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Erneuerbare Energie, Fonds / ETF
„Die Erneuerbaren Energien werden von einer nachhaltigen Erholung der globalen Energienachfrage profitieren.“ – ECOreporter.de-Interview mit Olaf B. Koester, VCH Vermögensverwaltung
Der VCH New Energy (ISIN LU0283850484) der Hauck & Aufhäuser Investment Gesellschaft S.A. ist ein nachhaltiger Themenfonds. ECOreporter.de befragte Olaf B. Koester, bei der Emittentin VCH Vermögensverwaltung Head of Renewables, unter anderem zur Anlagestrategie des Aktienfonds, zu aussichtsreichen Titeln und zu den Perspektiven einzelner Sektoren.
ECOreporter.de: Welche Anlagestrategie verfolgt der VCH New Energy? Wo liegen Schwerpunkte?
Olaf B. Koester: Der VCH New Energy investiert weltweit in Unternehmen, die neue Technologien für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen entwickeln, nutzen und herstellen. Der Fonds deckt die gesamte Wertschöpfungskette – Umwandlung, Verteilung und Einsparung von Energie – ab. Unternehmen, die in ethisch oder ökologisch bedenklichen Branchen tätig sind, werden durch ein Nachhaltigkeitsscreening ausgeschlossen.
Im Fokus des Fonds stehen neben den „traditionellen“ erneuerbaren Energien wie Photovoltaik, Wind und Wasserkraft vor allem Erneuerbare Energien der zweiten Generation, z.B. Geothermie. Außerdem sind Investitionen in Energieinfrastruktur, -effizienz und -speicherung sowie Wasserversorgung und -aufbereitung weitere Bestandteile des Portfolios.
ECOreporter.de: Welches sind die größten Positionen im Fonds und warum sind diese so stark im Portfolio vertreten?
Koester: Die vier größten Positionen (per Ende Oktober 2010) sind: ITC Holdings, Trina Solar, Companhia Paranaense de Energia und Yingli Green Energy. Trina Solar und Yingli Green Energy produzieren qualitativ hochwertige Module für weltweite Solarprojekte. Die beiden chinesischen Hersteller haben außerdem eine sehr gute Kostenstruktur. Als Betreiber von Wasserkraftwerken profitiert Companhia Paranaense de Energia vom starken Wirtschaftswachstum und der hohen Energienachfrage in Brasilien. ITC Holdings ist der größte unabhängige US-Netzinfrastrukturanbieter. Erträge und Cash-Flows sind auf den regulierten Märken gut planbar, wodurch ITC den Aktionären eine attraktive Dividendenrendite bieten kann. Als einer der großen Netzbetreiber wird ITC vor allem von den geplanten Infrastruktur-Investitionen in den USA profitieren.
ECOreporter.de: Was disqualifiziert einzelne Aktienunternehmen konkret für ein Investment des Fonds?
Koester: Der VCH New Energy verfolgt einen Bottom-up-Investmentansatz. Dabei werden die im Anlageuniversum vertretenen Unternehmen zunächst mit Hilfe von Ausschlusskriterien auf ihre Umwelt- und Sozialverträglichkeit überprüft. Unternehmen aus den Bereichen Kernenergie, Glücksspiel, Prostitution und Waffenproduktion werden ausgeschlossen. Zudem überprüfen wir Mindeststandards bezüglich der Corporate Governance. Danach erfolgt im Rahmen der fundamentalen Analyse eine Bewertung des Wachstumspotenzials. Im Anschluss an die Untersuchung der einzelnen Unternehmen werden die Marktaussichten der gesamten Branche analysiert.
Wir sehen das Nachhaltigkeits-Overlay auch als Instrument des qualitativen Risikomanagements: Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen entwickeln sich in aller Regel stabiler, wie Praxisbeispiele in der Vergangenheit immer wieder gezeigt haben.
