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Daldrup & Söhne: Millionenauftrag der Stadt Frankfurt
Der Bohrtechnik- und Geothermie-Spezialist Daldrup & Söhne hat von der Stadt Frankfurt den Auftrag für eine Probebohrung erhalten. Ziel ist langfristig der mögliche Bau einer geothermischen Anlage.
Das Unternehmen soll demnach das geothermische Potenzial des sogenannten Rebstockgeländes, eines ehemaligen Flughafens, ermitteln. Dabei sollen wissenschaftliche Erkenntnisse über die geologischen Standortverhältnisse bis zu einer Tiefe von 800 Metern gewonnen werden. Den Auftragswert beziffert Daldrup & Söhne mit rund 3,4 Millionen Euro.
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Die Bohrarbeiten haben bereits begonnen, wie das Unternehmen mitteilte. Dabei gewonnene Ergebnisse sollen der Stadt Frankfurt helfen, das Wärmepotenzial des Untergrunds genau zu bestimmen und zu ermitteln, wie leicht es ist, Erdwärme zu gewinnen.
„Wenn die geologischen und geothermischen Voraussetzungen gegeben sind, kann zum Beispiel das neu gebaute Rebstockbad möglicherweise mit klimafreundlicher, geothermischer Wärme versorgt werden. Nach bisherigen Erkenntnissen ist es unter Frankfurt bereits in geringen Tiefen von 800 Metern mit 40 bis 60 Grad Celsius sehr heiß“, so Daldrup & Söhne in der Mitteilung.
Geothermie hat Potenzial
Die Aktie von Daldrup & Söhne schloss im gestrigen Tradegate-Handel 3,4 Prozent im Plus bei einem Preis von 7,96 Euro (Stand: 14.12.2022, 22:26 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 6,4 Prozent an Wert gewonnen, auf Jahressicht ist der Kurs um 53 Prozent gestiegen.
ECOreporter sieht weiterhin viel Potenzial im Geothermie-Sektor. Die Studie "Roadmap tiefe Geothermie für Deutschland" von Fraunhofer und Helmholtz Institut traut der Geothermie zu, einen Großteil des deutschen Wärmebedarfs zu decken. In Deutschland seien demnach Ausbauziele von weit über 300 Terawattstunden (TWh) Jahresertrag beziehungsweise 70 Gigawatt (GW) installierte Leistung möglich, das entspräche rund 25 Prozent des Gesamtwärmebedarfs.
Der Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur würde laut Roadmap in den kommenden zehn Jahren Investitionen in Höhe von ca. 2,0 bis 2,5 Milliarden Euro je GW installierter Leistung erfordern. Damit ließen sich wettbewerbsfähige Wärmeerzeugungskosten von unter 30 Euro pro Megawattstunde erzielen. All dies ist allerdings noch sehr theoretisch und Zukunftsmusik.
Bei Daldrup laufen die Geschäfte aktuell ordentlich, das Unternehmen geht von einer Jahresgesamtleistung von rund 42 Millionen Euro und einer Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) von 4 bis 6 Prozent der Gesamtleistung aus. Im ersten Halbjahr 2022 lag die EBIT-Marge bei 7 Prozent. Die Auftragslage bezeichnet der Konzern als „unverändert zufriedenstellend“. Ende Juni verfügte Daldrup über Aufträge in Höhe von 27,1 Millionen Euro. Damit sei „das Bohrgeschäft rechnerisch bis weit in das Jahr 2023 ausgelastet“.
Die Daldrup-Aktie ist 2022 deutlich gestiegen, nach einer Korrekturphase zwischen Juli und Ende September hat sie in den letzten Wochen wieder zugelegt. Wegen der niedrigen Gewinnmargen des Unternehmens ist die Aktie aber ein risikoreiches Investment, mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 33 ist sie zudem teuer. Aktuell ist der Kurs etwas überhitztm, Anlegerinnen und Anleger sollten auf Rücksetzer warten.
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Daldrup & Söhne AG: