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„Die energetische Amortisationszeit liegt unter einem Jahr.“ – ECOreporter.de-Interview mit Hermann Klughardt, Voigt & Collegen
Das Düsseldorfer Unternehmen Voigt & Collegen GmbH hat 2008 ein Solarstromprojekt mit Anlagen in Spanien und Italien platziert. Wie ist die ökologische und soziale Wirkung dieses Vorhabens? Haben die Anleger ihr Geld effektiv nachhaltig investiert? ECOreporter.de sprach darüber mit Hermann Klughardt, Geschäftsführer von Voigt & Collegen.
ECOreporter.de: Herr Klughardt, seit wann projektiert Ihr Unternehmen Solaranlagen?
Hermann Klughardt: Wir haben 2006 begonnen, uns mit dem spanischen Photovoltaikmarkt zu befassen. Nach ausgiebigen Recherchen und Studien haben wir dann 2007 mit den Solarfonds SolEs 1 – 19 im Rahmen von neunzehn Private Placements einen Zwei-Megawatt-Park in Antequera/Südspanien finanziert und im Markt platziert. Im Jahr 2008 haben wir mit dem SolEs 20 unseren ersten Publikumsfonds erfolgreich platziert. Dieser Fonds investiert neben spanischen auch in italienische Anlagen. In Kürze werden wir mit dem SolEs 21 den Nachfolgefonds vermarkten, der ebenfalls wieder in Spanien und Italien investieren wird.
ECOreporter.de: Sie haben wie viele Millionen Euro von Anlegern für Solarfonds eingesammelt?
Klughardt: Insgesamt haben wir bis Ende 2008 zirka 17 Millionen Euro Eigenkapital eingesammelt.
ECOreporter.de: Was wurde aus dem Geld?
Klughardt: Mit unseren Fonds wurden bisher vier Megawatt peak (MWp) in Spanien errichtet und erfolgreich nach „altem“ Real Decreto 661/2007 an das Netz angeschlossen. Die Investitionsphase des SolEs 20 läuft prognosegemäß noch, hier sind wir aktuell in der Umsetzung von ca. 3,7 MWp in Süditalien.
ECOreporter.de: Gibt es weitere Wirkungen, z.B. wurde das Geld um Bankkredite ergänzt?
Klughardt: Wir finanzieren die Photovoltaikparks neben dem Eigenkapital der Investoren mit Fremdfinanzierungen, die i.d.R. von der KfW ausgereicht werden. Insgesamt beläuft sich damit unser Investitionsvolumen auf zirka 50 Millionen Euro.
ECOreporter.de: Wieviel Solarstrom erzeugen die Anlagen bisher insgesamt?
Klughardt: Unsere beiden spanischen Parks produzieren seit Mitte September 2008 Strom. Die bis zum 31.12.2008 produzierte Strommenge beträgt insgesamt 1.209.489 kWh und liegt damit deutlich über den Ertragserwartungen.
ECOreporter.de: Wie viel Watt Solarstromproduktion hat ein Euro eines Anlegers jährlich zur Folge?
Klughardt: Durchschnittlich werden 75 Watt erzielt.
ECOreporter.de: Wie wirkt sich ein angelegter Euro auf die Treibhausgas-Bilanz aus?
Klughardt: Ein Euro bewirkt eine CO² Reduktion von 0,3 kg.
ECOreporter.de: Wieviele freie Flächen wurden für die Solarkraftwerke verbraucht?
Klughardt: Von Verbrauch kann in diesem Zusammenhang keine Rede sein. Die Fläche wird weiter bewirtschaftet. Der Grünschnitt wird vorwiegend von Schafen ausgeführt und geht somit wieder in den Kreislauf ein. Die Faustformel geht von 1,5 Hektar je verbautem MW aus.
ECOreporter.de: Wie viele Arbeitsplätze hängen mit den Fonds zusammen - dauernde, zeitlich befristete - kann man das in etwa veranschlagen?
