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„Der kostspielige Ausbau der Stromnetze kann sich teilweise erübrigen“ - Marcel und Willi Schöller, Schöller Wind GmbH

Schöller Wind ist Aussteller und offizieller Sponsor der Messe Grünes Geld am 23. Juni in Stuttgart. Die für Besucher kostenlose Veranstaltung imit umfangreichem Vortragsprogramm bietet Einsteigern wie Profis einen Überblick über aktuelle Trends und Angebote am Markt für nachhaltige Geldanlagen im deutschsprachigen Europaraum. Mehr dazu lesen Sie Opens external link in new windowhier.

ECOreporter.de: Was ist Ihr Kerngeschäft der Schöller Wind GmbH?

Willi Schöller:
Wir ermöglichen unseren Kunden maßgeschneiderte Investitionsmöglichkeiten in Windenergieanlagen. Unsere Kompetenzen sind vielseitig. Sie reichen vom Bau und Verkauf bis zu Verwaltung von Windenergieanlagen. Schöller Wind GmbH achtet dabei auf eine schlanke Organisationsstruktur, effiziente Abläufe und auf verlässliche Kooperationspartner.

ECOreporter.de: Die  Diskussion über die Energiewende verunsichert zunehmend die Anleger. Halten Sie Investitionen in Windkraft noch für rentabel?

W. Schöller: Investitionen in die Windenergie lohnen sich heute wie auch in der Zukunft. Investoren erwirtschaften Verzinsungen von bis zu 7 Prozent bei einer Beteiligung an einer Windenergieanlage ab 80.000 Euro. Beim Erwerb einer eigenen Windenergieanlage ab 300.000 Euro Eigenkapital erhalten unsere Kunden Verzinsungen von bis zu 12 Prozent. Auf Grundlage des EEG ist die Vergütungshöhe und -dauer des einzuspeisenden Stroms gesetzlich für bis zu 20 Jahre gesichert. Wir sind somit nahezu unabhängig von konjunkturellen Entwicklungen. Das Kapital wird sicher und hochrentabel direkt in einen Sachwert investiert.

ECOreporter.de: Sie bieten Direktinvestments in Windkraft an. Was unterscheidet diese Beteiligungsformen von den anderen, etwa Aktien?

Marcel Schöller: Eine Direktinvestition in die Windenergie bietet zwei entscheidende Vorteile: Erstens lassen sich mit der Windenergie sichere Einnahmen sowohl auf Grundlage des Gesetzes für den Vorrang erneuerbarer Energien als auch über eine Direktvermarktung oder durch den Verkauf der erzeugten Energie an der Strombörse EEX erzielen. Durch weitreichende Prüfungen der Banken ist der Investor zusätzlich zu unseren wirtschaftlichen, rechtlichen und technischen Due Diligence Prüfungen abgesichert. Jedem Euro, den der Anleger investiert folgen bei projektfinanzierten Windenergieanlagen durchschnittlich zwei Euro der Bank. Zweitens ist eine Investition in die Windenergie eine Sachinvestition in die Zukunft, die nicht nur dem Anleger, sondern auch der Umwelt zugutekommt.

Bildhinweis: Marcel Schöler, Geschäftsleitung Schöller Wind GmbH / Quelle: Unternehmen


ECOreporter.de: Nach welchen Kriterien wählen Sie die Standorte für Windkraftanlagen aus?

M. Schöller: Bei der Auswahl eines geeigneten Standortes spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Nach Überprüfung der Topographie und der Umgebungsbebauung eines Standortes werden für einen günstigen Ort im Vorfeld zwei bis drei unabhängige Windgutachten erstellt. Hierfür werden Daten der meteorologischen Messstationen sowie Referenzerträge von benachbarten Windenergieanlagen hinzugezogen. Auf Grundlage dieser vorhandenen Winddaten wird eine für den Standort optimale Windenergieanlage mit geeigneter Nabenhöhe und entsprechendem Rotordurchmesser ausgewählt.

ECOreporter.de: Wie geht es nach der Standortwahl der Windkraftanlage weiter?

M. Schöller: Nach der Standortwahl sichern Due Diligence Prüfungen die wirtschaftlichen, rechtlichen und technischen Grundlagen für den Bau und den Betrieb einer Windenergieanlage. Während der Bauphase kümmern wir uns um die Projektsteuerung und überwachen den Baufortschritt. Nach Abschluss erfolgt die Abnahme der Anlage in Zusammenarbeit mit zertifizierten Gutachtern.

W. Schöller: Schöller Wind übergibt das fertige Projekt an „Die gute Verwaltung Schöller GmbH“. Diese kümmert sich um die gesamte Betriebsführung und Verwaltung der Windenergieanlagen, sodass für den Kunden kein Aufwand entsteht.

ECOreporter.de: Wie wird sich der deutsche Onshore-Windenergiemarkt in den kommenden Jahren entwickeln und was wird ihn dabei maßgeblich beeinflussen?

M Schöller: Onshore-Projekte sind selbst in weiter Zukunft nicht wegzudenken. Sie stellen das Fundament der zukünftigen Stromproduktion dar und sind auch weiterhin von größter Bedeutung für den Ausbau der Energieversorgung durch erneuerbare Energien sowie die Erreichung der Klimaziele. Laut einer aktuellen Studie des Fraunhofer Instituts könnten mit zwei Prozent der Fläche der Bundesrepublik  Deutschland 60 Prozent des gesamten Strombedarfes mit Onshore-Windenergieanlagen gedeckt werden. Auch wir von Schöller Wind sind der Meinung, dass die Windenergie ihre Potenziale an Land noch lange nicht ausgeschöpft hat. Wir sind davon überzeugt, dass die Energie dort produziert werden soll wo sie auch ihre Verwendung findet – in der Nähe der Städte und Kommunen. Dies würde auch den kostspieligen Ausbau der Netze, um den im Norden produzierten Strom teuer in den Süden zu transportieren, teilweise erübrigen.

W. Schöller: Die aus dem Betrieb der Windenergieanlagen resultierenden Risiken sind gering und kalkulierbar – ganz im Gegensatz zu den Risiken durch Atomkraftwerke. Moderne Windenergieanlagen versorgen uns zuverlässig, leise und emissionsfrei mit sauberem Strom. Eine dezentrale Stromversorgung ermöglicht die Einsparung tausender Kilometer Hochspannungs-leitungen. Dank intensiver Forschung und technologischem Fortschritt werden die Speichermöglichkeiten für erneuerbare Energien in Zukunft voll verfügbar sein. Teure Rohstoffimporte zur Energieerzeugung, wie beispielsweise Gas und Öl, werden durch die Windenergie deutlich reduziert. Im Gegensatz zu heute sinkt die wirtschaftliche Abhängigkeit von anderen Staaten.

ECOreporter.de: Wo in Deutschland sehen Sie weiteres Ausbaupotenzial für Onshore-Windkraftprojekte?

M. Schöller: Vor allem die industriell starken Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern bieten ein sehr großes Potenzial für die Errichtung neuer Anlagen. Selbst in unserer Region, der Schwäbischen Alb, wurden mit dem Windatlas weitere potenzielle Standorte aufgezeigt, die interessante Perspektiven, nicht nur für die Investoren, sondern auch für die Gemeinden bieten.


ECOreporter.de: Wir danken Ihnen für das Gespräch.

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