ECOreporter.de: Viele Aktien von Erneuerbare-Energien-Unternehmen stecken im Tief. Wie ist dies aus ihrer Sicht zu erklären und wie wird sich diese Assetklasse weiterentwickeln?
Koester: Neben kurzfristigen Überkapazitäten (insbesondere in der Windbranche) ist vor allem das schwierige Umfeld für Projektfinanzierungen für die hohen und weiterhin anhaltenden Volatilitäten im gesamten Sektor verantwortlich. Dabei besteht eine hohe Korrelation zur Preisentwicklung an den globalen Energiemärkten. Insgesamt sind die langfristigen Wachstumsaussichten aber sehr positiv. Deshalb liegt der Anlageschwerpunkt des VCH New Energy auf etablierten, marktführenden Unternehmen in den jeweiligen Segmenten sowie innovativen Wachstumsfirmen in den Bereichen Energieeffizienz bzw. -speicherung.
ECOreporter.de: Das Anlagethema Solarenergie ist ein wichtiger Bestandteil des Portfolios? Wie bewerten Sie die rasante, fortschreitende Entwicklung bei der Kappung der Einspeisevergütungen für Solarstrom in Europa?
Koester: Insbesondere chinesische Hersteller mit einer schlanken Kostenstruktur profitieren von der Situation im europäischen Solarmarkt und können ihre Marktanteile weiter ausbauen. Schlechter aufgestellte, meist wenig integrierte und finanzschwächere Photovoltaikunternehmen gehören dagegen zu den Verlierern und sind aus Anlegersicht zu meiden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis den mit zu hohen Kosten produzierenden Unternehmen selbst in einem positiven Gesamtmarktumfeld die Luft ausgeht.
Die langfristigen Perspektiven für die Branche insgesamt sind jedoch gut: Da Solarstrom in vielen sonnenreichen Regionen bereits die Netzparität erreicht hat bzw. in absehbarer Zeit günstiger als die Verwendung fossiler Brennstoffe ist, kann langfristig mit einer weiteren Nachfrageerhöhung auch ohne Subventionen gerechnet werden.
ECOreporter.de: Was unterscheidet den VCH New Energy von anderen Erneuerbare-Energienfonds?
Koester: Wir unterscheiden uns an drei zentralen Punkten vom Wettbewerb: Erstens, decken wir im Bereich der erneuerbaren Energien die gesamte Wertschöpfungskette ab anstatt uns bloß auf die klassischen „Renewables“ zu beschränken. Zweitens, wenden wir einen sehr strengen Nachhaltigkeitsfilter an, sodass beispielsweise Atomkraft bei uns auch nicht indirekt im Portfolio zu finden ist. Und drittens, fokussieren wir uns konsequent auf die relevanten Schlüsseltechnologien. Gerade bei diesem dritten Punkt bieten wir durch unser Netzwerk Zugang zu Forschungsprogrammen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (z.B. Innovationsallianzen zu den Themen Energiespeicherung, effiziente Beleuchtung o. Elektromobilität). Damit partizipiert der Anleger frühzeitig an den neuesten Technologieentwicklungen.
ECOreporter.de: Wie ist der aktuelle Platzierungsstand? Welche Wertentwicklung zeigt der VCH New Energy bisher?
Koester: Per 22.11.2010 weist der VCH New Energy ein Fondsvolumen von 4,3 Millionen Euro aus. Er war am 21.06.2007 mit 1,0 Millionen Euro gestartet. Bis zum Jahresende 2011 rechnen wir aufgrund fortgeschrittener Gespräche mit neuen Ankerinvestoren mit einem Fondsvolumen im zweistelligen Millionenbereich.
