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Deutsche Bank-Chef im Visier - Protest gegen spekulativen Geschäfte mit Lebensmitteln

Spekulanten tragen eine große Verantwortung dafür, dass der Weltmarkt für Getreide in den vergangenen zehn Jahren instabiler und schwankungsanfälliger geworden ist. Das haben Volkswirte der Universität Münster in einer aktuellen Untersuchung festgestellt. Die Ökonomen Philipp Adämmer, Martin Bohl und Patrick Stephan werteten die Börsenkurse für Weizen und Mais der letzten 25 Jahre aus. Der Anteil der Akteure, die nur aus Spekulationszwecken auf dem Markt aktiv sind, ist in dieser Zeit deutlich gestiegen. Zugleich wichen die Preise immer stärker von Wert ab, der allein durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Besonders hohen Nahrungsmittelpreise waren die Folge und führten zu Versorgungskrsien in armen Weltregionen.

Die Deutsche Bank gehört zu den Akteueren des weltweiten Finanzmarktes, die in der Spekulation mit Nahrungsmitteln aktiv sind. Zehntausende Menschen haben inzwischen eine Opens external link in new windowOnlinepetition von Foodwatch unterzeichnet, die die Finanzindustrie zum Ausstieg aus spekulativen Geschäften mit Lebensmitteln auffordert. Dieser Aufruf richtet sich an Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, der auch Vorsitzender des weltweiten Bankenverbands IIF ist.

Aktuell rufen die "Kritischen Aktionäre" Anteilsbesitzer der Deutschen Bank dazu auf, ihnen Stimmrechte für die Ende Mai anstehende Hauptversammlung des Finanzinstituts zu übertragen. So will der Dachverband mit gebündelten Stimrechten darauf drängen, dass die Deutsche Bank unter anderem aus dem Geschäft mit Nahrungsmittel-Spekulation und mit der Finanzierung von Rüstungsproduktion aussteigt.
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