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Deutschland im Zinstief: Wie reagieren nachhaltige Banken?
Die Niedrigzinsphase macht auch den Banken zu schaffen: Etliche konventionelle Banken drehten an der Gebührenschraube, um sinkende Gewinne in anderen Bereichen aufzufangen. Wie gehen nachhaltige Banken in Zeiten niedriger Zinsen mit ihren Gebühren um? ECOreporter.de fragt nach.
Mittlerweile gibt es kaum noch Sparprodukte mit einem Zins über der Ein-Prozent-Marke (Einen Überblick über aktuelle Privatkundenkonditionen von Nachhaltigkeitsbanken finden Sie hier). Für Banken wirkt sich diese Entwicklung zweifach negativ aus: Einerseits verloren die klassischen Spar- und Kontoangebote bei Kunden an Attraktivität. Andererseits schrumpfte die Marge der Banken. „In der Tat ist das Zinstief eine Herausforderung“, sagt Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS Bank aus Bochum. „Für uns gilt: Noch nie war der Zins im Beratungsgespräch so unwichtig wie heute“, so Jorberg weiter. Allerdings gewinnt der GLS-Vorstand der Situation auch etwas Positives ab: „Jetzt können wir uns voll auf die Inhalte konzentrieren“, sagt er.
Drehen Nachhaltigkeitsbanken an der Gebührenschraube?
Eine Einnahmequelle, die Banken in der Niedrigzinsphase geblieben ist, sind Gebühren, beispielsweise auf Buchungen oder bei Kreditgeschäften. Viele (konventionelle) Banken reagierten auf das Zinstief, indem sie bestehende Gebühren erhöhten oder neue Gebühren einführten. Deutschlands Nachhaltigkeitsbanken handhaben dies unterschiedlich – jeweils eng verknüpft mit dem jeweiligen Geschäftsmodell und dem Nachhaltigkeitsansatz.
„Die GLS Bank hat in der jüngsten Zeit keine Gebühren eingeführt oder erhöht“, sagt GLS-Bank-Vorstand Thomas Jorberg. Ähnlich sieht es bei der Triodos Bank mit Sitz in Frankfurt aus: „Aktuell haben wir keine konkreten Pläne zur Anpassung unserer Preise für Dienstleistungen“, sagt Geschäftsleiter Georg Schürmann auf Nachfrage von ECOreporter.de. Seit 2012 – als die Triodos Bank Deutschland ihr Girokonto einführte – habe es keine Preiserhöhungen gegeben, so Schürmann weiter.
Foto: Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS Bank. / Foto: Unternehmen
Die UmweltBank aus Nürnberg konzentriert sich auf Öko-Finanzierungen wie Erneuerbare-Energie-Kraftwerke oder ökologische Bau- und Sanierungsvorhaben. Horst P. Popp, Gründer und Vorstandsvorsitzender der UmweltBank, erklärt, warum er Gebühren generell für gerechtfertigt hält: „Gute Leistung, gute Beratung und gutes Know-how kann es nicht umsonst geben“, sagt er. Bei der Kreditvergabe für ihre Umweltprojekte hat die UmweltBank eine Richtschnur: die KfW Bank. Bankvorstand Horst P. Popp: „Die KfW Bank hat seit 2011 ihre Konditionen umgestellt und bietet nur noch Auszahlungen von Krediten an Verbraucher zu 100 Prozent an. Das gleiche gilt für die UmweltBank, da wir uns stets nach der KfW Bank richten“, erläutert Popp.
Foto: Horst P. Popp, Vorstand der UmweltBank. / Foto: Unternehmen
Wie begegnen Kirchenbanken dem Zinstief?
Ein Großteil der deutschen Nachhaltigkeitsbanken sind Kirchenbanken. Susanne Hammans, Sprecherin der evangelischen Bank für Kirche und Diakonie – KD Bank aus Dortmund sagt: „Als Selbsthilfeeinrichtung für Kirche und Diakonie erledigen wir viele Dienstleistungen kostenlos, und der Anteil der Provisionserträge ist gering.“ Sie räumt ein: „Wenn die Zinsen auf Dauer auf dem aktuellen Niveau bleiben, würde sich unser Zinsergebnis fast halbieren.“ Aufgrund der günstigen Kostenstruktur der Bank und einer sehr guten Kapitaldecke wäre die KD Bank trotzdem noch rentabel, sagt sie. „Wir müssen nicht in Aktionismus verfallen und neue Gebühren erfinden“, so Hammans weiter. Die KD Bank verzichte beispielsweise seit jeher auf Bearbeitungsgebühren bei Krediten und setze bei ihrer gesamten Preispolitik auf Transparenz. „Es fallen lediglich bankübliche Kosten bei Zusatzleistungen wie einem Schuldenwechsel an“, erklärt die Sprecherin.
Auch die katholische Bank für Kirche und Caritas (BKC) aus Paderborn reagiert nicht mit komplett neuen Gebühren auf das aktuelle Zinstief. Solche Neueinführungen für einzelne Dienstleistungen seien nicht geplant, erklärt die BKC. Ohnedies berechne auch die BKC keine Bearbeitungsgebühren für Kredite. Zwar erhebt die Bank seit 2013 bei Krediten eine Bereitstellungsprovision – aber erst ab dem 13. Monat nach der Kreditzusage. Ansonsten würden keinerlei Gebühren im Kreditgeschäft fällig, so die BKC.
