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Deutscher Windkraftmarkt 2011 auf Wachstumskurs – Offshore-Windkraft auch europaweit unter den Erwartungen
Das hat eine aktuelle Studie des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im Auftrag des Bundesverbandes Windenergie (BWE) ergeben. Zusammen mit den Windkraftanlagen, die 2010 installiert aber erst 2011 ans Stromnetz gebracht wurden, stieg die Zahl der bundesweit betriebenen Windräder von 1.493 auf 2.086 MW oder knapp 2,09 GW. Dies entspricht einem Zuwachs an Neuinbetriebnahmen von 40 Prozent. Damit liege der Windkraftzubau in Deutschland voraussichtlich im Trend des Weltmarktes, erläutert VDMA-Geschäftsführer Thorsten Herdan.
In Deutschland ziehe auch das Repowering, also die technische Sanierung und oder Aufrüstung bestehender Windräder, deutlich an.

Bildnachweis: Montage eines Windrades von Nordex. / Quelle: Unternehmen
Deutscher Offshore-Zubau deutlich langsamer
Die Bundesregierung setzt große Hoffnungen auf den Ausbau der Windenergieproduktion auf See – offshore. Doch hier kommt die Entwicklung weiter nur schleppend voran. In deutschen Gewässern wurden 2011 lediglich Windräder mit 30 MW Leistungskapazität neu installiert. Angesichts der zahlreichen Nordseegroßprojekte die in den kommenden zwei Jahren mit Leistungskapazitäten zwischen 90 und 400 MW je Windpark in Betrieb gehen sollen, ist das äußerst wenig. „Es muss immer wieder herausgestellt werden, dass es sich bei dem Offshore-Geschäft um langfristig geplanten Großanlagenbau handelt, der anderen Gesetzen gehorcht als das Onshore-Geschäft“, stellt VDMA-Geschäftsführer Herdan hierzu fest.
Den Betrieb in 2011 in deutschen Gewässern neu aufgenommen haben Windräder mit 108 MW Leistungskapazität. Das ist mehr als doppelt so viel Leistungskapazität wie 2010 als 50 MW die Stromproduktion neu aufnahmen. Auch hier sind allerdings solche Offshore-Projekte mit eingerechnet, die 2010 installiert und erst 2011 ans Stromnetz gebracht wurden. Bis Ende 2012 werden der Studie zufolge deutsche Offshore-Projekte mit mehr als zwei Gigawatt Leistungskapazität und einem gesicherten Auftragsvolumen von rund 7 Milliarden Euro im Bau sein.
2011 in Europa weniger Offshore-Windkraftanlagen in Betrieb gegangen
Auch europaweit ist der Offshore-Markt stark in Bewegung. Das geht aus einem aktuellen Report der der europäischen Windenergie-Vereinigung European Wind Energy Association (EWEA) hervor. Demzufolge werden derzeit in Großbritannien, Deutschland und Belgien neue Offshore-Projekte mit 5,6 GW Gesamtkapazität geplant oder gebaut.
Laut des Reports „European Offshore Wind Energy Key and Statistics“ sind 2011 in EU-Gewässern 235 neue Offshore-Windanlagen mit zusammengenommen 866 MW in Betrieb genommen worden. Das sind rund 17 MW weniger als noch 2010. Das Investitionsvolumen dazu lag 2011 bei rund 2,4 Milliarden Euro. Konkret umgesetzt werden derzeit neun europäische Offshore-Windparks mit einer geplanten Gesamtleitung von 2,4 GW. Voll ausgebaut dürften diese Projekte die europaweit installierte Offshore-Leistungskapazität in den kommenden Jahren um 62 Prozent auf 6,2 GW steigern, so die Studienautoren. Alle in 2011 neu in Angriff genommenen Offshore-Windparks zusammen würden die Leistungskapazität der Offshore-Windkraft in europäischen Gewässern auf neun GW bringen.
Trotz des schleppenden Ausbaus liegt Europa bei der Windstromproduktion auf See international weiter an der Spitze. Mehr als 99 Prozent der weltweit installierten Offshore-Windkapazität steht in europäischen Gewässern. Nach Einschätzung der EWEA sind europäische Unternehmen der Offshore-Windenergiebranche derzeit noch Weltmarktführer.