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„Der Erneuerbare-Energien-Sektor wird definitiv weiter wachsen“ - Interview mit Ottmar Heinen, Lacuna AG

Mit mehr als 40 Ausstellern bricht die Messe Grünes Geld am 26. März bei seiner Premiere im Kurio-Haus an der Rothenbaumchaussee einen Teilnehmerrekord (nähere Informationen finden Sie Opens external link in new windowhier).

ECOreporter.de: Was ist das Kerngeschäft der Lacuna AG? Und wie hat sich das Unternehmen seit der Gründung entwickelt?


Ottmar Heinen:
Als unabhängig geführte Fondsgesellschaft setzen wir bereits seit 1996 auf Fondskonzepte mit Zukunftspotenzial entlang von Verknappungstendenzen aufgrund des demografischen Wandels. Dabei konzentrieren wir uns auf die Investmentthemen Gesundheit und Umwelt. Im Bereich Erneuerbare Energien / Umwelt haben wir unsere Konzernmutter, die Fronteris-Gruppe, als Partner an der Seite. Fronteris hat in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche Wind-, Biogas- und Photovoltaik-Projekte umgesetzt. Passend dazu haben wir unsere Produktpalette in der Vergangenheit durch weitere Investmentfonds erweitert.


ECOreporter.de: Wie hat sich Ihr Projektbestand im Bereich Erneuerbare Energien seit Markteintritt entwickelt? In welchen Energie-Bereichen sind Sie aktiv? Wo setzen Sie warum Schwerpunkte bei der Projektauswahl?


Heinen:
Unser neuestes Produkt aus dem Umfeld Erneuerbarer Energien ist das Alceda STARfree - Lacuna Sustainable Energie Index Zertifikat. 2009 auf den Markt gebracht, konzipierten wir das Zertifikat auf aktuelle Anlegerbedürfnisse hin: Liquidität und Transparenz. Hinzu kommen Emittentenrisikofreiheit – also kein Risiko für den Investor im Falle der Insolvenz des Anbieters sein Geld zu verlieren – und eine geringe Korrelation zu den Aktienmärkten. Wir setzen dabei auf Projekte zur nachhaltigen Erzeugung von Strom, Wärme und Biomethan. Für Investoren bedeutet unser Zertifikat eine Diversifizierung auf zwei Ebenen: auf Ebene des Zertifikat-Portfolios durch Streuung über mehrere Erneuerbare-Energien-Technologien und 27 EU-Länder sowie auf Ebene des Anlegerportfolios. Denn wie Prof. Dorfleitner von der Uni Regensburg nachgewiesen hat, optimieren Erneuerbare Energien das Rendite-Risiko-Profil.


ECOreporter.de: Was werden Sie auf der Messe Grünes Geld Hamburg präsentieren? Und was erhoffen Sie sich von der Messe?

Heinen: In Hamburg möchten wir uns auf das Zertifikat konzentriere. In unserem Vortrag „Nachhaltig – bewusst – gut. Das Beste aus zwei Welten“ erläutern wir, warum Nachhaltigkeit und Investieren so gut zusammenpassen und welche Vorteile die Zertifikate-Lösung gegenüber anderen Vehikeln für Anleger mit sich bringt. Wir freuen uns auf eine spannende Messe mit vielen guten Gesprächen und interessanten neuen Kontakten.


ECOreporter.de: Inwiefern haben Grünstromprojekte in Deutschland und damit auch Finanzprodukte dazu aktuell und in Zukunft noch Potenzial?


Heinen: Wir sehen hier nach wie vor herausragendes Potenzial – sowohl für den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien als auch für auf dieses Umfeld fokussierte Investmentprodukte. Regenerative Energieerzeugung nimmt einen immer größeren Stellenwert ein, besonders angesichts des rasant wachsenden Energiebedarfs bei gleichzeitiger Verknappung der fossilen Energieressourcen. Hinzu kommt der verstärkte Bedarf nach umweltschonender Energieerzeugung. Aus unserer Sicht ebnet diese Entwicklung ganz klar den Weg für Erneuerbare Energien. Allein bis 2020 erwarten Experten eine Verdopplung des Anteils Erneuerbarer Energien an der Strom- und Wärmeerzeugung.


ECOreporter.de: Kommen für Sie in naher Zukunft auch Grünstromprojekte im Ausland in Frage?

Heinen: Für die Auswahl unserer Projekte steht für uns ganz Europa im Fokus. Hier fördern gesetzliche Regelungen den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien. Schauen Sie sich beispielsweise Italien an: Eine hohe Strahlungsintensität und eine – trotz erfolgter Kürzungen – attraktive Einspeisevergütung machen das Sonnenland zu einem hervorragenden Standort für Photovoltaik-Projekte. Das sehen wir und prüfen daher aktuell verschiedene PV-Parks in Apulien.


ECOreporter.de: Europaweit sinken die Einspeisevergütungen – nicht nur für Photovoltaik-Strom. Wie wird sich der Grünstrom-Markt mittel- und langfristig weiter entwickeln?


Heinen:
Der Erneuerbare-Energien-Sektor wird definitiv weiter wachsen. Beständige Innovation macht die Branche zunehmend effizienter und sorgt für rückläufige Kosten der Energieerzeugung durch regenerative Quellen. Hier stehen die verschiedenen Technologien  noch auf verschiedenen Entwicklungsniveaus. Windkraft ist bereits heute sehr effizient und zeigt besonders im Ausbau von Offshore-Parks großes Potenzial. Solarenergie dagegen muss langfristig technisch aufrüsten, um seine Effizienz zu verbessern. Aus Investmentsicht sind beide Bereiche aber höchstspannend und bringen profitable Zukunftsperspektiven mit sich. Daher setzen wir mit dem Zertifikat nicht auf eine Technologie allein, sondern diversifizieren über Biogas, Wind und Photovoltaik. In punkto Sonnenenergie steht aus unserer Sicht Italien im Mittelpunkt. Aber auch Deutschland bringt an dieser Stelle interessante Aussichten. Wir erwarten trotz bevorstehender Kürzungen von Einspeisevergütungen, dass der Sektor weiterhin gefördert wird. Das zeigt sich beispielsweise im dringend erforderlichen Ausbau der Stromnetze, um die Einspeisung von Solarstrom auch zukünftig zu gewährleisten. Politiker und Wirtschaft sind sich darüber einig, dass der Ausbau der Stromnetze dringend geboten ist, um Erneuerbare Energie tatsächlich für alle Haushalte verfügbar zu machen.


ECOreporter.de: Was raten Sie einem Privatanleger, der erstmals in nachhaltige Geldanlagen investieren möchte – speziell in das Thema Grünstrom?

Heinen: Private Investoren sollten besonders auf Liquidität und eine transparente Anlagestrategie achten. Sie müssen schnell wieder an ihr Geld kommen können und es sollte eine Sicherheit geben, dass sie es auch wieder bekommen. Eine transparente Anlagestrategie meint dabei aus meiner Sicht unter anderem den Aspekt der Diversifizierung. Eine breite Streuung ist besonders wichtig, um die Chancen zu erhöhen und gleichzeitig das Risiko zu minimieren.

ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Gespräch!
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