Das Osnabrücker Rathaus. / Foto: Janin Arntz

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Deutscher Nachhaltigkeitspreis für Städte und Kommunen geht an Osnabrück, Aschaffenburg und Bad Berleberg

Osnabrück, Aschaffenburg und Bad Berleburg sind die Träger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises für Städte und Gemeinden 2020. Die Auszeichnung wird seit 2012 von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis vergeben. Die Preisträger erhalten eine Fördersumme von jeweils 30.000 Euro.

Die Sieger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises zeichnen sich insbesondere "durch ihr Vorgehen in Sachen Klimaschutz und der Erhaltung der Artenvielfalt" aus, heißt von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis. Sie würden hervorragende Integrationsarbeit vor Ort leisten, aber auch globale Verantwortung übernehmen. "Eine nachhaltige Stadtentwicklung kann nur gelingen, wenn sie neben Politik und Verwaltung auch von den Bürgerinnen und Bürgern getragen wird", sagt Stefan Schulze-Hausmann, Initiator des Preises. Beim Deutschen Nachhaltigkeitstag am 22. November 2019 in Düsseldorf werden die Sieger über ihr Nachhaltigkeitsengagement berichten.

Osnabrück erhielt den diesjährigen Preis, weil die niedersächsische Stadt unter anderem bei ihrer nachhaltigen Entwicklung einen wirkungsbasierten, strategischen Steuerungsansatz verfolgt. Die Innenstadt wurde nach dem "Masterplan Innenstadt" umgebaut: Osnabrück setzt etwa auf eine Nachverdichtung der Siedlungsstruktur, weniger Platz für Autos und mehr Grünflächen. Klima und Ressourcen werden durch ökologische Standards in der Bauleitplanung, ein Solardachkataster und die nachhaltige "Wirtschaftsförderung 4.0" geschont.

Das Thema Nachhaltigkeit hat in der Stadt Aschaffenburg lange Tradition: Seit 1995 verfolgt die Hochschulstadt in Unterfranken einen Ansatz, der die Bürger in die Stadtentwicklung miteinbezieht. Aschaffenburg achtet zudem auf sozial gerechten Handel und bewussten Konsum, heißt es von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis. Das Thema Integration besitzt in der Stadt einen besonderen Stellenwert – ein Viertel der Bevölkerung weist einen Zuwanderungshintergrund auf. 2007 entwarf die Kommune ein eigenes Integrationsleitbild und unterstützt die Integration durch Personen, die als Sprach- und Kulturvermittler dienen. Zum Schutz der Biodiversität werden traditionelle Streuobstwiesen revitalisiert und gepflegt. Mit dem Bau und der Inbetriebnahme eines Biomasseheizkraftwerks in der Altstadt wird auf mehr Erneuerbare Energien gesetzt.

Mit dem Leitbild "Bad Berleburg 2030" hat die Kleinstadt aus dem Sauerland ein Handlungsprogramm erarbeitet, um dem demografischen Wandel zu begegnen und auch 2030 ein Wohnen und Wirtschaften in der Kernstadt und den umliegenden Dörfern zu ermöglichen. Dies habe die Jury des Nachhaltigkeitspreises beeindruckt. Um die junge Bevölkerung in der Region zu halten, sind Maßnahmen zur Fachkräftebindung auf den Weg gebracht worden. Mit Natur- und Erlebnispädagogik, naturnahem Tourismus sowie regionalen Produkten punktet der Kurort bei Touristen.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis für Städte und Gemeinden wird seit 2012 an Vorreiter der kommunalen Nachhaltigkeit vergeben. Prämiert werden Kommunen, die im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten eine umfassende nachhaltige Stadtentwicklung betreiben und in den wichtigen Themenfeldern der Verwaltung erfolgreiche Nachhaltigkeitsprojekte realisiert haben.

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