Erneuerbare Energie

Dank der Erneuerbaren: Kohlekraft rentiert sich immer weniger

Deutschland ist energetisch nach wie ein Kohlekraft-Land. Allerdings sorgt der Vormarsch der Erneuerbaren Energien dafür, dass immer mehr Kohlekraftwerke stillgelegt werden, weil sich der Betrieb nicht mehr lohnt.  Das besagen aktuelle Statistiken der Bundesnetzagentur. Umweltschützer stellen klar, dass diese Klimakiller auch als Backup-Kraftwerke nicht so dringend gebraucht werden, wie es Grünstromgegner immer wieder betonen.  

In Deutschland werden nach wie vor im großen Stil Kohlekraftwerke errichtet: Laut aktueller Meldelisten der Bundesnetzagentur sind derzeit Kohlekraftwerke  mit 8.605 Megawatt (MW) im Bau. Demgegenüber planen die Betreiber die Stilllegung alter Kohlekraftwerke mit zusammen 12.253 MW. Tatsächlich beantragt ist die Stilllegung bisher (Stand April 2013) nur für 7.680 MW Kohlekraftwerksleistung. Zudem gelten derzeit noch 1.440 MW Kohlekraftleistung als systemrelevant und dürfen deshalb nicht abgeschaltet werden. Daher sei angesichts der üblichen Verfahrensdauer bis zur tatsächlichen Stilllegung davon auszugehen, dass die Kohlekraftleistung Deutschlands bis 2018 um knapp 5.390 MW zurückgehe.  Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßte die zunehmende Stilllegung und stellt zugleich klar, dass die zur Stilllegung angemeldeten Kohlekraftwerke in der Regel alt und deshalb ineffizienter und schmutziger seien als etwa Kraftwerke auf dem aktuellen Stand der Technik.

Ein Zahlenwerk des statistischen Bundesamts offenbart zudem, dass die Fokussierung auf Kohlkraft Deutschland zusätzlich abhängig von Russland macht. Denn Russland ist demnach nicht nur Deutschlands wichtigster Gaslieferant, sondern auch das wichtigste Zulieferland für Steinkohle. Ein Viertel der 50,6 Millionen Tonnen dieses klimaschädlichen Energieträgers, die im vergangenen Jahr nach Deutschland importiert wurden, kommt demnach aus Russland.    
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