Klughardt: Man kann grundsätzlich sagen, dass ca. 2-3 Vollzeitkräfte mit den Projekten beschäftigt sind. Saisonale Strukturen sind der Grund für diese Schwankung. Am wichtigsten ist die Position des Betriebsführers. Hier laufen verschiedene Tätigkeiten zusammen: Überwachung, Reportings, Grünpflege und Instandsetzung.
ECOreporter.de: Welche energetische Amortisationszeit haben die Solarzellen, die Sie verwendet haben?
Klughardt: Die sogenannte energetische Amortisationszeit der Dünnschicht-Solarstrom-Module liegt unter einem Jahr. Das heißt, dass ein Modul in einem Jahr mehr Energie erzeugt, als zu seiner Herstellung benötigt wird. Perfekt ist auch die hohe Energieausbeute durch Langzeitstabilität und geringere Temperaturabhängigkeit der Modulleistung als bei Silizium-Modulen. Photovoltaik-Anlagen auf der Basis von amorphem Silizium haben laut einer Studie der TU Berlin eine energetische Amortisationszeit von 17 bis 41 Monaten.
ECOreporter.de: Wie hat sich die energetische Amortisation in den letzten zehn Jahren entwickelt? Wie wird sie sich nach Ihrer Erwartung in den kommenden zehn Jahren entwickeln?
Klughardt: In der Vergangenheit war manchmal von 20 Jahren oder länger die Rede, diese Aussagen sind aber heute nicht mehr haltbar. In der Studie "Energy Payback Time of Crystalline Silicon Solar Modules" von J. Nijs, R. u.a. (erschienen in "Advances in Solar Energy,Boulder, CO USA; vol. 11, 1997) werden detaillierte Untersuchungen zu diesem Thema vorgestellt.
Danach lag die energetische Amortisation von kristallinen Zellen zwischen 2,5 (polykristalline Zellen) und rund 5 Jahren (monokristalline Zellen). Durch Verbesserungen im Herstellungsprozess sollten sich diese Zeiten nochmals etwa halbieren lassen wie oben beschrieben. Bei amorphem Silizium lag die energetische Amortisationszeit bei etwas über einem Jahr. Die Weiterentwicklung in der Herstellung wird u.E. dazu führen, dass sich die energetische Amortisation bei zirka 1,5 – bis 2 Jahren einpendelt. Der amorphe Bereich wird dann in etwa bei 0,5 Jahren stehen.
ECOreporter.de: Herr Klughardt, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Bild: Solaranlagen in einem Projekt von Voigt & Collegen / Quelle: Unternehmen
ECOreporter.de: Herr Klughardt, seit wann projektiert Ihr Unternehmen Solaranlagen?
Hermann Klughardt: Wir haben 2006 begonnen, uns mit dem spanischen Photovoltaikmarkt zu befassen. Nach ausgiebigen Recherchen und Studien haben wir dann 2007 mit den Solarfonds SolEs 1 – 19 im Rahmen von neunzehn Private Placements einen Zwei-Megawatt-Park in Antequera/Südspanien finanziert und im Markt platziert. Im Jahr 2008 haben wir mit dem SolEs 20 unseren ersten Publikumsfonds erfolgreich platziert. Dieser Fonds investiert neben spanischen auch in italienische Anlagen. In Kürze werden wir mit dem SolEs 21 den Nachfolgefonds vermarkten, der ebenfalls wieder in Spanien und Italien investieren wird.
ECOreporter.de: Sie haben wie viele Millionen Euro von Anlegern für Solarfonds eingesammelt?
Klughardt: Insgesamt haben wir bis Ende 2008 zirka 17 Millionen Euro Eigenkapital eingesammelt.
ECOreporter.de: Was wurde aus dem Geld?
Klughardt: Mit unseren Fonds wurden bisher vier Megawatt peak (MWp) in Spanien errichtet und erfolgreich nach „altem“ Real Decreto 661/2007 an das Netz angeschlossen. Die Investitionsphase des SolEs 20 läuft prognosegemäß noch, hier sind wir aktuell in der Umsetzung von ca. 3,7 MWp in Süditalien.
ECOreporter.de: Gibt es weitere Wirkungen, z.B. wurde das Geld um Bankkredite ergänzt?
