Finanzdienstleister, Wachhund

Deutsche Bank als Förderer des Tigersterbens in Indien angeprangert

Der indische Bergbauriese Coal India Ltd. ist der weltgrößte Förderer von Kohle. Das Unternehmen aus Kalkutta gilt dabei als besonders skrupellos im Umgang mit Mensch und Natur. Nichtregierungsorganisationen zufolge sollen die katastrophalen Arbeitsbedingungen des Konzerns im Jahr 2010 205 Tote und 699 Schwerverletzte gefordert haben. Auch Medien berichten immer wieder, dass es bei der Kohleförderung so gut wie keine Umweltmaßnahmen gibt und Mensch, Flora und Fauna im großen Stil vergiftet werden.

Als Coal India 2010 an die Börse ging, wurde der Konzern von der Deutschen Bank begleitet. 2013/2014  soll sich  die Geschichte quasi wiederhohlen: Mit der Deutschen Bank an seiner Seite, will der indische Bergbauriese ein neues Aktienpaket im Wert von bis zu einer Milliarde Dollar auf den Markt bringen. Darauf weist die Nichtregierungsorganisation Urgewald aus Sassenberg hin. Urgewald zufolge soll der Erlös aus der Aktienemission genutzt werden, um weite Teile des letzten Restes vom indischen Dschungel zu vernichten und die darunter liegenden Kohlevorkommen zu plündern. Dort, wo sich bislang die weltweit letzten Rückzugsgebiete der bengalischen Tiger befinden, sollen demnach künftig 13 Kohleminen und zahlreiche Kohlekraftwerke entstehen.

Die zahlreichen Umweltvergehen brachten Coal India auch in die Top10 des bekannten Schmähpreises „Public Eye Award“ für 2013. Gewonnen hat allerdings der Ölmulti Shell (ECOreporter.de  berichtete).  Urgewald prangert die geplante Zusammenarbeit der Deutschen Bank mit Coal India in einer aktuellen Kampagne an. Ziel sei es, die Bank aus Frankfurt dazu zu bringen, diesen erneuten Börsengang von Coal India zu stoppen.

ECOreporter führt die Deutsche Bank in der Wachhund-Rubrik.

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