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Der Klimawandel schreitet voran - welche Konzerne sind dafür besonders verantwortlich?
Ab Ende dieser Woche erscheint der neue Bericht des Weltklimarates der Vereinten Nationen. Es handelt sich um den fünften sogenannten "Sachstandsbericht" des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), wie dieses Gremium offiziell heißt. Ihm gehören Klimaexperten und Regierungsvertreter an. Der letzte IPCC-Bericht zum Stand des Klimawandels ist 2007 erschienen. Der neue Sachstandsbericht ist bereits erstellt, aber in diesen Tagen können die 195 Mitgliedsländer des IPCC noch Stellung dazu nehmen, was die Wissenschaftler in der Zusammenfassung des Reports ausführen. Die Forscher haben dann das letzte Wort.
Am Freitag wird auch nur der erste Teil des aktuellen Klimareports erscheinen. Schon an ihm haben mehrere Hundert Autoren mitgewirkt. Dieser erste Teil stellt den aktuellen Stand der Erforschung des Klimawandels vor. Ter informiert über vergangene und künftige Änderungen von Temperatur, Ozeanen und Gletschern sowie über den Einfluss des Menschen darauf. Die Präsentation dieses ersten von insgesamt vier Teilen erfolgt in Stockholm. Erst ein halbes Jahr später soll der 2. Teil erscheinen, der die Auswirkungen des Klimawandels auf Mensch und Natur beleuchtet sowie Möglichkeiten, sich an den Klimawandel anzupassen. Dieser Report wird im japanischen Yokohama vorgestellt. Teil 3 erscheint dann im Monat darauf und widmet sich den Möglichkeiten, den Klimawandel zu vermindern. Dessen Präsentation ist in Berlin geplant. Im Oktober 2014 wird dann in Kopenhagen ein Bericht veröffentlicht, der alle Erkenntnisse der ersten drei Teile zusammenfasst.
Schon jetzt ist aber durchgesickert, dass der neue IPCC keinesfalls Entwarnung geben wird – im Gegenteil. Es liegen weitaus mehr Belege als noch in 2007 dafür vor, dass sich das Weltklima erwärmt. Aktueller Stand der Wissenstand ist, dass der Ausstoß von Treibhausgasen noch höher ist als angenommen, die Eisflächen der Erde weiter schmelzen und der Meeresspiegel weiter steigt, die Ozeane versauern. Zwar sind die Temperaturen in der Luft zuletzt deutlich geringer gestiegen als erwartet, aber das kann auch eine Folge natürlicher Schwankung sein. Zumal dies nichts an der Treibhauserwärmung als Ganzes ändert und diese Schwankungen sich im Rahmen der Prognose aus 2007 bewegen.
Hierbei muss man beachten, dass der IPCC-Bericht sehr vorsichtig formuliert ist. Nicht nur weil auch die Mitgliedsstaaten darauf Einfluss nehmen und auch nicht, weil Klimaskeptiker nur darauf lauern, Ungenauigkeiten oder gar Fehler in dem Report zu entdecken. Sondern vor allem, weil nur handfest wissenschaftlich belegbare Fakten darin aufgeführt werden dürfen. Zum Beispiel ist man sich unter Klimaforschern darüber einig, dass mit dem Fortschreiten der Treibhauserwärmung die Permafrostböden auftauen und in großen Mengen das aggressive Treibhausgas Methan freisetzen dürften. Aber in welchem Umfang dieses geschehen wird, lässt sich nicht berechnen. Also kommt dieses hohe Klimarisiko im IPCC-Report gar nicht vor. Und die Darstellungen im Bericht geben nur den kleinsten gemeinsamen Nenner der Klimaforscher wieder. Viele von ihnen schätzen die Lage dramatischer ein als dargestellt, doch dem Report sollen ja alle Experten zustimmen können. Und indem die 195 Mitgliedsländer des IPCC ihn freigeben, erkennen sie dessen Ergebnisse immerhin offiziell an und können nicht so tun, als seien sie nicht bekannt oder falsch.
