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„Die Auswahl der einzelnen Investments erfolgt nach einem strengen Kriterienkatalog.“ - ECOreporter.de-Interview mit Markus Köck, Portfoliomanager des Don Bosco Ethik fructus Omnibus
ECOreporter.de: Welche Anlagestrategie verfolgt der Don Bosco Ethik fructus omnibus?
Markus Köck: Der Fonds verfolgt das Ziel eines mittel- bis langfristigen Kapitalwachstums unter Berücksichtigung von ethischen Kriterien und der Unterstützung der Organisation Jugend Eine Welt. Besonderes Augenmerk wird auf die Erzielung möglichst stetiger Renditen durch Einsatz von strikten Risikotools zur Vermeidung von großen Drawdowns (Dabei handelt es sich um Verlustphasen, die durch die Entwicklung am Markt entstehen können - Anm. d. Red.) gelegt. Insgesamt verfolgt der Fonds eine eher konservative Anlagestrategie nach einem Absolute-Return-Ansatz mit dem Ziel, die Schwankungen möglichst niedrig zu halten. Die strategische Zielrendite ist der 3-Monats-Euribor plus 200 Basispunkte.
ECOreporter.de: Wie kam es zur Auflage des Fonds, welche Rolle spielt Ihr Unternehmen bei dem Produkt? Wer ist sonst noch an der Entwicklung beteiligt gewesen?
Köck: Auf Initiative der österreichischen Jungendorganisation „Jugend Eine Welt – Don Bosco Aktion Österreich“ wurde gemeinsam mit dem Bankhaus Jungholz das Konzept entwickelt und der Fonds aufgelegt. Als KAG für den Fondsmantel fungiert die Kepler KAG. Für die Selektion des Titeluniversums nach den ethischen Kriterien ist oekom research AG verantwortlich. Der Hauptansatz unseres Fonds und auch des Kriterienkataloges liegt im ethischen Bereich, obwohl die Grenzen zwischen Ethik und Nachhaltigkeit sehr fließend sind. Unser Grundgedanke ist: wie kann ich mit meinen Geldanlagen einen positiven Beitrag für das Zusammenleben der Menschen leisten. Hauptaugenmerk wird hier vor allem auf die Unterstützung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen gelegt.
ECOreporter.de: Wie wird die Nachhaltigkeit der Anlagen definiert und wie wird sie kontrolliert?
Köck: Die Auswahl der einzelnen Investments erfolgt nach einem strengen Kriterienkatalog, der von Jugend Eine Welt und Partnern entwickelt wurde. In diesem Kriterienkatalog gibt es Positiv- und Negativkriterien bzw. auch klare Ausschlusskriterien. Die Kriterien werden sowohl für Staaten als auch für Unternehmen festgelegt. Ziel ist es, aus allen Bereich nach dem „best in class“-Ansatz möglichst die Titel auszuwählen, die die Kriterien insgesamt am besten erfüllen. Das gesamte Titeluniversum wird regelmäßig von der oekom research AG überwacht und vorselektiert. Diese Titelselektion erhält das Fondsmanagement auf monatlicher Basis. Es darf vom Portfoliomanager nur in Titel investiert werden, die den Kriterienkatalog erfüllen. Zusätzlich wird dies auch durch einen unabhängigen Ethikbeirat überwacht, kritisch hinterfragt und bei Bedarf angepasst.
ECOreporter.de: Nennen Sie bitte einige Beispiele. Was fällt negativ- und was positiv ins Gewicht bei der Wahl von potenziellen Investmentprojekten?
Köck: Als Ausschlusskriterien für Staaten gelten zum Beispiel Arbeitsrechtsverletzungen, Atomenergie, Atomwaffenbesitz, Korruption, Kinderarbeit oder die Todesstrafe. Unternehmen kommen nicht in Frage, sobald sie gegen Arbeitsrechte verstoßen, Kinderarbeit praktizieren, Tierversuche durchführen lassen, massive Umweltschäden verursachen oder mit kontroversen Wirtschaftspraktiken arbeiten.
Als Positivkriterien für Staaten sind Umweltaspekte wie die Reduktion von Umweltbelastung mittels politischer Programme oder internationaler Verträge ein Thema, etwa zu Emissionsschutz oder Abfallmanagement. In die Kategorie positive soziale Aspekte fallen Faktoren wie das politische System und die Rolle der Grundrechte darin, die politische Stabilität, Gleichberechtigung, das Bildungssystem und die medizinische Versorgung im jeweiligen Land.
