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„Die Konsolidierung in der Solarindustrie steht erst am Anfang“ – ECOreporter.de-Interview mit Hilmar Platz, Kayenburg AG
Die Übernahme des ersol-Aktienpakets der Ventizz Capital durch den Bosch Konzern, hat ein Kursfeuerwerk bei Solartitel ausgelöst. Wie schätzen Experten die Perspektiven der Solarbranche ein? ECOreporter.de sprach darüber mit dem Analysten Hilmar Platz von der Münchener Kayenburg AG.
ECOreporter.de: Herr Platz, was bedeutet der Einstieg von Bosch bei ersol für die Solarbranche?
Hilmar Platz: Für die Branche bedeutet das: Der Einstieg von Bosch in ersol dürfte erst der Anfang gewesen sein. Das Beispiel Bosch zeigt, dass sich integrierte Elektronikkonzerne, Konzerne mit den Schwerpunkten Heizungstechnologie, Energieförderung aber auch Halbleiterhersteller wesentlich stärker als vermutet nach neuen Geschäftsfeldern umschauen. Die Solarindustrie hat mittlerweile einen Reifegrad bei gleichzeitig außerordentlich hohen Wachstumsraten erreicht, der sie zum Übernahmeziel macht. Die ersol verfügt beispielsweise über starke technologische Kompetenzen Silizium- und im Dünnschichtbereich. Das ist interessant für etablierte technologiegetriebene Unternehmen mit leistungsfähigen Vertriebskanälen bis zum Installateur, Fachhandel oder auch Endkunden.
ECOreporter.de: Was macht die Solarbranche so attraktiv für Übernahmeinteressenten?
Platz: Die Solarindustrie hat sich dank der rasanten Umsatzzuwächse und des Ausbaus an Produktionskapazitäten von einer anfänglich „embryonalen Industrie“ zu einer marktorientierten und zukunftsgerichteten Industrie entwickelt. Durch das für die nächsten Jahre erwartete Wachstum von 20 – 40 Prozent jährlich, positioniert sich die Branche als hochattraktive Industrie besonders gut für Übernahmen durch langfristig ausgerichtete Industrieunternehmen, die einen Einstieg in innovative Energietechnologien anstreben.
Mich würde es nicht wundern, wenn wir neben Bosch weitere Übernahmen durch etablierte Industrieunternehmen sehen. Ich erwarte, dass Unternehmen aus dem Energiebereich, die derzeit zum Beispiel mit Erdöl hohe Überrenditen erwirtschaften, sich an Neue-Energie-Themen beteiligen werden. In diesem Zusammenhang kann die Solarindustrie eine besondere Rolle einnehmen. Insbesondere mittelgroße deutsche Solartechnologiefirmen, die über starke Technologieplattformen verfügen könnten in den Mittelpunkt von M & A geraten.
ECOreporter.de: Ist der Kaufpreis angemessen, den Bosch für ersol zahlt?
Platz: Die Bewertungsgutachten liegen der Öffentlichkeit nicht vor. Bosch hat in der Vergangenheit bewiesen, dass Übernahmen unter langfristigen und strategischen Gesichtspunkten vorgenommen werden. Mit Buderus hat Bosch ein sehr gutes Investment gemacht. Im Rahmen einer Langfristbetrachtung hat die Bewertung von ersol die wirtschaftlichen Perspektiven des Unternehmens offensichtlich nicht wiedergespiegelt. Aus diesem Blickwinkel könnte sich der hohe Aufpreis erklären lassen. Andersherum: für ersol sieht Bosch auch auf dem optisch hohen Übernahmepreis noch hohe wirtschaftliche Entwicklungspotenziale.
ECOreporter.de: Wie geht es weiter? Wird es noch mehr Übernahmen in der Branche geben?
Platz: Ich bin davon überzeugt, dass die Konsolidierung in der Solarindustrie erst am Anfang steht. Es gibt noch zu viele Solarunternehmen, die im internationalen Maßstab hinsichtlich Größe und Kapitalausstattung unterkritisch sind. Andererseits passen technologisch gut aufgestellte mittelgroße Solarunternehmen gut in das strategische Konzept einer ganzen Reihe von großen internationalen Hightech Unternehmen hinein.