Der neue IPCC-Bericht könnte den seit Jahren stagnierenden Weltklimakonferenzen neuen Schwung geben. Er wird belegen, dass es nun wirklich allerhöchste Zeit ist, Maßnahmen für mehr Klimaschutz zu ergreifen und etwa den Ausbau der klimaschonenden Energieerzeugung wieder stärker zu unterstützen. Auch weil die Kosten des Klimawandels für die Weltgemeinschaft immer höher werden, je länger sie mit Maßnahmen zögert, ihn zu bremsen. Das hat vor kurzem das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in einer Analyse festgestellt. Demnach würde sich das globale Wirtschaftswachstum sich zwar im ersten Jahrzehnt nach der Einführung einer umfassenden Klimapolitik 2015 um bis zu zwei Prozent verringern. Doch diese Belastung würde mit jeder Verzögerung ansteigen. Wenn erst nach 2030 gehandelt wird, würde das globale Wirtschaftswachstum laut dem PIK um sieben Prozent einbrechen.
„Die kurzfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen, die sich ergäben, wenn sich der Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschaftsweise weiter verzögert, sind vergleichbar mit den Kosten der gerade erlebten weltweiten Finanzkrise“, erläutert Gunnar Luderer, Leitautor der PIK-Studie. Die PIK-Wissenschaftler untersuchten für ihren Bericht eine Reihe wirtschaftlicher Indikatoren, unter anderem auch die Auswirkungen von Klimapolitik auf die Energiepreise. Dabei stellten sie zum Beispiel fest, dass sich das weltweite Energiepreisniveau kurzfristig um 80 Prozent erhöhen dürfte, wenn erst ab 2030 wirksam versucht wird, den Anstieg der Treibhausgasemissionen zu bremsen. Würde eine am 2-Grad-Ziel ausgerichtete internationale Vereinbarung bis 2015 getroffen, könnten kurzfristige Energiepreiserhöhungen auf 25 Prozent begrenzt werden, so das PIK.
Nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung des Klimawandels beschäftigen sich immer mehr Investoren mit dem Thema und damit, inwiefern Unternehmen zum Klimawandel beitragen bzw. Klimarisiken managen. Eine besonders wirkungsmächtige Investoreninitiative ist das Carbon Disclosure Projekt (CDP). Ihm gehören viele durchaus prominente Investoren wie etwa BlackRock oder die Großbank HSBC an, längst nicht nur auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Vermögensverwalter wie etwa RobecoSAM. Alljährlich schreibt das CDP die größten börsennotierten Unternehmen der Welt an und holt bei ihnen Auskünfte über deren Klimabelastung und deren Klimastrategien ein. Mittlerweile stellen rund 90 Prozent dieser Konzerne dafür umfassende Daten zur Verfügung, obwohl oder gerade weil das CDP die Ergebnisse der jeweiligen Umfrage veröffentlicht und damit auch, wer keine Angaben macht. Dazu gehören in diesem Jahr etwa Amazon und Apple, zwei Unternehmen, die aus Nachhaltigkeitssicht auch wegen mangelhafter Sozialstandards bei ihnen oder bei Zulieferern problematisch sind.
Dem aktuellen Report des CDP kann vor allem entnehmen, welche Unternehmen zu den größten Klimasündern zählen. Dazu gehören insbesondere Ölkonzerne wie Exxon-Mobil, Chevron und ConocoPhillips, aber auch Firmen wie Walmart, Bank of America, Samsung, Verizon und die deutsche Bayer AG, die laut dem CDP jeweils in ihrer Branche die höchsten Treibhausgasemissionen aufweisen. Auf nur ein Zehntel der vom CDP befragten 500 größten Konzerne weltweit ist verantwortlich für drei Viertel der Treibhausgasemissionen aller. Sie sieht das CDP in einer besonderen Verantwortung, da sie es daher auch in der Hand hätten, die Klimabelastung besonders stark zu verringern. Etliche Konzerne machen hierbei laut der Investoreninitiative auch bereits große Fortschritte. Das hat sie etwa für die Autobauer Honda und Nissan aus Japan festgestellt sowie für Volkswagen, BMW und Daimler aus Deutschland. Auch Konzernen wie Nestle, Royal Philips und Hewlett-Packard bescheinigt das CDP Fortschritte bei der Verringerung der Treibhausgasemissionen. Dagegen hätten sie sich bei den zehn Konzernen aus dem Energiesektor mit dem größten Ausstoß von Treibhausgasen seit 2009 im Schnitt um über 50 Prozent erhöht.