Die Performance des Fonds liegt zum Stichtag am 22. November bei minus 49,1 Prozent. Seit der Auflegung erzielte der VCH eine Outperformance von 15,3 Prozent gegenüber seinem Vergleichsindex S&P Global Clean Energy, der 64,4 Prozent verlor. 2009 erzielte der Fonds eine positive Wertentwicklung von 12,7 Prozent. Damit erreichte er im Vergleich zum S&P Global Clean Energy, der 2009 lediglich etwas mehr als vier Prozent zulegen konnte, eine überdurchschnittliche Performance.
ECOreporter.de: Hat sich die Unsicherheit am Finanzmarkt auf die Performance des Fonds ausgewirkt? Inwiefern wurde das Portfolio umgestaltet?
Koester: Die globale Finanzkrise hat auch vor Unternehmen aus dem Segment der erneuerbaren Energien keinen Halt gemacht. Panikverkäufe vieler Anleger hatten teilweise extreme Kursverluste zur Folge. Die bis 2008 hohe Gewichtung im deutschen Solarsektor wurde zugunsten der Wasser- und Energieinfrastrukturbranche abgebaut. In diesen Branchen ist durch die staatliche Regulierung ein kontinuierlich steigender Ertrag zu erwarten. Seit 2009 wurde verstärkt in Unternehmen entlang der LED-Wertschöpfungskette, neu investiert. Denn zukünftige Klimaziele und der Ausbau Erneuerbarer Energien sind nur durch die Maximierung der Energieeffizienz zu erreichen.
Etwa ein Drittel des Fondsvolumens entfällt auf US-amerikanische Titel. Der Anteil chinesischer Titel wurde aufgestockt und beträgt etwa 20 Prozent des Portfolios. Neue Investitionen gab es zudem bei brasilianischen Aktien. Insgesamt sind etwa zwei Drittel der Unternehmen entweder in Schwellenländern und/oder den USA gelistet. In diesen Regionen werden zukünftig die größten Wachstumspotenziale für Erneuerbare Energien bzw. Energieeffizienz erwartet.
ECOreporter.de: Für welchen Anlegertyp wurde der Fonds entwickelt mehr Privatanleger oder eher institutionelle Großinvestoren? Welche Gebühren werden verlangt? Und mit welcher Mindestinvestition ist der Einstieg möglich?
Koester: Der VCH New Energy steht allen Investorengruppen offen. Die Mindestanlage liegt bei EUR 1.000 und folgende Gebühren werden erhoben:
Ausgabeaufschlag (in Prozent): bis zu 5,0%
Anlageberatungsgebühr (in Prozent): 1,35% p.a.
Verwaltungsvergütung (in Prozent): 0,4% p.a.
Depotbankvergütung (in Prozent): 0,1% p.a.
Performance (in Prozent): 10,0% p.a.
ECOreporter.de: Wie werden sich die Erneuerbaren Energien-Branchen in der nahen Zukunft entwickeln? Welche Sektoren sind viel versprechend?
Koester: Die „traditionellen“ erneuerbaren Energien sollten von einer nachhaltigen Erholung der globalen Energienachfrage profitieren. Besonders vielversprechend sind außerdem die Segmente Energieinfrastruktur, -effizienz und -speicherung bzw. Erneuerbare Energien der zweiten Generation wie Geothermie sowie Investitionen in Wasserversorgung und -aufbereitung. Großprojekte - beispielsweise in der Solarthermie - dürften dagegen kurz- bis mittelfristig weiter unter Finanzierungsengpässen leiden.
ECOreporter.de: Welche Erneuerbaren Energien haben das größte Wachstumspotenzial?
Koester: Langfristig haben die Bereiche Energieeffizienz bzw. -speicherung sowie die Energiequellen Wind und Sonne das größte Wachstumspotenzial. Durch mit dem zukünftigen Wachstum verbundene Skaleneffekte sinken die Produktionskosten für Wind- und Solarstrom kontinuierlich und die Wettbewerbsfähigkeit dieser Energiequellen mit fossilen Brennstoffen ist in naher Zukunft auch ohne staatliche Subventionen möglich. Geeignete Standorte für große Wasser- bzw. Geothermieprojekte sind dagegen bereits zu einem großen Teil erschlossen bzw. aufgrund geologischer Bedingungen nur begrenzt vorhanden.
