie von der Wassertemperatur und dem Wellengang. Fakt ist, kein Ölunfall gleicht dem anderen und das Ausmaß und die Folgen der Katastrophe im Golf von Mexico sind bis heute noch nicht absehbar.


ECOreporter.de: Was hebt den KBC ECO Fund Water von vergleichbaren Fonds ab?

Ryan: Besonders hervorzuheben ist die Auswahl der Sektoren im Investmentthema Wasser sowie die Berücksichtigung kleinerer und mittlerer Unternehmen im Portfolio. Nachhaltige Geldanlagen verfügen über einen klaren Vorteil, denn sie schaffen einen messbaren Mehrwert für ein Portfolio. Im Vergleich zu traditionellen Aktienportfolios bieten Umweltstrategien nicht nur eine einzigartige Chance auf Outperformance, sondern liefern eine wertvolle Diversifikation und helfen dem Anleger sich gegen Umweltrisiken abzusichern. Eine steigende Nachfrage nach Umwelttechnologien, wie etwa zur Steigerung der Energieeffizienz oder zur Einhaltung von CO2-Emissionsgrenzen, sowie unausgeschöpfte Märkte verfügen über ein höheres Wachstumspotential. Zudem unterstützen die staatlichen Hilfeleistungen die Ertragsentwicklung der Unternehmen. Kontinuierliche Erträge werden so unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld, also auch in Rezessionsphasen, erwirtschaftet.
Analysen von KBC Asset Management zeigen, dass die Strategien in den Sektoren Wasserkreislauf und Alternative Energien zu hohen risikoadjustierten Erträgen führen. Durch eine Beimischung dieser Umweltstrategien in ein globales Aktienportfolio konnte die Überschussrendite im Verhältnis zum Risiko, die sogenannte Information Ratio, deutlich verbessert werden. Das heißt, Wasseraktien und Erneuerbare Energienaktien bieten höhere Investmentchancen im Vergleich zum Gesamtmarkt ohne ein signifikant höheres Risiko einzugehen.
Unternehmerische Tätigkeit ohne nachhaltige Ziele kann sogar die Existenz des Unternehmens gefährden. Das zeigt die durch BP ausgelöste Umweltkatastrophe. Umweltfaktoren können zu Risiken im Portfolio führen. Die Integration von Nachhaltigkeitskriterien ist keine Kür, sondern Pflicht und gehören zur Verantwortung eines jeden Asset Managers.
Nicht zuletzt ist der KBC Eco Fund Water mit Erstemission am 8. Dezember 2000 einer der ältesten Wasserfonds am Markt, die nachhaltig gemanagt werden.  


ECOreporter.de: Warum sollten Anleger den Fonds  einem Wasser-ETF vorziehen, der sich direkt an einem Index orientiert und nicht von Fondsmanager verwaltet wird?


Ryan: Wirft man einen Blick auf Investments, die sich mit dem Zukunftsthema Wasser beschäftigen, trifft man allein in diesem Teilbereich auf 50 verschiedene Produkte, deren Anlagestrategien sich zunächst nicht unwesentlich voneinander unterscheiden. Bei näherer Betrachtung wird aber schnell klar, dass die Investmentansätze grundverschieden sind. So können in ETFs beispielsweise Mineralwasserhersteller enthalten sein oder Unternehmen, die nicht auf Nachhaltigkeit geprüft worden sind.
Ein aktives Management kann bestimmte Unternehmen oder Sektoren bevorzugen, kurzfristig auf Marktgegebenheiten reagieren und so eine deutliche Outperformance gegenüber der Vergleichsgruppe generieren.



ECOreporter.de: Wie wird sich nachhaltige Geldmarkt zukünftig entwickeln?

Ryan: Nachhaltige Geldanlagen haben sich längst aus dem Nischendasein verabschiedet und werden weiter an Marktanteilen gewinnen. Laut einer aktuellen repräsentativen Studie des Marktforschungsinstituts YouGovPsychonomics ist in Deutschland mehr als jeder Zweite bereit, ein nachhaltiges Anlageprodukt zu kaufen. Für bereits jeden Fünften ist der Aspekt der Nachhaltigkeit bei der Wahl der Geldanlage entscheidend.


ECOreporter.de: Wie wird sich der Sektor Wasser in Zukunft entwickeln?

Ryan: Wir sind der Meinung, dass insbesondere Wasser als nachhaltiges Investmentthema über ein enormes Wachstumspotential verfügt. Denn Wasser ist mit der wichtigste Rohstoff der Zukunft und sollte dementsprechend verantwortungsvoll behandelt werden. Unsere Marktanalysen haben ergeben, dass viele Unternehmen im Wasserkreislauf ihre Kapitalkosten unverändert lassen oder mäßig investieren. Unser KBC Eco Fund Water ist für das derzeitige wirtschaftliche Umfeld attraktiv gewichtet. Denn insbesondere für die Bereiche Wassermessgeräte und Wasserqualitätstests sind positive Ergebnisse prognostiziert. Darüber hinaus sind in unserem Portfolio viele Unternehmen enthalten, deren Erträge periodisch erwirtschaftet werden und die einen Nachholbedarf haben. Wir erwarten, dass starke Unternehmen die niedrigen Bewertungen von schwachen Konkurrenten zu einer Übernahme nutzen werden.Unser Fondsmanagement bevorzugt hochqualitative Unternehmen, die über Wettbewerbsvorteile verfügen. Diese Unternehmen sind in der Lage in einem negativen Marktumfeld weiterhin Gewinne zu generieren und schwache Konkurrenten zu übernehmen oder zu fusionieren. Wir sind der Meinung, dass das Bewertungsniveau an den Aktienmärkten derzeit angemessen ist. Falls die Verbraucher- und Konsumentennachfrage nicht steigen sollte, ist kurzfristig mit einer erhöhten Volatilität an den Aktienmärkten zu rechnen.

ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Gespräch!


Bildhinweis: Abwasserreinigunganlage / Quelle: Fotolia
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