Klughardt: Wir finanzieren die Photovoltaikparks neben dem Eigenkapital der Investoren mit Fremdfinanzierungen, die i.d.R. von der KfW ausgereicht werden. Insgesamt beläuft sich damit unser Investitionsvolumen auf zirka 50 Millionen Euro.

Klughardt: Unsere beiden spanischen Parks produzieren seit Mitte September 2008 Strom. Die bis zum 31.12.2008 produzierte Strommenge beträgt insgesamt 1.209.489 kWh und liegt damit deutlich über den Ertragserwartungen.
ECOreporter.de: Wie viel Watt Solarstromproduktion hat ein Euro eines Anlegers jährlich zur Folge?
Klughardt: Durchschnittlich werden 75 Watt erzielt.
ECOreporter.de: Wie wirkt sich ein angelegter Euro auf die Treibhausgas-Bilanz aus?
Klughardt: Ein Euro bewirkt eine CO² Reduktion von 0,3 kg.
ECOreporter.de: Wieviele freie Flächen wurden für die Solarkraftwerke verbraucht?
Klughardt: Von Verbrauch kann in diesem Zusammenhang keine Rede sein. Die Fläche wird weiter bewirtschaftet. Der Grünschnitt wird vorwiegend von Schafen ausgeführt und geht somit wieder in den Kreislauf ein. Die Faustformel geht von 1,5 Hektar je verbautem MW aus.
ECOreporter.de: Wie viele Arbeitsplätze hängen mit den Fonds zusammen - dauernde, zeitlich befristete - kann man das in etwa veranschlagen?
Klughardt: Man kann grundsätzlich sagen, dass ca. 2-3 Vollzeitkräfte mit den Projekten beschäftigt sind. Saisonale Strukturen sind der Grund für diese Schwankung. Am wichtigsten ist die Position des Betriebsführers. Hier laufen verschiedene Tätigkeiten zusammen: Überwachung, Reportings, Grünpflege und Instandsetzung.
ECOreporter.de: Welche energetische Amortisationszeit haben die Solarzellen, die Sie verwendet haben?
Klughardt: Die sogenannte energetische Amortisationszeit der Dünnschicht-Solarstrom-Module liegt unter einem Jahr. Das heißt, dass ein Modul in einem Jahr mehr Energie erzeugt, als zu seiner Herstellung benötigt wird. Perfekt ist auch die hohe Energieausbeute durch Langzeitstabilität und geringere Temperaturabhängigkeit der Modulleistung als bei Silizium-Modulen. Photovoltaik-Anlagen auf der Basis von amorphem Silizium haben laut einer Studie der TU Berlin eine energetische Amortisationszeit von 17 bis 41 Monaten.
ECOreporter.de: Wie hat sich die energetische Amortisation in den letzten zehn Jahren entwickelt? Wie wird sie sich nach Ihrer Erwartung in den kommenden zehn Jahren entwickeln?
Klughardt: In der Vergangenheit war manchmal von 20 Jahren oder länger die Rede, diese Aussagen sind aber heute nicht mehr haltbar. In der Studie "Energy Payback Time of Crystalline Silicon Solar Modules" von J. Nijs, R. u.a. (erschienen in "Advances in Solar Energy,Boulder, CO USA; vol. 11, 1997) werden detaillierte Untersuchungen zu diesem Thema vorgestellt.
Danach lag die energetische Amortisation von kristallinen Zellen zwischen 2,5 (polykristalline Zellen) und rund 5 Jahren (monokristalline Zellen). Durch Verbesserungen im Herstellungsprozess sollten sich diese Zeiten nochmals etwa halbieren lassen wie oben beschrieben. Bei amorphem Silizium lag die energetische Amortisationszeit bei etwas über einem Jahr. Die Weiterentwicklung in der Herstellung wird u.E. dazu führen, dass sich die energetische Amortisation bei zirka 1,5 – bis 2 Jahren einpendelt. Der amorphe Bereich wird dann in etwa bei 0,5 Jahren stehen.
ECOreporter.de: Herr Klughardt, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Bild: Solaranlagen in einem Projekt von Voigt & Collegen / Quelle: Unternehmen