Erneuerbare Energie

dena-Chef fordert Deckel für den Photovoltaik-Ausbau

Für eine Deckelung des deutschen Photovoltaik-Marktes hat sich der Chef der Deutschen Energie-Agentur (dena), Stephan Kohler, laut Medienberichten ausgesprochen. Ein ungebremster Zubau der Photovoltaik könne die Stromnetze überlasten und zum Kollaps führen, erklärte Kohler gegenüber der 'Frankfurter Rundschau'. „Wir bekommen durch die Photovoltaik ein Riesenproblem in den Netzen, das bisher kaum beachtet wurde: Sie stehen vor der Überlastung durch Sonnenstrom. Der Ausbau muss deshalb schnell drastisch eingeschränkt werden“, so der dena-Chef.  Deshalb sei es sinnvoll den Zubau auf 1 Gigawatt jährlich zu beschränken.


Im laufenden und kommenden Jahr rechnet Kohler damit, dass rund 9,5 Gigawatt Photovoltaik-Leistung zugebaut wird.  Damit wären Ende 2011 knapp 30 Gigawatt Photovoltaik-Leistung am Netz. Die Netze und Speicher seien aber noch nicht ausreichend für die stark schwankende Einspeisung von Solarstrom ausgelegt. „Ich halte einen Deckel für den Photovoltaik-Ausbau von einem Gigawatt pro Jahr für sinnvoll. Dann erreichen wir die gerade noch verträgliche Marke von 30 Gigawatt Solarstrom im Jahr 2020“, sagte Kohler. Der Deckel begrenze die Kosten und verschaffe zusätzliche Zeit für den notwendigen Netzausbau.


In Spanien hat die Einführung eines Deckels den Solarmarkt vor zwei Jahren fast zum Erliegen gebracht. Das Bundesumweltministerium setzt derzeit auf einen so genannten "atmenden Deckel". Dazu wird die Höhe der Einspeisetarife für Solarstrom an die jährlich neu installierte Leistung gekoppelt. Da diese Menge 2010 gewiss über der festgelegten Marke von 3.500 Megawatt liegt, wird der Solartarif zum Jahreswechsel daher nicht nur um neun Prozent gekappt, wie bislang vorgesehen. Die Kürzung erhöht sich um ein Prozent für jede 1.000 Megawatt Zubau in 2010 oberhalb der 3.500 Megawatt.
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