Fonds des Monats

Das waren die zehn besten nachhaltigen Aktienfonds im April 2006

Mit plus 3,54 Prozent war der ESPA Stock Umwelt der österreichischen Erste Sparinvest Kapitalanlagegesellschaft (KAG) der beste nachhaltige Aktienfonds im April 2006. Das ergibt die Auswertung unserer Datenbank ECOfondsreporter für den letzten Monat. Der in 2001 aufgelegte Fonds legt den Investmentfokus auf Unternehmen aus der Umwelttechnologiebranche, dennoch berücksichtigt er zahlreiche Ausschlusskriterien, zum Beispiel Atomkraftwerke, Beschleunigung des Klimawandels, Diskriminierung von Frauen oder Patente auf gentechnisch veränderte Organismen. Im Portfolio finden sich klassische Umweltwerte, darunter Wassertechnikspezialisten wie die BWT AG, Kurita Water oder Severn Trent. Zahlreiche Solaraktien sind enthalten, dazu gehören die deutschen Branchenvertreter Phönix Sonnenstrom AG, S.A.G. Solarstrom AG, Solar-Fabrik AG, SolarWorld AG, Solon AG und Sunways AG. Die Bonner SolarWorld AG zählt mit einem Anteil von 7,27 Prozent auch zu den größten Positionen des Fonds, weitere stark gewichtete Titel sind der Hamburger Windanlagenbauer REpower Systems AG (8,7 Prozent), die britische Kosmetikkette Body Shop International (3,9 Prozent) und die auf den Vertrieb von Umwelt- und Gesundheitsprodukten spezialisierte US-amerikanische Gaiam Inc. mit 3,76 Prozent. Vorbildlich beim ESPA Stock Umwelt: Anleger können sich die Zusammensetzung des gesamten Portofolios im Internet anschauen (Stand 28.4.2006). Zahlreiche Aktien sind zudem mit den jeweiligen Homepages der Unternehmen verlinkt. Auch auf Sicht von zwölf Monaten belegt der österreichische Fonds den ersten Platz, er erzielte einen Zuwachs von 61,81 Prozent.

Auf Rang zwei liegt mit plus 3,29 Prozent im April der UBS (Lux) Equity Fund - Global Innovators der Schweizer Großbank UBS AG. Der Fonds entstand Anfang Juli 2005, als die UBS-Tochter UBS Equity Fund Management ihre Fonds UBS (Lux) Equity Fund - Megatrends und UBS (Lux) Equity Fund - Future Energy zu einem neuen Nachhaltigkeitsfonds zusammengelegte. Themen des UBS Global Innovators sind laut dem Schweizer Bankhaus "verschiedene Herausforderungen des 21. Jahrhunderts". Dazu zählten Energie- und Wasserknappheit, die fortschreitende Umweltbelastung sowie die demographische Entwicklung in vielen Industrienationen. Mit plus 54,92 Prozent hat der UBS-Fonds auch innerhalb der letzten zwölf Monate das zweitbeste Ergebnis erwirtschaftet.
Auch nach der Neuausrichtung ist der Fonds stark auf den Bereich Energie ausgerichtet. Zum Stichtag 30. April 2006 waren 61 Prozent des Vermögens in dieser Branche investiert, gefolgt von 15 Prozent in Mobilitätswerten, 13 Prozent in Wassertiteln und 11 Prozent in Unternehmen aus der Gesundheitsbranche. Unter den zehn größten Positionen finden sich mit der SolarWorld AG (2.93 Prozent), der Interseroh AG (2.59 Prozent), der MVV Energie AG (2.29 Prozent), Conergy AG (2.18 Prozent) und der Masterflex AG (2.08 Prozent) fünf deutsche Aktien.

Ein Fonds, der in den Auswertungen unserer Datenbank ECOfondsreporter bisher noch nicht auf den vorderen Rängen gelandet ist, schaffte es im April auf Platz drei: der 3 Banken Nachhaltigkeitsfonds der österreichischen 3 Banken-Generali KAG. Das Konzept des 2001 initiierten Fonds wurde Ende 2005 überarbeitet, er investiert nun nicht mehr in andere Fonds (Dachfonds) sondern in rund 40-60 Einzeltitel (Stock Picking). Das Management des 3 Banken Nachhaltigkeitsfonds liegt bei der Schweizer Bank Sarasin, sie stuft jedes Unternehmen, in das der Fonds investiert, in ihre "Sarasin Sustainability Matrix" ein. Dadurch solle sichergestellt werden, dass der Fonds nur Aktien von Unternehmen kauft, die zu einer ökologischen und sozial langfristig tragfähigen Wirtschaftsentwicklung beisteuern, so die Initiatoren. Zu den zehn größten Aktienpositionen des Fonds gehören der französische Versorger Veolia Environnement SA (2,85 Prozent), der japanische Technologiekonzern Canon 2,04 Prozent und der finnische Maschinenbauer Wartsila (1,88 Prozent). Auf Sicht von zwölf Monaten steht der 3 Banken-Fonds mit 46,82 Prozent Wertzuwachs auf Rang sieben.

Fünf Fonds aus unserer Auswertung haben seit Ende April 2005 mehr als 50 Prozent Plus erwirtschaftet, sie finden sich sämtlich auch im Mai unter den besten zehn. Der "schlechteste" nachhaltige Aktienfonds erwirtschaftete in den vergangenen 365 Tagen fast 13 Prozent Plus. Fast zwei Drittel der Fonds schafften mehr als 30 Prozent Zuwachs. Der April war für einige Fonds offensichtlich ein schwieriger Monat, 16 verbuchten Verluste. Sie lagen zwischen minus 0,16 und minus 2,00 Prozent.

Noch besser als die sehr erfolgreichen nachhaltigen Aktienfonds schnitten im April die Umwelt Aktiendepots der Bonner Vermögensberater Philipp Spitz und Andrew Murphy ab. Das Umwelt Aktiendepot Deutschland legte 12,44 Prozentpunkte zu, das Umwelt Aktiendepot Welt 8,04 Prozent. In der Zwölf-Monatsbetrachtung hält sich das Umwelt Aktiendepot Deutschland mit plus 86,98 Prozent klar an der Spitze des Feldes. Der Anteilwert des Umwelt Aktiendepot Welt stieg um 58,46 Prozent, das wäre Platz zwei in unserer Auswertung. Das Anlagevermögen der Umwelt Aktiendepots ist stark gewachsen, von 2,7 Millionen Euro Ende 2005 auf 4,4 Millionen zum Stichtag 28. April 2006.

Unsere Auswertung basiert auf der Datenbank ECOfondsreporter. Sie enthält über 100 ethische, ökologische und nachhaltige Fonds aus dem deutschsprachigen Raum. ECOfondsreporter ist ein Gemeinschaftsprojekt der ECOreporter.de AG und des Panda Finanz Service. Die Performanceangaben beruhen auf Daten von Standard&Poor"s.

Grafiken

- die zehn besten Nachhaltigen Aktienfonds im April 2006

- die zehn besten Nachhaltigen Aktienfonds der letzten 12 Monate



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