Dämmstoff-Aktie Sto: Schlechtes Wetter verhagelt die Bilanz

Fassaden dämmen und streichen? Bei Regen und Frost geht das nicht gut. Für den Dämmstoff- und Farbenhersteller Sto lief das erste Quartal 2023 schlechter als erwartet. Trotzdem hält das Unternehmen aus dem baden-württembergischen Stühlingen an seinen Jahreszielen fest.

Im Zeitraum Januar bis März sank der Konzernumsatz zum Vorjahr um 1,7 Prozent auf knapp 362 Millionen Euro. Häufige Niederschläge und teilweise tiefe Temperaturen hätten das Fassadengeschäft „erheblich beeinträchtigt“, heißt es in einer Unternehmensmeldung. Im gleichen Zeitraum 2022 sei das Wetter deutlich besser gewesen. Zudem belasteten ungünstige Wechselkurse der türkischen Lira sowie der Schwedischen und der Norwegischen Krone den Umsatz. Sto erwirtschaftet etwa 60 Prozent seiner Einnahmen außerhalb Deutschlands.

Saisonbedingt schließt Sto das erste Quartal eines Geschäftsjahres für gewöhnlich mit einem Nettoverlust ab. 2023 habe sich dieses im Vergleich zum Vorjahr „deutlich erhöht“, teilt der Konzern mit, nennt aber keine konkreten Zahlen. Als Gründe für den Anstieg führt Sto höhere Beschaffungskosten und gestiegene Löhne an.

Für das Gesamtjahr 2023 geht das Management weiterhin „trotz der großen Herausforderungen“ von einem Umsatzanstieg von 1,79 auf 1,91 Milliarden Euro und einem Vorsteuergewinn von 117 bis 142 Millionen Euro aus. 2022 lag der Vorsteuergewinn bei 128,3 Millionen Euro. In den nächsten Jahren will Sto weiter wachsen: Bis 2025 strebt das Unternehmen einen Jahresumsatz von 2,1 Milliarden Euro an.

Die Sto-Aktie war 2020 und 2021 im Bauboom kräftig gestiegen. 2022 brach sie bis Oktober stark ein, seitdem befindet sie sich auf Erholungskurs. Auf drei Monate gesehen hat sie 22 Prozent zugelegt, im Jahresvergleich notiert sie 10 Prozent im Plus. In den letzten drei Jahren hat sich der Kurs verdoppelt. Gestern kostete die Aktie an der Börse Xetra 187,00 Euro (Stand 19.5.2023, 14:36 Uhr).

Sto bleibt nach Einschätzung von ECOreporter ein interessantes Investment-Thema für risikoaffine Anlegerinnen und Anleger, die einen langen Atem mitbringen. Ein Schnäppchen ist sie derzeit nicht, das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 liegt bei etwa 19. Attraktiver ist die für die Baubranche hohe erwartete Dividendenrendite von 3 Prozent.

Sto SE & Co. KGaA: ISIN DE0007274136 / WKN 727413