Jeremy Rifkin hat zahlreiche Bestseller geschrieben. / Foto: Foundation on Economic Trends (FOET.org)

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"Der globale Green New Deal“ – Balsam für die Seelen nachhaltiger Anleger

Der Bestsellerautor Jeremy Rifkin hat ein Buch darüber geschrieben, wie grüne Geldanlage mithelfen kann, den Klimawandel zu bekämpfen. ECOreporter stellt das ambitionierte Werk vor.

Die Welt wird einen Klimakollaps erleiden. Wenn nicht… eine Technik erfunden wird, die in letzter Minute eine Lösung, einen Ausweg bietet? Oder wenn wir nicht alle auf vieles verzichten, das den Klimawandel verursacht? Beides sicherlich hilfreich, aber nicht ausreichend. Gibt es einen Rettungsplan, der insgesamt funktioniert? Nun, von der deutschen Bundesregierung wäre wohl eher die Eröffnung des Berliner Flughafens zu erwarten.

Wenn einer einen echten Klimaschutzplan liefern kann, dann ein US-Amerikaner. Der groß denkt und klar spricht. Der US-Autor Jeremy Rifkin ist so einer. Sein neuestes Buch lässt auch gleich im Titel erahnen, dass es ums Ganze geht: "Der globale Green New Deal. Warum die fossil befeuerte Zivilisation um 2028 kollabiert – und ein kühner ökonomischer Plan das Leben auf der Erde retten kann.“

Rifkin ist nicht irgendwer. Er hat zahlreiche Bestseller geschrieben. Von der Massentierhaltung bis zu neuen Arbeitsformen hat er dargestellt, wo sich die Menschheit ändern muss. Er berät Regierungen und internationale Organisationen; er ist gut verdrahtet. Und er hat die Nase dafür, seine Bücher immer dann auf den Markt zu bringen, wenn sie auf ein weltweit schon ordentlich vorgeglühtes starkes Interesse stoßen. Rifkin ist also kein Frühwarnsystem, sondern einer, der meist bekannte Problemlösungen anbietet und sie in neue Zusammenhänge verpackt. Und sie vor allem in der typisch amerikanischen, lebendigen Sachbuch-Schreibweise schildert und mit viel Pragmatismus verbindet. Das Ganze kombiniert mit zahlreichen Hinweisen darauf, wie Rifkin schon vor Jahren das Problem angegangen ist und welche Erfolge das hatte – neue Aufträge für ihn sicherlich nicht unerwünscht.

Also letztlich nur ein weiteres Buch über den Klimawandel, das uns die heiße Zukunft vor Augen führt? Sagen wir es so: Rifkin hält sich nicht mit klimatologischen Erkenntnissen auf. Der Klimawandel kommt, fertig. Aber er ist aufhaltbar. Wodurch? It's the economy, stupid! Rifkin legt insbesondere dar, wie die großen Pensionskassen dieser Erde ihr Geld aus der fossilen Energie abziehen. Und wie das zum Wandel führt. Zum "Green New Deal“, den ja auch schon Al Gore beschworen hatte. Ambrosia für nachhaltige Anleger und ECOreporter-Redakteure, denn Rifkin zeigt: Die Ökonomie, konkret die Geldanlage, kann es richten! Natürlich, ECOreporter-Leserinnen und -Leser haben das schon immer geahnt, gewünscht und betrieben. Aber Rifkin zu lesen, macht trotzdem Spaß. Man würde das Buch gerne der Bundesregierung vor dem Zubettgehen vorlesen. Aber wahrscheinlich könnten die Damen und Herren darüber nicht mehr einschlafen. So neu dürfte das alles für sie sein.

Der globale Green New Deal. Warum die fossil befeuerte Zivilisation um 2028 kollabiert – und ein kühner ökonomischer Plan das Leben auf der Erde retten kann

Autor: Jeremy Rifkin

Campus Verlag 2019

320 Seiten; 26,95 Euro

ISBN 978-3-593-51135-I

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