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"Den Megatrend Photovoltaik wird auch die Bundesregierung nicht stoppen können" - Erik Tröster von PT Erneuerbaren Energien GmbH im Interview mit ECOreporter.de

Die PT Energy GmbH aus Villingen-Schwenningen betreibt Grünstromprojekte und bietet die Beteiligung an geschlossenen Solarfonds an. Im Interview mit ECOreporter.de erläutert Erik Tröster, Geschäftsführer von PT Erneuerbare Energie, unter anderem, was die vom Bundesumweltministerium angestrebten monatlichen Kürzungen der Solarstromvergütung für den Sektor bedeuten würde. PT Energy GmbH zählt zu den Ausstellern der Messe Grünes Geld, die am 24. März in Berlin zu Gast ist. Die Messe gibt einen Einblick in die ganze Fülle nachhaltiger Geldanlagen und wird begleitet von einem umfassenden Vortragsprogramm. Der Eintritt zur Messe und zu den Vorträgen ist kostenlos. Mehr darüber erfahren Sie Opens external link in new windowhier.Opens external link in new window


ECOreporter.de: Bundesumweltminister Röttgen möchte monatliche Kürzungen der PV-Vergütung einführen. Inwiefern sehen Sie Nachteile bzw. Vorteile dieser Regelung für Ihr Unternehmen und für die deutsche Solarbranche im Allgemeinen?

Erik Tröster: Die deutsche Solarbranche im Allgemeinen und den "klassischen" Mittelstand im Besonderen wird sehr hart getroffen werden. Im Falle einer monatlichen Kürzung besteht keinerlei Planungssicherheit für die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen mehr, da in der Regel diese Anlagen zumindest teilweise fremdfinanziert sind. Die Bearbeitungszeiten bei den Banken sind jedoch nicht mit monatlichen Degressionsschritten vereinbar. Je größer die Projekte werden, desto heftiger tritt dieses Problem zu Tage. Auch seitens der Banken haben wir eine Bestätigung dieser Bedenken erhalten. Hier ist man sich in den Fachabteilungen teilweise noch völlig unklar, wie Finanzierungsfragen im Falle einer monatlichen Kürzung gehandhabt werden sollen.

ECOreporter.de: Einflussreiche Stimmen auf der Regierungsebene fordern weltweite Einschränkungen bei der Solarstromförderung. Sie verweisen darauf, dass das jährliche Zubauziel von 3,5 GW in 2010-2011 weit übertroffen wurde. Sind da stärkere Einschnitte nicht dringend geboten?

Tröster: Moderate Einschnitte sind denkbar, sofern die Planungssicherheit für Projektentwickler, Banken und zukünftige Betreiber (egal ob klein oder groß) gewahrt bleibt. Bei der Forderung nach sehr starken und radikalen Einschnitten ist Vorsicht geboten, um nicht eine weitere Schlüsseltechnologie aus Deutschland zu vertreiben. Den Megatrend Photovoltaik wird auch die Bundesregierung - mit welchen Maßnahmen auch immer - nicht stoppen können.

ECOreporter.de: Bei den Erneuerbaren Energien sind Sie vorrangig in der Solarbranche tätig. Warum ausgerechnet die Solarbranche? Ziehen Sie eine Erweiterung ihres Portfolios z. B. um Windkraft oder Biogas in Erwägung?

Tröster: Wir sind primär im Bereich Photovoltaik tätig, da hier die Projektrisiken am besten kalkulierbar sind. Da neben den technischen Risiken auch die rechtlichen Rahmenbedingungen eine wesentliche Rolle spielen, sind wir auch mit unseren Investitionen in Deutschland geblieben. Dennoch sehen wir uns auch die anderen erneuerbaren Energieträger genauer an. Wichtig ist auch in diesem Zusammenhang eine möglichst hohe Kalkulierbarkeit der Risiken.

ECOreporter.de: Was stellen Sie bei der diesjährigen Messe Grünes Geld in Berlin aus? Welche Erwartungen verbinden Sie damit?

Tröster: Auf der diesjährigen Messe Grünes Geld in Berlin werden wir den "PT Energiefonds Berlin" präsentieren, einen Solarfonds, der das größte PV-Aufdachprojekt in Berlin beherbergt. Mit diesem Fonds, der gezielt in und um Berlin platziert werden wird, wollen wir den Gedanken einer "Bürgerbeteiligung" den Interessenten näher bringen. Da der Fonds direkt am Veranstaltungsort investiert erwarten wir eine rege Nachfrage.

ECOreporter.de: Was raten Sie einem Privatanleger, der erstmals in den Bereich Erneuerbare Energien einsteigen möchte?

Tröster: Ich würde empfehlen, keine hohen Beiträge in ein einziges Projekt oder Produkt zu investieren, sondern möglichst breit zu streuen. Auch sollte man darauf achten, dass das Produkt verständlich - „greifbar“ - für den Anleger bleibt.

ECOreporter.de: Was erwarten Sie Ihr Unternehmen in der Zukunft? Wo sehen Sie das Unternehmen in einem Jahr?

Tröster: Derzeit verstärken wir unser Team, um zukünftige Projekte angehen zu können. In Planung sind einige schöne und spannende Projekte, die wir im kommenden Jahr sicherlich auch gerne auf den Messen Grünes Geld präsentieren werden.


ECOreporter.de: Herr Tröster, wir danken Ihnen für das Gespräch!



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