Die GLS Bank und die Bank für Kirche und Caritas zählen zu den Banken, die das ECOreporter-Siegel Nachhaltige Bank tragen. Ebenfalls mit dem Siegel ausgezeichnet ist die Steyler Ethik Bank aus Sankt Augustin (mehr lesen Sie hier (Link entfernt)).
Foto: Der Sitz der Bank für Kirche und Caritas in Paderborn. / Foto: Unternehmen
Mittlerweile gibt es kaum noch Sparprodukte mit einem Zins über der Ein-Prozent-Marke (Einen Überblick über aktuelle Privatkundenkonditionen von Nachhaltigkeitsbanken finden Sie hier). Für Banken wirkt sich diese Entwicklung zweifach negativ aus: Einerseits verloren die klassischen Spar- und Kontoangebote bei Kunden an Attraktivität. Andererseits schrumpfte die Marge der Banken. „In der Tat ist das Zinstief eine Herausforderung“, sagt Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS Bank aus Bochum. „Für uns gilt: Noch nie war der Zins im Beratungsgespräch so unwichtig wie heute“, so Jorberg weiter. Allerdings gewinnt der GLS-Vorstand der Situation auch etwas Positives ab: „Jetzt können wir uns voll auf die Inhalte konzentrieren“, sagt er.
Drehen Nachhaltigkeitsbanken an der Gebührenschraube?
Eine Einnahmequelle, die Banken in der Niedrigzinsphase geblieben ist, sind Gebühren, beispielsweise auf Buchungen oder bei Kreditgeschäften. Viele (konventionelle) Banken reagierten auf das Zinstief, indem sie bestehende Gebühren erhöhten oder neue Gebühren einführten. Deutschlands Nachhaltigkeitsbanken handhaben dies unterschiedlich – jeweils eng verknüpft mit dem jeweiligen Geschäftsmodell und dem Nachhaltigkeitsansatz.

Foto: Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS Bank. / Foto: Unternehmen
Die UmweltBank aus Nürnberg konzentriert sich auf Öko-Finanzierungen wie Erneuerbare-Energie-Kraftwerke oder ökologische Bau- und Sanierungsvorhaben. Horst P. Popp, Gründer und Vorstandsvorsitzender der UmweltBank, erklärt, warum er Gebühren generell für gerechtfertigt hält: „Gute Leistung, gute Beratung und gutes Know-how kann es nicht umsonst geben“, sagt er. Bei der Kreditvergabe für ihre Umweltprojekte hat die UmweltBank eine Richtschnur: die KfW Bank. Bankvorstand Horst P. Popp: „Die KfW Bank hat seit 2011 ihre Konditionen umgestellt und bietet nur noch Auszahlungen von Krediten an Verbraucher zu 100 Prozent an. Das gleiche gilt für die UmweltBank, da wir uns stets nach der KfW Bank richten“, erläutert Popp.
Foto: Horst P. Popp, Vorstand der UmweltBank. / Foto: Unternehmen
Wie begegnen Kirchenbanken dem Zinstief?
Ein Großteil der deutschen Nachhaltigkeitsbanken sind Kirchenbanken. Susanne Hammans, Sprecherin der evangelischen Bank für Kirche und Diakonie – KD Bank aus Dortmund sagt: „Als Selbsthilfeeinrichtung für Kirche und Diakonie erledigen wir viele Dienstleistungen kostenlos, und der Anteil der Provisionserträge ist gering.“ Sie räumt ein: „Wenn die Zinsen auf Dauer auf dem aktuellen Niveau bleiben, würde sich unser Zinsergebnis fast halbieren.“ Aufgrund der günstigen Kostenstruktur der Bank und einer sehr guten Kapitaldecke wäre die KD Bank trotzdem noch rentabel, sagt sie. „Wir müssen nicht in Aktionismus verfallen und neue Gebühren erfinden“, so Hammans weiter. Die KD Bank verzichte beispielsweise seit jeher auf Bearbeitungsgebühren bei Krediten und setze bei ihrer gesamten Preispolitik auf Transparenz. „Es fallen lediglich bankübliche Kosten bei Zusatzleistungen wie einem Schuldenwechsel an“, erklärt die Sprecherin.
Auch die katholische Bank für Kirche und Caritas (BKC) aus Paderborn reagiert nicht mit komplett neuen Gebühren auf das aktuelle Zinstief. Solche Neueinführungen für einzelne Dienstleistungen seien nicht geplant, erklärt die BKC. Ohnedies berechne auch die BKC keine Bearbeitungsgebühren für Kredite. Zwar erhebt die Bank seit 2013 bei Krediten eine Bereitstellungsprovision – aber erst ab dem 13. Monat nach der Kreditzusage. Ansonsten würden keinerlei Gebühren im Kreditgeschäft fällig, so die BKC.
Die GLS Bank und die Bank für Kirche und Caritas zählen zu den Banken, die das ECOreporter-Siegel Nachhaltige Bank tragen. Ebenfalls mit dem Siegel ausgezeichnet ist die Steyler Ethik Bank aus Sankt Augustin (mehr lesen Sie hier (Link entfernt)).
Foto: Der Sitz der Bank für Kirche und Caritas in Paderborn. / Foto: Unternehmen