ECOreporter.de: Wo liegen die Erneuerbaren-Energien-Märkte der nächsten Zukunft?
Koester: Die Zukunftsmärkte liegen vor allem in Regionen, die bisher einen geringen Anteil Erneuerbarer Energien am Energiemix aufweisen. Dazu gehören neben Nordamerika insbesondere China, Indien sowie Afrika.
ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Interview!
Bildhinweis: Solarmodul made in China. / Quelle: Suntech
ECOreporter.de: Welche Anlagestrategie verfolgt der VCH New Energy? Wo liegen Schwerpunkte?
Olaf B. Koester: Der VCH New Energy investiert weltweit in Unternehmen, die neue Technologien für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen entwickeln, nutzen und herstellen. Der Fonds deckt die gesamte Wertschöpfungskette – Umwandlung, Verteilung und Einsparung von Energie – ab. Unternehmen, die in ethisch oder ökologisch bedenklichen Branchen tätig sind, werden durch ein Nachhaltigkeitsscreening ausgeschlossen.
Im Fokus des Fonds stehen neben den „traditionellen“ erneuerbaren Energien wie Photovoltaik, Wind und Wasserkraft vor allem Erneuerbare Energien der zweiten Generation, z.B. Geothermie. Außerdem sind Investitionen in Energieinfrastruktur, -effizienz und -speicherung sowie Wasserversorgung und -aufbereitung weitere Bestandteile des Portfolios.
ECOreporter.de: Welches sind die größten Positionen im Fonds und warum sind diese so stark im Portfolio vertreten?
Koester: Die vier größten Positionen (per Ende Oktober 2010) sind: ITC Holdings, Trina Solar, Companhia Paranaense de Energia und Yingli Green Energy. Trina Solar und Yingli Green Energy produzieren qualitativ hochwertige Module für weltweite Solarprojekte. Die beiden chinesischen Hersteller haben außerdem eine sehr gute Kostenstruktur. Als Betreiber von Wasserkraftwerken profitiert Companhia Paranaense de Energia vom starken Wirtschaftswachstum und der hohen Energienachfrage in Brasilien. ITC Holdings ist der größte unabhängige US-Netzinfrastrukturanbieter. Erträge und Cash-Flows sind auf den regulierten Märken gut planbar, wodurch ITC den Aktionären eine attraktive Dividendenrendite bieten kann. Als einer der großen Netzbetreiber wird ITC vor allem von den geplanten Infrastruktur-Investitionen in den USA profitieren.
ECOreporter.de: Was disqualifiziert einzelne Aktienunternehmen konkret für ein Investment des Fonds?
Koester: Der VCH New Energy verfolgt einen Bottom-up-Investmentansatz. Dabei werden die im Anlageuniversum vertretenen Unternehmen zunächst mit Hilfe von Ausschlusskriterien auf ihre Umwelt- und Sozialverträglichkeit überprüft. Unternehmen aus den Bereichen Kernenergie, Glücksspiel, Prostitution und Waffenproduktion werden ausgeschlossen. Zudem überprüfen wir Mindeststandards bezüglich der Corporate Governance. Danach erfolgt im Rahmen der fundamentalen Analyse eine Bewertung des Wachstumspotenzials. Im Anschluss an die Untersuchung der einzelnen Unternehmen werden die Marktaussichten der gesamten Branche analysiert.
Wir sehen das Nachhaltigkeits-Overlay auch als Instrument des qualitativen Risikomanagements: Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen entwickeln sich in aller Regel stabiler, wie Praxisbeispiele in der Vergangenheit immer wieder gezeigt haben.
ECOreporter.de: Viele Aktien von Erneuerbare-Energien-Unternehmen stecken im Tief. Wie ist dies aus ihrer Sicht zu erklären und wie wird sich diese Assetklasse weiterentwickeln?
