Anleihen / AIF

„Dachsolaranlagen können Anlegern weiterhin interessante Erträge bringen“ – Erik Tröster, PT Erneuerbare Energien GmbH

Die Krise der Solarbranche ist noch nicht ausgestanden. Die weiter sinkende Vergütung für Solarstrom und das neue Kapitalanlagegesetzbuch haben den Markt für Anleger stark verändert. Gibt es in diesem neuen Umfeld noch lukrative Photovoltaik-Direktinvestments? Und welche Technologien werden bei der Energiewende eine tragende Rolle spielen? Diese und weitere Fragen beantwortet Erik Tröster von der PT Erneuerbare Energien GmbH aus Villingen-Schwenningen.

Die PT Erneuerbare Energien GmbH plant baut und betreibt Grünstromanlagen und bietet dazu Direktbeteiligungen an. Sie ist einer der Aussteller der Messe Grünes Geld Stuttgart am 12. Oktober im Haus der Wirtschaft. Neueeinsteigern und Finanzprofis bietet die Veranstaltung  einen Überblick über aktuelle Trends, Entwicklungen und Angebote am Markt für nachhaltige Geldanlagen im deutschsprachigen Raum. Abgerundet wird die Messe durch ein umfangreiches Vortragsprogramm, eine prominent besetzte  Podiumsdiskussion zum Thema Energiewende und ein Kinderprogramm für kleine Besucher ab 5 Jahre. Der Eintritt ist frei. Näheres erfahren Sie hier.

ECOreporter.de: Die PT Erneuerbare Energien GmbH ist auf Beteiligungen zu Grünstromprojekten in Deutschland spezialisiert. Bislang ging es häufig um Photovoltaik. Inwiefern kann Photovoltaik mit den deutlich gekürzten Einspeisevergütungen in Deutschland als Direktbeteiligung für Privatanleger überhaupt noch lukrativ sein?

Tröster: Es ist richtig, dass die Einspeisevergütungen deutlich reduziert wurden. Parallel dazu reduzierten sich in der Vergangenheit die Systemkosten ebenfalls erheblich. Bei Freiflächenanlagen muss man jedoch inzwischen genau prüfen, ob die Kosten noch im Verhältnis zu den erzielbaren Erträgen stehen und eine annehmbare Rendite erwirtschaftet werden kann. Bei Dachanlagen haben wir mit verschiedenen kommunalen Verpächtern und mit großen Industrieunternehmen Vereinbarungen getroffen, um dort Photovoltaikanlagen zu installieren und diesen den sauber erzeugten Strom direkt zu verkaufen. Diese Variante bietet den Kommunen und Unternehmen dauerhaft Ersparnisse im Stromankauf und unseren Anlegern dauerhaft interessante Erträge. In all diesen Fällen sind wir nicht mehr auf die Vergütungssätze nach dem EEG angewiesen und können weiterhin ökologisch sinnvolle und attraktive Anlagemöglichkeiten in Photovoltaikanlagen in Deutschland anbieten.
Bildnachweis: Erik Tröster ist 39 Jahre alt und verheiratet. Er ist Geschäftsführer der PT Erneuerbare Energien GmbH aus Villingen-Schwenningen.

ECOreporter.de: Sie bieten derzeit unteranderem zwei geschlossene Fonds zu Solaranlagen an. Wie sind die Platzierungsstände dieser Angebote?

Tröster: Der PT Solardach Baden-Württemberg ist zwischenzeitlich vollständig platziert. Bei dem zweiten Angebot handelt es sich um unseren PT Grünzins mit attraktiven Zinsen, flexiblen Einzahlungsmöglichkeiten und variablen Ausstiegsoptionen. Dieses Angebot wird sehr gut von unseren Anlegern angenommen. Es wurden in den vergangenen Monaten runde 1,1 Millionen Euro gezeichnet. Der PT Grünzins arbeitet ausschließlich mit Eigenkapital und ohne Fremdfinanzierung. Er ist ausgelegt auf ein Gesamtvolumen von vier Millionen Euro.

ECOreporter.de: Das Angebot PT Grünzins bündelt Photovoltaik, Windkraft und Biomasse. Es handelt sich um ein Nachrangdarlehen mit festem Zinssatz. In wie viele Projekte welcher Art investiert ein Anleger, der sich jetzt zur Zeichnung entscheidet, nach welchen Kriterien werden die Projekte ausgewählt?

Tröster: Der PT Grünzins investiert im Bereich Photovoltaik ausschließlich in Projekte der PT Erneuerbare Energien GmbH. Da wir von der Akquise der Dächer und Flächen über die Planung , die Kontrolle der Baumaßnahmen und  die Vermarktung der Photovoltaikanlagen an Anleger bis hin zur Verwaltung und Wartung während der Laufzeit alle Maßnahmen selbst durchführen, haben unsere Anleger die Gewissheit, in gute Projekte zu investieren. Die Projekte werden nach dem Status des Verpächters und der sich in der Planungsphase errechneten Wirtschaftlichkeit ausgewählt. Nur wenn wir in dieser Phase zu der Überzeugung gelangen, unseren Anlegern dauerhaft  Zinsen sichern zu können, setzen wir ein Projekt um. Investiert wurde bereits in Photovoltaikanlagen auf Flächen der BMW AG in München und Garching. Konkrete Investitionen sind vorgesehen auf Dächern der Städte Hannover und Bremen, auf Dächern der Firma Volvo sowie auf den Dächern des BMW-Werkes in Regensburg. Die Planungen dieser Projekte sind weitestgehend abgeschlossen.

