NSU RO 80 – eines der ersten Serienfahrzeuge mit Wankelmotor. / Foto: Pixabay

  Crowd-Investment

Crowdinvesting für wasserstoffbetriebene Wankelmotoren

Bei einem Wankelmotor wird die Verbrennungsenergie ohne den Umweg einer Hubbewegung direkt in eine Drehbewegung umgesetzt. Wankelmotoren gibt es seit Jahrzehnten, aber sie konnten sich im Auto-Massenmarkt gegen den Hubkolbenmotor nicht wirklich durchsetzen. Nun hat ein deutsches Unternehmen einen mit Wasserstoff betriebenen Wankelmotor entwickelt.

Kann dieser den Durchbruch bringen? Crowdinvestoren können die Weiterentwicklung des Motors ab 100 Euro unterstützen.

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Die Wankel Super Tec GmbH aus Cottbus baut und entwickelt seit mehreren Jahren Wankelmotoren, die mit verschiedenen Kraftstoffen betrieben werden können. Nun will sich das Unternehmen auf die Entwicklung und Vermarktung klimaneutraler, mit Wasserstoff betriebener Wankelmotoren fokussieren. Insbesondere um den 2019 gefertigten Motoren-Prototypen zur Marktreife weiterzuentwickeln, hat das Unternehmen zur Finanzierung ein Nachrangdarlehen begeben. Das können Anleger ab 100 Euro über die Online-Plattform FunderNation zeichnen.

Wasserstoffbetriebene Wankelmotoren können nach Herstellerangaben als Direktantriebe für Fahrzeuge aller Art sowie für die kontinuierliche stationäre Stromerzeugung aus Erneuerbarer Energie, z.B. Blockheizkraftwerke, eingesetzt werden.

Nach Angaben der Wankel Super Tec GmbH gibt es in allen für das Unternehmen relevanten Marktsegmenten eine Vielzahl von Wettbewerbern. Das Unternehmen ist nach eigener Einschätzung im speziellen Bereich leichter und vibrationsarmer Dieselmotoren mit hoher Leistungsdichte weitgehend konkurrenzlos. Leichte, preiswerte Wasserstoffverbrennungs-Wankelmotoren hat nach Angaben der Emittentin bislang der japanische Autohersteller Mazda produziert.

Rendite erfolgsabhängig

Die Wankel Super Tec GmbH weist laut Jahresabschluss 2018 einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von rund 1,9 Millionen Euro bei einer Bilanzsumme von rund 3,3 Millionen Euro auf. Nach Angaben des Unternehmens bestehen erhebliche stille Reserven aufgrund des nicht aktivierten geistigen Eigentums des Unternehmens. Der Jahresüberschuss lag 2018 bei rund 18.000 Euro (2017: Jahresfehlbetrag von rund 154.000 Euro). 2019 hat das Unternehmen nach eigenen Angaben "wahrscheinlich ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt“.

Die Nachrangdarlehen haben eine Laufzeit bis zum 28. Februar 2025. Anlegern steht eine erfolgsabhängige Verzinsung zu. Während der Laufzeit hängt sie davon ab, ob und in welcher Höhe die Emittentin Jahresüberschüsse erwirtschaftet. Am Ende der Laufzeit besteht ein Anspruch auf einen Bonuszins, falls die Emittentin ihren Unternehmenswert während der Laufzeit steigern konnte. Falls das Unternehmen während der Laufzeit (mehrheitlich) verkauft wird, erhält der Anleger einen "Exitzins“. Das Emissionsvolumen des Nachrangdarlehensangebotes beträgt maximal 500.000 Euro (Fundinglimit).

Hohes Risiko für Anleger

Die Rückzahlung des partiarischen Nachrangdarlehens sowie die Zinszahlungen hängen laut VIB maßgeblich vom wirtschaftlichen Erfolg der Emittentin ab. Dieser hängt laut VIB vor allem davon ab, inwieweit der Markt in Zukunft wasserstoffbetriebene Motoren akzeptiert, ob die wasserstoffbetriebenen Motoren des Unternehmens hinsichtlich Zuverlässigkeit, Herstellungs- und Betriebskosten konkurrenzfähig zu alternativen Systemen wie vor allem Hubkolbenmotoren und rein elektrischen Systemen sein werden und ob die Verfügbarkeit von Wasserstoff als Treibstoff im Markt weiter zunimmt. Nach Angaben der Geschäftsführung (Stand: Anfang März 2020) ist die Emittentin von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen, da die Kooperation mit ihren Partnern in Südkorea und China ein wesentlicher Bestandteil ihrer Geschäftsentwicklungsstrategie für die nächsten fünf Jahre darstellt.
In frühen Produkt- und Markteinführungs-Phasen bestehen erhebliche Risiken, dass ein Produkt am Markt scheitert. Für Anleger besteht ein erhebliches Risiko für einen Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

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