Positiv für Unternehmen fällt ins Gewicht, in wiefern ihre Gewinnerzielung in Einklang mit Maßnahmen zur Minimierung des Umweltrisikos steht. Es wird zum Beispiel geschaut, ob Investitionen in erneuerbare Ressourcen getätigt werden. Auch Vermeidung umweltschädlicher Materialien bei der Produktion ist ein Positivkriterium. Zudem spielen die Arbeitszeit, Entlohnung und diskriminierungsfreier Umgang mit Minderheiten eine Rolle. Ferner achtet der Fonds auf die Einhaltung der ILO Kernarbeitsnormen.
ECOreporter.de: Was unterscheidet Don Bosco Ethik fructus omnibus von anderen nachhaltigen Fonds?
Köck: Aus unserer Beobachtung der Mitbewerber sind vor allem zwei Unterscheidungsmerkmale zu erwähnen. Einerseits das klare Risikomanagement in Verbindung mit dem Konzept, die hohen Schwankungen der Märkte so weit wie möglich abzuschwächen und vor allem große Verlustrisiken zu eliminieren. Andererseits die direkte Unterstützung der Arbeit von Jugend Eine Welt: 0,25 Prozentpunkte der Verwaltungsgebühr sowie 1 Prozentpunkt des Ausgabeaufschlages fließen direkt in die Projekte der international tätigen Hilfsorganisation.
ECOreporter.de: Welche Schwerpunkte werden gesetzt? Welche Branchen kommen für den Fonds in Frage, inwiefern setzt er regionale Schwerpunkte?
Köck: Mit einem Anteil von mehr als 90% dominieren im Fonds aktuell Anleihen mit Schwerpunkt Staatsanleihen und supranationale Schuldner sehr guter Bonität. Die Laufzeit der Anleihen wird konzeptbedingt relativ kurz gehalten. Geplant sind im Laufe des ersten Halbjahres noch weiter sukzessive Umschichtungen in Floater. Hier werden wahrscheinlich verstärkt Unternehmensanleihen berücksichtigt. Den regionalen Schwerpunkt bildet Europa. Derzeit sind 94 Prozent des Fondsvermögens im Euroraum investiert. Es gibt keine Einschränkungen oder Vorgaben hinsichtlich Branchen, solange die Unternehmen die Kriterien des Kataloges erfüllen. Es gibt nur Risikogrenzen: In Titel einer gleichen Branche darf bis maximal 15 Prozent des Fondsvolumens investiert werden.
ECOreporter.de: Welchen Bereich halten Sie derzeit für besonders aussichtsreich und warum? Können Sie konkrete Investment-Beispiele nennen?
Köck: Wir gehen davon aus, dass wir in nächster Zeit nur ein sehr bescheidenes Wirtschaftswachstum in den entwickelten Volkswirtschaften sehen werden. Die Erwartungen sind wahrscheinlich noch etwas zu optimistisch und nach der sehr guten Performance der Aktien im letzten Jahr ist in diesem Bereich die Selektion sehr wichtig. Wir werden versuchen, Chancen die sich in dem Bereich bieten zu nützen (Stichwort attraktive Dividenden und defensive Branchen). Wir bleiben aber in nächster Zeit bei einer relativ defensiven Positionierung mit Schwerpunkt kurzlaufender oder variabel verzinster Anleihen. Die Notenbanken werden die reichlich zur Verfügung gestellte Liquidität sukzessive abbauen. Dies kann zu gewissen Verwerfungen am Anleihenmarkt führen.
ECOreporter.de: Orientiert sich das Fondsmanagement bei der Wertentwicklung an einer Benchmark?
Köck: Nein, wir haben bewusst keine Benchmark gewählt. Der Fonds wird nach einem Absolute-Return-Ansatz verwaltet. Hauptaugenmerk wird auf eine strikte Risikoüberwachung gelegt. Dies wäre mit einer starren Benchmark nicht möglich. Die strategischen Zielrendite liegt bei 3-Monats Euribor + 200BP.
ECOreporter.de: Welches Fondsvolumen hat der Don Bosco Ethik fructus omnibus?
Köck: Derzeit beträgt das Fondsvolumen 5.580.671,46 Euro per 24. Februar.2010.
ECOreporter.de: Welche Gebühren werden vom Anleger verlangt?