Am Freitag wird auch nur der erste Teil des aktuellen Klimareports erscheinen. Schon an ihm haben mehrere Hundert Autoren mitgewirkt. Dieser erste Teil stellt den aktuellen Stand der Erforschung des Klimawandels vor. Ter informiert über vergangene und künftige Änderungen von Temperatur, Ozeanen und Gletschern sowie über den Einfluss des Menschen darauf. Die Präsentation dieses ersten von insgesamt vier Teilen erfolgt in Stockholm. Erst ein halbes Jahr später soll der 2. Teil erscheinen, der die Auswirkungen des Klimawandels auf Mensch und Natur beleuchtet sowie Möglichkeiten, sich an den Klimawandel anzupassen. Dieser Report wird im japanischen Yokohama vorgestellt. Teil 3 erscheint dann im Monat darauf und widmet sich den Möglichkeiten, den Klimawandel zu vermindern. Dessen Präsentation ist in Berlin geplant. Im Oktober 2014 wird dann in Kopenhagen ein Bericht veröffentlicht, der alle Erkenntnisse der ersten drei Teile zusammenfasst.
Schon jetzt ist aber durchgesickert, dass der neue IPCC keinesfalls Entwarnung geben wird – im Gegenteil. Es liegen weitaus mehr Belege als noch in 2007 dafür vor, dass sich das Weltklima erwärmt. Aktueller Stand der Wissenstand ist, dass der Ausstoß von Treibhausgasen noch höher ist als angenommen, die Eisflächen der Erde weiter schmelzen und der Meeresspiegel weiter steigt, die Ozeane versauern. Zwar sind die Temperaturen in der Luft zuletzt deutlich geringer gestiegen als erwartet, aber das kann auch eine Folge natürlicher Schwankung sein. Zumal dies nichts an der Treibhauserwärmung als Ganzes ändert und diese Schwankungen sich im Rahmen der Prognose aus 2007 bewegen.
Hierbei muss man beachten, dass der IPCC-Bericht sehr vorsichtig formuliert ist. Nicht nur weil auch die Mitgliedsstaaten darauf Einfluss nehmen und auch nicht, weil Klimaskeptiker nur darauf lauern, Ungenauigkeiten oder gar Fehler in dem Report zu entdecken. Sondern vor allem, weil nur handfest wissenschaftlich belegbare Fakten darin aufgeführt werden dürfen. Zum Beispiel ist man sich unter Klimaforschern darüber einig, dass mit dem Fortschreiten der Treibhauserwärmung die Permafrostböden auftauen und in großen Mengen das aggressive Treibhausgas Methan freisetzen dürften. Aber in welchem Umfang dieses geschehen wird, lässt sich nicht berechnen. Also kommt dieses hohe Klimarisiko im IPCC-Report gar nicht vor. Und die Darstellungen im Bericht geben nur den kleinsten gemeinsamen Nenner der Klimaforscher wieder. Viele von ihnen schätzen die Lage dramatischer ein als dargestellt, doch dem Report sollen ja alle Experten zustimmen können. Und indem die 195 Mitgliedsländer des IPCC ihn freigeben, erkennen sie dessen Ergebnisse immerhin offiziell an und können nicht so tun, als seien sie nicht bekannt oder falsch.
