Erneuerbare Energie

"Deutschland ist zurzeit unser attraktivster Windmarkt" - Alexander Koffka von ABO Wind im Interview.

Mit einem aktuellen Projektumfang von rund 100 Millionen Euro und rund 16 Jahren Branchenerfahrung zählt der Windkraftprojektierer ABO Wind zu den etablierten Akteuren im Markt. Was sind derzeit attraktive Windmärkte und was will das Wiesbadener Unternehmen auf der Messe Grünes Geld in Berlin präsentieren? Dazu hat ECOreporter Alexander Koffka befragt, Unternehmenssprecher von ABO Wind.

Die Messe Grünes Geld ist am 24. März erstmals in Berlin zu Gast. Die Messe gibt einen Einblick in die ganze Fülle nachhaltiger Geldanlagen und wird begleitet von einem umfassenden Vortragsprogramm. Der Eintritt zur Messe und zu den Vorträgen ist kostenlos. Mehr darüber erfahren Sie Opens external link in new windowhier.

ECOreporter: Herr Koffka, auf welche Märkte konzentriert sich ABO Wind und warum?


Alexander Koffka:
Der Kernmarkt für ABO Wind ist derzeit eindeutig Deutschland. Der beschlossene Atomausstieg und der breite gesellschaftliche Konsens zum Ausbau der Erneuerbaren Energien verschaffen der Windkraft an Land günstige Bedingungen. Gerade im Süden der Republik, wo in Sachen Windkraft Nachholbedarf herrscht, werden derzeit attraktive Flächen als Vorranggebiete ausgewiesen. Daher wird ABO Wind in Deutschland 2012 rund 100 Megawatt Windkraft errichten - mehr als je zuvor.
Traditionell hat ABO Wind ein starkes Standbein in Frankreich, da kommt nach der Stagnation wieder mehr Bewegung in den Markt.
In Irland haben wir 2010 und 2011 zwei große Windparks mit zusammen mehr als 50 Megawatt in Betrieb genommen. In Planung sind weitere Inbetriebnahmen in Schottland und England.
In Spanien haben sich die gesetzlichen Grundlagen für Windkraft zuletzt verschlechtert. Dort hat ABO Wind sein Engagement reduziert. Langfristig sehen wir in Spanien jedoch weiterhin gute Perspektiven.
Wichtige Erfahrungen sammelt ABO Wind derzeit in Bulgarien, wo aktuell ein erster kleinerer 4-Megawatt- Windpark errichtet wird.
Eine Investition in die Zukunft sind die Projekte, die ABO Wind in Argentinien entwickelt.

ECOreporter: Welche sind für Sie die zurzeit attraktivsten Windenergiemärkte in Europa und warum?

Koffka: Zurzeit ist für ABO Wind Deutschland der attraktivste Markt. Die Finanzierungen sind aufgrund der guten Konditionen durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gesichert. Die Einspeisevergütung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bietet eine solide wirtschaftliche Grundlage.
Insbesondere Stadtwerke treten aktuell als Investoren auf und nutzen die Energiewende, um ihre eigene Erzeugungskapazität deutlich aufzustocken. Das ist mit den dezentralen Anlagen der Erneuerbaren Energien sehr viel leichter möglich als mit Kohle- oder gar Atomkraftwerken, die weitgehend Sache der Oligopolisten (gemeint sind hiermit die großen Energiekonzerne - die Red.) sind. 

ECOreporter: Wie sehen Sie die weiteren Entwicklungen auf dem europäischen Energiemarkt?

Koffka: Neben dem besonders dynamischen Markt in Deutschland profitiert ABO Wind von einer Stärkung der Windkraft in Frankreich, unserem zweitwichtigsten Markt. In Osteuropa und Spanien dagegen macht sich die Staatsschuldenkrise bemerkbar und erschwert den weiteren Ausbau der Erneuerbaren. Energien.

ECOreporter: Was bringen Sie zur Messe Grünes Geld mit?

Koffka:
ABO Wind wird die Bürgerwindaktie ABO Invest präsentieren. Die Aktionäre werden zu Miteigentümern eines internationalen Portfolios aus aktuell sieben Windparks und einer Biogasanlage. Die Streuung auf viele unterschiedliche Regionen und die Investition in Anlagen verschiedener renommierter Hersteller vermindert die branchentypischen Risiken (windschwache Jahre, technische Defekte etc.). Die Aktie (Wertpapierkennnummer: A1EWXA) wird an der Börse gehandelt, so dass Anleger kurzfristig über ihr Kapital verfügen können. Im Mai 2011 ist die Aktie erstmals öffentlich angeboten worden. Die Kursentwicklung übertrifft bislang die prognostizierten acht Prozent.

ECOreporter:  Was erwarten Sie für Ihr Unternehmen in der Zukunft? Wo sehen Sie das Unternehmen in einem Jahr?

Koffka: ABO Wind wird sich neue Märkte erschließen, um langfristig noch unabhängiger vom Heimatmarkt Deutschland zu werden. Investoren wird das Unternehmen neben den Genussrechten zur Projekt-Vorfinanzierung auch die Möglichkeiten bieten, sich direkt als Aktionär an ABO Wind zu beteiligen.

ECOreporter: Herr Koffka, vielen Dank für das Gespräch!


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