Koester: Neben kurzfristigen Überkapazitäten (insbesondere in der Windbranche) ist vor allem das schwierige Umfeld für Projektfinanzierungen für die hohen und weiterhin anhaltenden Volatilitäten im gesamten Sektor verantwortlich. Dabei besteht eine hohe Korrelation zur Preisentwicklung an den globalen Energiemärkten. Insgesamt sind die langfristigen Wachstumsaussichten aber sehr positiv. Deshalb liegt der Anlageschwerpunkt des VCH New Energy auf etablierten, marktführenden Unternehmen in den jeweiligen Segmenten sowie innovativen Wachstumsfirmen in den Bereichen Energieeffizienz bzw. -speicherung.
ECOreporter.de: Das Anlagethema Solarenergie ist ein wichtiger Bestandteil des Portfolios? Wie bewerten Sie die rasante, fortschreitende Entwicklung bei der Kappung der Einspeisevergütungen für Solarstrom in Europa?

Die langfristigen Perspektiven für die Branche insgesamt sind jedoch gut: Da Solarstrom in vielen sonnenreichen Regionen bereits die Netzparität erreicht hat bzw. in absehbarer Zeit günstiger als die Verwendung fossiler Brennstoffe ist, kann langfristig mit einer weiteren Nachfrageerhöhung auch ohne Subventionen gerechnet werden.
ECOreporter.de: Was unterscheidet den VCH New Energy von anderen Erneuerbare-Energienfonds?
Koester: Wir unterscheiden uns an drei zentralen Punkten vom Wettbewerb: Erstens, decken wir im Bereich der erneuerbaren Energien die gesamte Wertschöpfungskette ab anstatt uns bloß auf die klassischen „Renewables“ zu beschränken. Zweitens, wenden wir einen sehr strengen Nachhaltigkeitsfilter an, sodass beispielsweise Atomkraft bei uns auch nicht indirekt im Portfolio zu finden ist. Und drittens, fokussieren wir uns konsequent auf die relevanten Schlüsseltechnologien. Gerade bei diesem dritten Punkt bieten wir durch unser Netzwerk Zugang zu Forschungsprogrammen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (z.B. Innovationsallianzen zu den Themen Energiespeicherung, effiziente Beleuchtung o. Elektromobilität). Damit partizipiert der Anleger frühzeitig an den neuesten Technologieentwicklungen.
ECOreporter.de: Wie ist der aktuelle Platzierungsstand? Welche Wertentwicklung zeigt der VCH New Energy bisher?
Koester: Per 22.11.2010 weist der VCH New Energy ein Fondsvolumen von 4,3 Millionen Euro aus. Er war am 21.06.2007 mit 1,0 Millionen Euro gestartet. Bis zum Jahresende 2011 rechnen wir aufgrund fortgeschrittener Gespräche mit neuen Ankerinvestoren mit einem Fondsvolumen im zweistelligen Millionenbereich.
Die Performance des Fonds liegt zum Stichtag am 22. November bei minus 49,1 Prozent. Seit der Auflegung erzielte der VCH eine Outperformance von 15,3 Prozent gegenüber seinem Vergleichsindex S&P Global Clean Energy, der 64,4 Prozent verlor. 2009 erzielte der Fonds eine positive Wertentwicklung von 12,7 Prozent. Damit erreichte er im Vergleich zum S&P Global Clean Energy, der 2009 lediglich etwas mehr als vier Prozent zulegen konnte, eine überdurchschnittliche Performance.
ECOreporter.de: Hat sich die Unsicherheit am Finanzmarkt auf die Performance des Fonds ausgewirkt? Inwiefern wurde das Portfolio umgestaltet?