Der neue IPCC-Bericht könnte den seit Jahren stagnierenden Weltklimakonferenzen neuen Schwung geben. Er wird belegen, dass es nun wirklich allerhöchste Zeit ist, Maßnahmen für mehr Klimaschutz zu ergreifen und etwa den Ausbau der klimaschonenden Energieerzeugung wieder stärker zu unterstützen. Auch weil die Kosten des Klimawandels für die Weltgemeinschaft immer höher werden, je länger sie mit Maßnahmen zögert, ihn zu bremsen. Das hat vor kurzem das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in einer Analyse festgestellt. Demnach würde sich das globale Wirtschaftswachstum sich zwar im ersten Jahrzehnt nach der Einführung einer umfassenden Klimapolitik 2015 um bis zu zwei Prozent verringern. Doch diese Belastung würde mit jeder Verzögerung ansteigen. Wenn erst nach 2030 gehandelt wird, würde das globale Wirtschaftswachstum laut dem PIK um sieben Prozent einbrechen.
„Die kurzfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen, die sich ergäben, wenn sich der Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschaftsweise weiter verzögert, sind vergleichbar mit den Kosten der gerade erlebten weltweiten Finanzkrise“, erläutert Gunnar Luderer, Leitautor der PIK-Studie. Die PIK-Wissenschaftler untersuchten für ihren Bericht eine Reihe wirtschaftlicher Indikatoren, unter anderem auch die Auswirkungen von Klimapolitik auf die Energiepreise. Dabei stellten sie zum Beispiel fest, dass sich das weltweite Energiepreisniveau kurzfristig um 80 Prozent erhöhen dürfte, wenn erst ab 2030 wirksam versucht wird, den Anstieg der Treibhausgasemissionen zu bremsen. Würde eine am 2-Grad-Ziel ausgerichtete internationale Vereinbarung bis 2015 getroffen, könnten kurzfristige Energiepreiserhöhungen auf 25 Prozent begrenzt werden, so das PIK.
Nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung des Klimawandels beschäftigen sich immer mehr Investoren mit dem Thema und damit, inwiefern Unternehmen zum Klimawandel beitragen bzw. Klimarisiken managen. Eine besonders wirkungsmächtige Investoreninitiative ist das Carbon Disclosure Projekt (CDP). Ihm gehören viele durchaus prominente Investoren wie etwa BlackRock oder die Großbank HSBC an, längst nicht nur auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Vermögensverwalter wie etwa RobecoSAM. Alljährlich schreibt das CDP die größten börsennotierten Unternehmen der Welt an und holt bei ihnen Auskünfte über deren Klimabelastung und deren Klimastrategien ein. Mittlerweile stellen rund 90 Prozent dieser Konzerne dafür umfassende Daten zur Verfügung, obwohl oder gerade weil das CDP die Ergebnisse der jeweiligen Umfrage veröffentlicht und damit auch, wer keine Angaben macht. Dazu gehören in diesem Jahr etwa Amazon und Apple, zwei Unternehmen, die aus Nachhaltigkeitssicht auch wegen mangelhafter Sozialstandards bei ihnen oder bei Zulieferern problematisch sind.
Dem aktuellen Report des CDP kann vor allem entnehmen, welche Unternehmen zu den größten Klimasündern zählen. Dazu gehören insbesondere Ölkonzerne wie Exxon-Mobil, Chevron und ConocoPhillips, aber auch Firmen wie Walmart, Bank of America, Samsung, Verizon und die deutsche Bayer AG, die laut dem CDP jeweils in ihrer Branche die höchsten Treibhausgasemissionen aufweisen. Auf nur ein Zehntel der vom CDP befragten 500 größten Konzerne weltweit ist verantwortlich für drei Viertel der Treibhausgasemissionen aller. Sie sieht das CDP in einer besonderen Verantwortung, da sie es daher auch in der Hand hätten, die Klimabelastung besonders stark zu verringern. Etliche Konzerne machen hierbei laut der Investoreninitiative auch bereits große Fortschritte. Das hat sie etwa für die Autobauer Honda und Nissan aus Japan festgestellt sowie für Volkswagen, BMW und Daimler aus Deutschland. Auch Konzernen wie Nestle, Royal Philips und Hewlett-Packard bescheinigt das CDP Fortschritte bei der Verringerung der Treibhausgasemissionen. Dagegen hätten sie sich bei den zehn Konzernen aus dem Energiesektor mit dem größten Ausstoß von Treibhausgasen seit 2009 im Schnitt um über 50 Prozent erhöht.