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„Der Trend geht zu strengen, umfassenden Ausschlusskriterien.“ – Interview mit Melanie Specht, LBBW
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ECOreporter.de: Was ist Kerngeschäft der LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH und wo liegt die Kernkompetenz des Hauses im Vergleich zu anderen Nachhaltigkeitsfondsgesellschaften?
Melanie Specht: Die LBBW Asset Management ist eine 100-prozentige Tochter der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Sie übernimmt im LBBW-Konzern die zentrale Verantwortung für das Asset Management. Unsere Kernkompetenzen sind europäische Zinsprodukte (mit Schwerpunkt auf Unternehmensanleihen), europäische Aktienprodukte (speziell Value-orientierte Investmentstile), innovative Investmentstrategien im Rohstoffbereich über eigene Rohstoffindizes und nachhaltige Investmentstrategien (Aktien- und Zinsmärkte). Im Bereich unserer nachhaltigen Investmentstrategien legen wir Wert auf einen strengen, disziplinierten und transparenten Investmentansatz. Bei der Titelauswahl legen wir einen umfassenden Nachhaltigkeitskriterienkatalog zugrunde.
ECOreporter.de: Wie hat sich die LBBW seit der Gründung entwickelt?
Specht: Die LBBW Asset Management beschäftigt sich schon seit 2001 mit dem Thema Nachhaltigkeit, das im Jahr 2002 erstmals in einem Spezialfonds umgesetzt wurde. Mittlerweile verfügt die LBBW Asset Management über zwei nachhaltig gemanagte Publikumsfonds: Der LBBW NachhaltigkeitsStrategie BWI ist ein Aktienfonds, der 2006 aufgelegt wurde. Der LBBW Nachhaltigkeit Renten wurde im September 2009 als Rentenfonds lanciert. Das nachhaltig gemanagte Fondsvolumen hat sich seit 2002 verzehnfacht. Seit dem Jahr 2008 sind wir Mitglied im Forum Nachhaltige Geldanlagen.
ECOreporter.de: Was erhoffen Sie sich von der Messe Grünes Geld 2010 in München?
Specht: Wir erhoffen uns eine Verbesserung der Akzeptanz und weitere Verbreitung des Themas Nachhaltigkeit und nachhaltige Geldanlagen. Wir wollen mit unserem Engagement, zusammen mit unseren Investoren, Impulse für ein nachhaltiges Wirtschaften geben. Hierbei freuen wir uns auf interessante Gespräche und Kontakte.
ECOreporter.de: Was wollen Sie auf der Messe Grünes Geld in München präsentieren?
Specht: Zum einen werden wir vorstellen, dass Nachhaltigkeit als ein Bestandteil des Risikomanagements zu verstehen ist und somit durch den Einbezug von Nachhaltigkeitskriterien bei der Geldanlage latente Risiken umgangen werden können. Zum anderen werden wir aufzeigen, dass nachhaltige Investments aussichtsreiche und zukunftsweisende Anlageformen sind. Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass nach jeder Krise die Nachfrage nach nachhaltigen Kapitalanlagen deutlich zugenommen hat. Die konkrete Umsetzung werden wir anhand unserer zwei nachhaltig gemanagten Publikumsfonds den „LBBW NachhaltigkeitsStrategie BWI“ und den „LBBW Nachhaltigkeit Renten“ veranschaulichen.
ECOreporter.de:Auf welche zukünftigen Marktherausforderungen haben Sie sich wie eingestellt? Wie sind die Kundenreaktionen auf die Euroschuldenkrise?
Specht: Die Finanzmarktkrise zeigte, dass nicht die letzte Renditestelle entscheidend ist, sondern der Kapitalerhalt und die Sicherheit der Anlagen. Gerade in diesen Zeiten besinnen sich die Anleger verstärkt auf nachhaltige Werte und sinnvollen Umgang mit ihrer Kapitalanlage, wie zum Beispiel die Förderung bestimmter Impulse für nachhaltiges Wirtschaften. Hierbei sind die Glaubwürdigkeit des Anbieters und die Transparenz der Anlagen entscheidend.
Was erwarten Sie für die Zukunft? Wo sehen Sie die LBBW im Jahr 2012 und darüber hinaus?
Specht: Die Verbindung von Sicherheit und sinnvollem Umgang von Kapitalanlagen nimmt immer weiter zu. Wichtig sind die Kriterien und das Konzept, nach denen nachhaltige Investmentfonds gemanagt werden. Der Trend geht hierbei zu strengen und umfassenden Ausschlusskriterien. Sogenannte „hellgrüne Nachhaltigkeitsfonds“ sowie passive Produkte verlieren durch einzelne Investments, die sie aufgrund ihres eher lockeren Nachhaltigkeitsansatzes zulassen, an Glaubwürdigkeit. BP ist ein aktuelles Beispiel dafür. Die LBBW Asset Management verfolgt einen sehr strengen und umfangreichen Nachhaltigkeitsansatz. Für ihre hohe Transparenz bekamen beide nachhaltige Publikumsfonds das Eurosif – Transparenzlogo verliehen, das Gütesiegel für transparente Anlagestrategie und –politk.
ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Gespräch!