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Definitiv: USA erheben hohe Strafzölle für Solarprodukte aus China

Das US-Handelministerium hat endgültig entschieden, einige chinesische Hersteller und Exporteure kristalliner Solarzellen und Solarmodule mit Strafzöllen zu belegen. Einige chinesische Solarhersteller müssen demnach Strafzölle zwischen 18,32 und 249,96 Prozent für ihre Einfuhren in die USA zahlen.

Diese Strafzöller gehen auf die Initiative einer von der US-Tochter der deutschen Solarworld angeführten Koalition namens CASM zurück. Die Abkürzung CASM steht für „Coalition for American Solar Manufacturing ” Die meisten Mitstreiter außer Solarworld zogen es allerdings vor, anonym zu bleiben, denn die von Solarworld losgetretene Anti-Dumping-Kampagne ist innerhalb der amerikanischen Solarbranche durchaus umstritten.

Neben Anti-Dumpingzöllen müssen die chinesischen Photovoltaik-Produzenten auch Anti-Subventionszölle zahlen. Das US-Handelsministerium legte diese bei etwa 15 Prozent fest, deutlich höher als in seiner vorläufigen Entscheidung. Nach Angaben der US-Tochter von Solarworld hat das Ministerium mehr als ein Dutzend Kategorien gefunden, nach denen die Subventionsprogramme in China gesetzeswidrig seien, da sie zu massiven Überkapazitäten führten und damit auch den US-Markt schädigten. Am 7. November wird auch die Internationale Handelskommission (ITC) hierzu eine Entscheidung veröffentlichen.

„Solarworld und CASM haben gekämpft, um dem heimischen Solarpionieren eine faire Chance zu geben, indem sie die Handelsverzerrungen Chinas auf dem US-Markt beseitigt haben. Nur ein fairer Wettbewerb kann zu nachhaltigen Erfolgen bei der technologischen Effizienz, der Kostensenkung und den Preisen für die Endverbraucher führen“, sagte Gordon Brinser, Präsident von Solarworld USA, zur Entscheidung des US-Handelsministeriums.

Beim chinesischen Solarkonzern Suntech sieht man das ganz anders: „Einseitige Handelsbarrieren werden kein Unternehmen wettbewerbsfähiger machen, sondern nur die Photovoltaik insgesamt gegenüber anderen Energiegewinnungsformen benachteiligen. Es ist bedauerlich, dass der Prozess in dieser Weise funktioniert“, sagte E.L. McDaniel, Geschäftsführer von Suntech America.
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