Köck: Der Ausgabeaufschlag für den Fonds beträgt 3 Prozent (davon erhält Jugend Eine Welt 1 Prozent für die Unterstützung ihrer Projekte). Für das erste Rumpfgeschäftsjahr von 16.12.2008 bis 31.8.2009 beträgt die TER 0,73 Prozent (TER steht für:Total Expense Ratio und meint die Kosten, die ein Sondervermögen insgesamt in einem Geschäftsjahr belasten - Anm. d. Red.) 0,25 Prozent der Verwaltungsgebühr fließen wiederum an Jugend Eine Welt.
ECOreporter.de: Für welche Investoren eignet sich das Produkt? Wurde mit der Auflage auf eine bestimmte Nachfrage reagiert?
Köck: Das Produkt eignet sich für Anleger, die dem Anspruch ethischer Investments gerecht werden sollen und möglichst stetige Renditen mit strikter Risikokontrolle erzielen möchten. Der Fonds fällt in die Kategorie der defensiven Mischfonds und hat sich seit Auflage vor allem unter deutlich geringeren Schwankungen wie die Produkte der Mitbewerber positiv entwickelt.
ECOreporter.de: Wie wird sich der Markt für nachhaltige Investmentfonds nach Ihrer Einschätzung in der nahen Zukunft entwickeln? Was oder/und wer wird die Nachfrage wesentlich bestimmen?
Köck: Das Hauptaugenmerk des Don Bosco Ethik fructus omnibus wird weiterhin das Zusammenleben der Menschen und vor allem auf die Unterstützung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen gelegt werden. Wir gehen davon aus, dass künftig die Themen etwas breiter gefasst werden und sich beispielsweise nicht nur schwerpunktmäßig auf Erneuerbaren Energien beschränken.
Weiter sind wir davon überzeugt, dass gerade bei nachhaltigen Finanzprodukten der Trend zu einer nachhaltigen und stetigen Wertentwicklung gehen wird. Das Fondsmanagement wird daher gefordert sein, sich nicht nur relativ gegen einen Vergleichsindex zu messen, sondern auch absolut eine möglichst kontinuierliche positive Rendite zu erwirtschaften. Dies wird natürlich in verschiedenen Risikoklassen passieren. Fonds, die sich ähnlich wie die Märkte entwickeln und keine geeigneten Risikokonzepte implementieren werden sich künftig schwer tun sich zu behaupten.
Gerade bei Klöstern oder kirchennahen Institutionen aber auch bei Stiftungen wird zunehmend eine klare Tendenz in Richtung ethischer und nachhaltiger Investments erfolgen.
ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Interview!
Markus Köck: Der Fonds verfolgt das Ziel eines mittel- bis langfristigen Kapitalwachstums unter Berücksichtigung von ethischen Kriterien und der Unterstützung der Organisation Jugend Eine Welt. Besonderes Augenmerk wird auf die Erzielung möglichst stetiger Renditen durch Einsatz von strikten Risikotools zur Vermeidung von großen Drawdowns (Dabei handelt es sich um Verlustphasen, die durch die Entwicklung am Markt entstehen können - Anm. d. Red.) gelegt. Insgesamt verfolgt der Fonds eine eher konservative Anlagestrategie nach einem Absolute-Return-Ansatz mit dem Ziel, die Schwankungen möglichst niedrig zu halten. Die strategische Zielrendite ist der 3-Monats-Euribor plus 200 Basispunkte.
ECOreporter.de: Wie kam es zur Auflage des Fonds, welche Rolle spielt Ihr Unternehmen bei dem Produkt? Wer ist sonst noch an der Entwicklung beteiligt gewesen?
Köck: Auf Initiative der österreichischen Jungendorganisation „Jugend Eine Welt – Don Bosco Aktion Österreich“ wurde gemeinsam mit dem Bankhaus Jungholz das Konzept entwickelt und der Fonds aufgelegt. Als KAG für den Fondsmantel fungiert die Kepler KAG. Für die Selektion des Titeluniversums nach den ethischen Kriterien ist oekom research AG verantwortlich. Der Hauptansatz unseres Fonds und auch des Kriterienkataloges liegt im ethischen Bereich, obwohl die Grenzen zwischen Ethik und Nachhaltigkeit sehr fließend sind. Unser Grundgedanke ist: wie kann ich mit meinen Geldanlagen einen positiven Beitrag für das Zusammenleben der Menschen leisten. Hauptaugenmerk wird hier vor allem auf die Unterstützung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen gelegt.
ECOreporter.de: Wie wird die Nachhaltigkeit der Anlagen definiert und wie wird sie kontrolliert?