Koester: Die globale Finanzkrise hat auch vor Unternehmen aus dem Segment der erneuerbaren Energien keinen Halt gemacht. Panikverkäufe vieler Anleger hatten teilweise extreme Kursverluste zur Folge. Die bis 2008 hohe Gewichtung im deutschen Solarsektor wurde zugunsten der Wasser- und Energieinfrastrukturbranche abgebaut. In diesen Branchen ist durch die staatliche Regulierung ein kontinuierlich steigender Ertrag zu erwarten. Seit 2009 wurde verstärkt in Unternehmen entlang der LED-Wertschöpfungskette, neu investiert. Denn zukünftige Klimaziele und der Ausbau Erneuerbarer Energien sind nur durch die Maximierung der Energieeffizienz zu erreichen.
Etwa ein Drittel des Fondsvolumens entfällt auf US-amerikanische Titel. Der Anteil chinesischer Titel wurde aufgestockt und beträgt etwa 20 Prozent des Portfolios. Neue Investitionen gab es zudem bei brasilianischen Aktien. Insgesamt sind etwa zwei Drittel der Unternehmen entweder in Schwellenländern und/oder den USA gelistet. In diesen Regionen werden zukünftig die größten Wachstumspotenziale für Erneuerbare Energien bzw. Energieeffizienz erwartet.
ECOreporter.de: Für welchen Anlegertyp wurde der Fonds entwickelt mehr Privatanleger oder eher institutionelle Großinvestoren? Welche Gebühren werden verlangt? Und mit welcher Mindestinvestition ist der Einstieg möglich?
Koester: Der VCH New Energy steht allen Investorengruppen offen. Die Mindestanlage liegt bei EUR 1.000 und folgende Gebühren werden erhoben:
Ausgabeaufschlag (in Prozent): bis zu 5,0%
Anlageberatungsgebühr (in Prozent): 1,35% p.a.
Verwaltungsvergütung (in Prozent): 0,4% p.a.
Depotbankvergütung (in Prozent): 0,1% p.a.
Performance (in Prozent): 10,0% p.a.
ECOreporter.de: Wie werden sich die Erneuerbaren Energien-Branchen in der nahen Zukunft entwickeln? Welche Sektoren sind viel versprechend?
Koester: Die „traditionellen“ erneuerbaren Energien sollten von einer nachhaltigen Erholung der globalen Energienachfrage profitieren. Besonders vielversprechend sind außerdem die Segmente Energieinfrastruktur, -effizienz und -speicherung bzw. Erneuerbare Energien der zweiten Generation wie Geothermie sowie Investitionen in Wasserversorgung und -aufbereitung. Großprojekte - beispielsweise in der Solarthermie - dürften dagegen kurz- bis mittelfristig weiter unter Finanzierungsengpässen leiden.
ECOreporter.de: Welche Erneuerbaren Energien haben das größte Wachstumspotenzial?
Koester: Langfristig haben die Bereiche Energieeffizienz bzw. -speicherung sowie die Energiequellen Wind und Sonne das größte Wachstumspotenzial. Durch mit dem zukünftigen Wachstum verbundene Skaleneffekte sinken die Produktionskosten für Wind- und Solarstrom kontinuierlich und die Wettbewerbsfähigkeit dieser Energiequellen mit fossilen Brennstoffen ist in naher Zukunft auch ohne staatliche Subventionen möglich. Geeignete Standorte für große Wasser- bzw. Geothermieprojekte sind dagegen bereits zu einem großen Teil erschlossen bzw. aufgrund geologischer Bedingungen nur begrenzt vorhanden.
ECOreporter.de: Wo liegen die Erneuerbaren-Energien-Märkte der nächsten Zukunft?
Koester: Die Zukunftsmärkte liegen vor allem in Regionen, die bisher einen geringen Anteil Erneuerbarer Energien am Energiemix aufweisen. Dazu gehören neben Nordamerika insbesondere China, Indien sowie Afrika.
ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Interview!
Bildhinweis: Solarmodul made in China. / Quelle: Suntech