ECOreporter.de: Herr Platz, wir danken Ihnen für das Gespräch!
ersol Solar Energy AG: ISIN DE0006627532 / WKN 662753
ECOreporter.de: Herr Platz, was bedeutet der Einstieg von Bosch bei ersol für die Solarbranche?
Hilmar Platz: Für die Branche bedeutet das: Der Einstieg von Bosch in ersol dürfte erst der Anfang gewesen sein. Das Beispiel Bosch zeigt, dass sich integrierte Elektronikkonzerne, Konzerne mit den Schwerpunkten Heizungstechnologie, Energieförderung aber auch Halbleiterhersteller wesentlich stärker als vermutet nach neuen Geschäftsfeldern umschauen. Die Solarindustrie hat mittlerweile einen Reifegrad bei gleichzeitig außerordentlich hohen Wachstumsraten erreicht, der sie zum Übernahmeziel macht. Die ersol verfügt beispielsweise über starke technologische Kompetenzen Silizium- und im Dünnschichtbereich. Das ist interessant für etablierte technologiegetriebene Unternehmen mit leistungsfähigen Vertriebskanälen bis zum Installateur, Fachhandel oder auch Endkunden.
ECOreporter.de: Was macht die Solarbranche so attraktiv für Übernahmeinteressenten?
Platz: Die Solarindustrie hat sich dank der rasanten Umsatzzuwächse und des Ausbaus an Produktionskapazitäten von einer anfänglich „embryonalen Industrie“ zu einer marktorientierten und zukunftsgerichteten Industrie entwickelt. Durch das für die nächsten Jahre erwartete Wachstum von 20 – 40 Prozent jährlich, positioniert sich die Branche als hochattraktive Industrie besonders gut für Übernahmen durch langfristig ausgerichtete Industrieunternehmen, die einen Einstieg in innovative Energietechnologien anstreben.
Mich würde es nicht wundern, wenn wir neben Bosch weitere Übernahmen durch etablierte Industrieunternehmen sehen. Ich erwarte, dass Unternehmen aus dem Energiebereich, die derzeit zum Beispiel mit Erdöl hohe Überrenditen erwirtschaften, sich an Neue-Energie-Themen beteiligen werden. In diesem Zusammenhang kann die Solarindustrie eine besondere Rolle einnehmen. Insbesondere mittelgroße deutsche Solartechnologiefirmen, die über starke Technologieplattformen verfügen könnten in den Mittelpunkt von M & A geraten.
ECOreporter.de: Ist der Kaufpreis angemessen, den Bosch für ersol zahlt?
Platz: Die Bewertungsgutachten liegen der Öffentlichkeit nicht vor. Bosch hat in der Vergangenheit bewiesen, dass Übernahmen unter langfristigen und strategischen Gesichtspunkten vorgenommen werden. Mit Buderus hat Bosch ein sehr gutes Investment gemacht. Im Rahmen einer Langfristbetrachtung hat die Bewertung von ersol die wirtschaftlichen Perspektiven des Unternehmens offensichtlich nicht wiedergespiegelt. Aus diesem Blickwinkel könnte sich der hohe Aufpreis erklären lassen. Andersherum: für ersol sieht Bosch auch auf dem optisch hohen Übernahmepreis noch hohe wirtschaftliche Entwicklungspotenziale.
ECOreporter.de: Wie geht es weiter? Wird es noch mehr Übernahmen in der Branche geben?
Platz: Ich bin davon überzeugt, dass die Konsolidierung in der Solarindustrie erst am Anfang steht. Es gibt noch zu viele Solarunternehmen, die im internationalen Maßstab hinsichtlich Größe und Kapitalausstattung unterkritisch sind. Andererseits passen technologisch gut aufgestellte mittelgroße Solarunternehmen gut in das strategische Konzept einer ganzen Reihe von großen internationalen Hightech Unternehmen hinein.
ECOreporter.de: Herr Platz, wir danken Ihnen für das Gespräch!
ersol Solar Energy AG: ISIN DE0006627532 / WKN 662753