Köck: Die Auswahl der einzelnen Investments erfolgt nach einem strengen Kriterienkatalog, der von Jugend Eine Welt und Partnern entwickelt wurde. In diesem Kriterienkatalog gibt es Positiv- und Negativkriterien bzw. auch klare Ausschlusskriterien. Die Kriterien werden sowohl für Staaten als auch für Unternehmen festgelegt. Ziel ist es, aus allen Bereich nach dem „best in class“-Ansatz möglichst die Titel auszuwählen, die die Kriterien insgesamt am besten erfüllen. Das gesamte Titeluniversum wird regelmäßig von der oekom research AG überwacht und vorselektiert. Diese Titelselektion erhält das Fondsmanagement auf monatlicher Basis. Es darf vom Portfoliomanager nur in Titel investiert werden, die den Kriterienkatalog erfüllen. Zusätzlich wird dies auch durch einen unabhängigen Ethikbeirat überwacht, kritisch hinterfragt und bei Bedarf angepasst.
ECOreporter.de: Nennen Sie bitte einige Beispiele. Was fällt negativ- und was positiv ins Gewicht bei der Wahl von potenziellen Investmentprojekten?
Köck: Als Ausschlusskriterien für Staaten gelten zum Beispiel Arbeitsrechtsverletzungen, Atomenergie, Atomwaffenbesitz, Korruption, Kinderarbeit oder die Todesstrafe. Unternehmen kommen nicht in Frage, sobald sie gegen Arbeitsrechte verstoßen, Kinderarbeit praktizieren, Tierversuche durchführen lassen, massive Umweltschäden verursachen oder mit kontroversen Wirtschaftspraktiken arbeiten.
Als Positivkriterien für Staaten sind Umweltaspekte wie die Reduktion von Umweltbelastung mittels politischer Programme oder internationaler Verträge ein Thema, etwa zu Emissionsschutz oder Abfallmanagement. In die Kategorie positive soziale Aspekte fallen Faktoren wie das politische System und die Rolle der Grundrechte darin, die politische Stabilität, Gleichberechtigung, das Bildungssystem und die medizinische Versorgung im jeweiligen Land.
Positiv für Unternehmen fällt ins Gewicht, in wiefern ihre Gewinnerzielung in Einklang mit Maßnahmen zur Minimierung des Umweltrisikos steht. Es wird zum Beispiel geschaut, ob Investitionen in erneuerbare Ressourcen getätigt werden. Auch Vermeidung umweltschädlicher Materialien bei der Produktion ist ein Positivkriterium. Zudem spielen die Arbeitszeit, Entlohnung und diskriminierungsfreier Umgang mit Minderheiten eine Rolle. Ferner achtet der Fonds auf die Einhaltung der ILO Kernarbeitsnormen.
ECOreporter.de: Was unterscheidet Don Bosco Ethik fructus omnibus von anderen nachhaltigen Fonds?
Köck: Aus unserer Beobachtung der Mitbewerber sind vor allem zwei Unterscheidungsmerkmale zu erwähnen. Einerseits das klare Risikomanagement in Verbindung mit dem Konzept, die hohen Schwankungen der Märkte so weit wie möglich abzuschwächen und vor allem große Verlustrisiken zu eliminieren. Andererseits die direkte Unterstützung der Arbeit von Jugend Eine Welt: 0,25 Prozentpunkte der Verwaltungsgebühr sowie 1 Prozentpunkt des Ausgabeaufschlages fließen direkt in die Projekte der international tätigen Hilfsorganisation.
ECOreporter.de: Welche Schwerpunkte werden gesetzt? Welche Branchen kommen für den Fonds in Frage, inwiefern setzt er regionale Schwerpunkte?
Köck: Mit einem Anteil von mehr als 90% dominieren im Fonds aktuell Anleihen mit Schwerpunkt Staatsanleihen und supranationale Schuldner sehr guter Bonität. Die Laufzeit der Anleihen wird konzeptbedingt relativ kurz gehalten. Geplant sind im Laufe des ersten Halbjahres noch weiter sukzessive Umschichtungen in Floater. Hier werden wahrscheinlich verstärkt Unternehmensanleihen berücksichtigt. Den regionalen Schwerpunkt bildet Europa. Derzeit sind 94 Prozent des Fondsvermögens im Euroraum investiert. Es gibt keine Einschränkungen oder Vorgaben hinsichtlich Branchen, solange die Unternehmen die Kriterien des Kataloges erfüllen. Es gibt nur Risikogrenzen: In Titel einer gleichen Branche darf bis maximal 15 Prozent des Fondsvolumens investiert werden.