ECOreporter.de: Wie vefahren Sie bei PT-Grünzins-Projekten jenseits der Photovoltaik?


Tröster: In den Bereich Wind und Biomasse ziehen wir erfahren Partner bei der Projektauswahl und –realisierung hinzu. In Hessen  planen wir zusammen mit einem sehr renommierten Unternehmen mehrere Windräder. Weitere Projekte bei denen Photovoltaik und Blockheizkraftwerke kombiniert werden, sind ebenfalls in der Planung. Unsere Mitarbeiter stehen zudem in ständigem Kontakt mit Kommunen und Industrieunternehmen, um weiterhin attraktive, innovative und natürlich ökologische Projekte umsetzen zu können.

ECOreporter.de: Sie bieten auch ein PT-Direkt-Investment in Photovoltaikanlagen an, bei der Anleger in Sonnenstromkraftwerke investieren, die auf fremdem Boden oder fremden Hausdächern installiert werden. Inzwischen zielt die Photovoltaik auf dem eigenen Hausdach stärker auf möglichst hohen Eigenbedarf ab. Inwiefern lassen sich mit solchen Direkt-Investments Renditen erzielen und was sind die wichtigsten Grundvoraussetzungen dafür?

Tröster: Neben sehr guten Erträgen können dabei auch noch steuerliche Aspekte berücksichtigt werden. Das betrifft beispielsweise die Nutzung des Investitionsabzugsbetrages oder verschiedener Abschreibungsmöglichkeiten.  
Größere Photovoltaikanlagen werden auch nach den Investitionsvorstellungen unserer Anleger geplant, in unterschiedlich Größen aufgeteilt und mit einzelnen Zählern und Wechselrichtern versehen, so dass jeder Anteil als eigene Anlage anerkannt wird.  Dadurch ist es möglich, hohe Qualität im Bereich der Materialien, der Verbauung und auch später in der Wartung und Verwaltung zu gewährleisten.  Dieses Konzept bietet dauerhaft gute Renditechancen, auch in Verbindung mit einem möglichen Direktverkauf des Stroms an die Flächenverpächter oder unmittelbar angrenzende Nachbarn. Das vorhandene Eigenkapital für eine Direktinvestition sollte jedoch mindestens 15.000 Euro  bis 20.000 Euro betragen.  Natürlich bietet auch die Deckung des Eigenbedarfs durch den Bau einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach dauerhafte Vorteile, da in Zukunft mit weiteren Strompreissteigerungen zu rechnen ist.

ECOreporter.de: Das neue Kapitalanlage-Gesetzbuch verändert die Art wie Anleger sich direkt an Grünstromprojekten beteiligen können deutlich. Inwiefern hat die PT Erneuerbare Energien GmbH sich und ihre Angebotspalette vor dem Hintergrund neuer Regeln umgestellt?


Tröster: Die neuen gesetzlichen Regelungen bewirken in der Tat in vielen Bereichen erhebliche Umstellungen.  Unsere Projekt- und Betreibergesellschaften werden nach dem jüngsten Auslegungsschreiben der BaFin zum Anwendungsbereich des KAGB als „operativ tätige Unternehmen“ angesehen. Das ist so, weil sie das Ziel der Finanzierung und des Betriebs von dezentralen Energieerzeugungsanlagen verfolgen. Deshalb unterliegen diese Gesellschaften nicht den Regelungen des KAGB. Dennoch werden wir unsere Produkte zukünftig strukturell Stück für Stück den Anforderungen des KAGB anpassen.

ECOreporter.de: Wo in Deutschland gibt es noch Ausbaupotenziale für Erneuerbare-Energien und welche Technologien werden dabei bis 2020 die größte Rolle spielen?


Tröster: Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die Nutzung der Sonnenenergie mit die größte Rolle unter den Erneuerbaren Energien spielen wird. Die aktuell bereits erzielbaren Gestehungskosten für Solarstrom werden, zusammen mit einer sich weiter entwickelnden Speichertechnologie, für einen weiteren dezentralen Ausbau sorgen. Photovoltaikanlagen sind mit am einfachsten skalierbar und produzieren meistens problemlos den Strombedarf direkt vor Ort. Daneben sehen wir natürlich auch im Bereich Wind, besonders im Süden Deutschlands, noch Ausbaupotenziale und auch die Wärmeversorgung aus nachwachsenden Rohstoffen und solarthermischen Anlagen wird weiterhin Potenzial haben.

ECOreporter.de: Was präsentieren Sie auf der Messe Grünes Geld in Stuttgart und mit welcher Erwartung kommen Sie zu der Veranstaltung?

Tröster: Wir präsentieren mit dem PT Grünzins ein Festzinsprodukt, das als Einmalanlage oder  als Ratensparvariante gezeichnet werden kann. Es ist sehr variabel im Einzahlungsbereich und bietet regelmäßige Ausstiegsoptionen. Wir möchten mit diesem Produkt erstens die Anleger ansprechen die  Flexibilität wünschen. Zweitens möchten wir Investoren ansprechen, die einen kurzen Anlagezeitraum vorziehen, und drittens jüngere Menschen ansprechen, die sich mit Monatsbeiträgen ab 50 Euro über einen längeren Zeitraum Kapital aufbauen wollen. Weiterhin werden wir Interessenten unsere Direktinvestmentmöglichkeiten aufzeigen und erste Informationen über ein neues Projekt in Baden-Württemberg vorstellen.

ECOreporter.de: Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Tröster.

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