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Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur: Finalisten aus Darmstadt, Kressbronn und Leipzig
Drei ganz unterschiedliche Gebäude haben es in die Endauswahl beim diesjährigen Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur geschafft. Der Preis wird zum siebten Mal gemeinsam von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. verliehen.
Die drei Finalisten:
Alnatura Campus – Neubau der Alnatura Arbeitswelt, Darmstadt
Beim Neubau der Alnatura Arbeitswelt in Darmstadt würdigt die Jury das Gesamtkonzept. Es ist das größte Bürogebäude mit Stampflehmfassade und integrierter geothermischer Wandheizung in Europa – ein natürlich belüftetes Lowtech-Gebäude. Die ressourcenschonende Bauweise unter Einsatz natürlicher, wiederverwendbarer Materialien sorgt der Jury zufolge für eine sehr gute Ökobilanz. Im Inneren bietet das Gebäude den rund 500 Mitarbeitern eine helle, anregende Arbeitsumgebung.
Baugemeinschaft Z8 – Holzhaus Leipzig-Lindenau, Leipzig
Üblicherweise entstehen Gebäude als Holzbau in Siedlungsgebieten. Das Projekt der Baugemeinschaft Z8 entwickelt sein architektonisches Konzept dagegen dezidiert aus seinem urbanen Kontext. Durch die Eigeninitiative der privaten Bauherren in einer Baugemeinschaft wird eine bürgerschaftliche Alternative zur Baufinanzierung durch Investoren oder Kommunen gefunden. Da Bauträgererlöse nicht angestrebt werden, kann sich die Konzentration auf die Qualität des Bauens an sich richten. Dies wird sichtbar im gestalterischen Ansatz des Gebäudes, das sich nicht auf eine Herleitung aus der Konstruktion beschränkt, sondern bewusst "städtische“ Differenzierungsformen und Detaillösungen auf den Holzbau überträgt und Holz so zu einem "urbanen Thema“ macht. Die Jury würdigt das Projekt als nachhaltigen, klugen und schönen Beitrag zur aktuellen Wohnungs- und Städtebau-Debatte.
Bücherei Kressbronn am Bodensee
Bei der Bücherei Kressbronn am Bodensee honoriert die Jury, dass das Gebäude vorbildlich zeigt, wie eine vorhandene Substanz angemessen verbessert werden kann. Durch die Sanierung einer historischen Scheune wird der Charakter des Ortsbilds beibehalten. Mit der Umnutzung erfährt das Gebäude eine inhaltliche Aufwertung des ursprünglichen Bautyps und dient fortan als öffentlicher Treffpunkt im Ortskern. Bei der Sanierung wurde konsequent ein Lowtech-Ansatz verfolgt, zu dem z.B. die natürliche Belüftung der Räume gehört, wodurch auch die Betriebskosten reduziert werden können. Das filigrane Dachtragwerk wurde restauriert und auf einem Sockelgeschoss aus Dämmbeton mit darüber liegenden Holzständerwänden wiederaufgerichtet.
Unter den drei Finalisten entscheidet sich, wer Nachfolger des Neuen Rathauses in Freiburg wird, das im letzten Jahr die Auszeichnung – damals noch unter dem Titel DGNB Preis "Nachhaltiges Bauen“ – gewinnen konnte.
Die Preisverleihung findet am 22. November 2019 im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitstages in Düsseldorf statt. Die Auszeichnung wird in diesem Jahr durch Caparol, den Bund Deutscher Architekten, die Bundesarchitektenkammer sowie die Bundesstiftung Baukultur unterstützt.