ECOreporter.de: Welchen Bereich halten Sie derzeit für besonders aussichtsreich und warum? Können Sie konkrete Investment-Beispiele nennen?
Köck: Wir gehen davon aus, dass wir in nächster Zeit nur ein sehr bescheidenes Wirtschaftswachstum in den entwickelten Volkswirtschaften sehen werden. Die Erwartungen sind wahrscheinlich noch etwas zu optimistisch und nach der sehr guten Performance der Aktien im letzten Jahr ist in diesem Bereich die Selektion sehr wichtig. Wir werden versuchen, Chancen die sich in dem Bereich bieten zu nützen (Stichwort attraktive Dividenden und defensive Branchen). Wir bleiben aber in nächster Zeit bei einer relativ defensiven Positionierung mit Schwerpunkt kurzlaufender oder variabel verzinster Anleihen. Die Notenbanken werden die reichlich zur Verfügung gestellte Liquidität sukzessive abbauen. Dies kann zu gewissen Verwerfungen am Anleihenmarkt führen.
ECOreporter.de: Orientiert sich das Fondsmanagement bei der Wertentwicklung an einer Benchmark?
Köck: Nein, wir haben bewusst keine Benchmark gewählt. Der Fonds wird nach einem Absolute-Return-Ansatz verwaltet. Hauptaugenmerk wird auf eine strikte Risikoüberwachung gelegt. Dies wäre mit einer starren Benchmark nicht möglich. Die strategischen Zielrendite liegt bei 3-Monats Euribor + 200BP.
ECOreporter.de: Welches Fondsvolumen hat der Don Bosco Ethik fructus omnibus?
Köck: Derzeit beträgt das Fondsvolumen 5.580.671,46 Euro per 24. Februar.2010.
ECOreporter.de: Welche Gebühren werden vom Anleger verlangt?
Köck: Der Ausgabeaufschlag für den Fonds beträgt 3 Prozent (davon erhält Jugend Eine Welt 1 Prozent für die Unterstützung ihrer Projekte). Für das erste Rumpfgeschäftsjahr von 16.12.2008 bis 31.8.2009 beträgt die TER 0,73 Prozent (TER steht für:Total Expense Ratio und meint die Kosten, die ein Sondervermögen insgesamt in einem Geschäftsjahr belasten - Anm. d. Red.) 0,25 Prozent der Verwaltungsgebühr fließen wiederum an Jugend Eine Welt.
ECOreporter.de: Für welche Investoren eignet sich das Produkt? Wurde mit der Auflage auf eine bestimmte Nachfrage reagiert?
Köck: Das Produkt eignet sich für Anleger, die dem Anspruch ethischer Investments gerecht werden sollen und möglichst stetige Renditen mit strikter Risikokontrolle erzielen möchten. Der Fonds fällt in die Kategorie der defensiven Mischfonds und hat sich seit Auflage vor allem unter deutlich geringeren Schwankungen wie die Produkte der Mitbewerber positiv entwickelt.
ECOreporter.de: Wie wird sich der Markt für nachhaltige Investmentfonds nach Ihrer Einschätzung in der nahen Zukunft entwickeln? Was oder/und wer wird die Nachfrage wesentlich bestimmen?
Köck: Das Hauptaugenmerk des Don Bosco Ethik fructus omnibus wird weiterhin das Zusammenleben der Menschen und vor allem auf die Unterstützung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen gelegt werden. Wir gehen davon aus, dass künftig die Themen etwas breiter gefasst werden und sich beispielsweise nicht nur schwerpunktmäßig auf Erneuerbaren Energien beschränken.
Weiter sind wir davon überzeugt, dass gerade bei nachhaltigen Finanzprodukten der Trend zu einer nachhaltigen und stetigen Wertentwicklung gehen wird. Das Fondsmanagement wird daher gefordert sein, sich nicht nur relativ gegen einen Vergleichsindex zu messen, sondern auch absolut eine möglichst kontinuierliche positive Rendite zu erwirtschaften. Dies wird natürlich in verschiedenen Risikoklassen passieren. Fonds, die sich ähnlich wie die Märkte entwickeln und keine geeigneten Risikokonzepte implementieren werden sich künftig schwer tun sich zu behaupten.
Gerade bei Klöstern oder kirchennahen Institutionen aber auch bei Stiftungen wird zunehmend eine klare Tendenz in Richtung ethischer und nachhaltiger Investments erfolgen.
ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Interview!