Anleihen / AIF

Crowdfunding: Solarprojekte in Nigeria suchen Investoren

Auf der Crowdinvesting-Plattform bettervest können sich deutsche Privatanleger ab sofort an der Elektrifizierung ländlicher Gebiete in Nigeria beteiligen. Ab 50 Euro investieren sie in zwei Solar-Projekte in den Bundesstaaten Ogun und Niger.


Die Projektinhaber Nayo Tropical Technologies Ltd. und Rubitec Nigeria Ltd. zahlen das geliehene Kapital, inklusive einem Zinssatz von 10 Prozent, über eine Laufzeit von 7 Jahren an die Investoren zurück. Da es sich um ein Annuitätendarlehen handelt, wird der Zins jährlich auf die noch ausstehende Summe gezahlt. Die Projekte haben ein Gesamtvolumen von 459.400 Euro. 

Mit dem Geld werden Solar-Inselsysteme, sogenannte Mini-Grids, für die Dörfer Tunga Jika und GbamuGbamu im Westen Nigerias finanziert. Zeitgleich stellen sich die in der Umgebung liegenden Mühlen und landwirtschaftlichen Maschinen von Diesel- auf Elektromotoren um, die durch das neue Stromnetz gespeist werden. Der Grünstrom beider Projekte soll künftig insgesamt 548 Haushalte, 168 gewerbliche Kunden und 42 produzierende Betriebe versorgen. Ein Teil der Stromerlöse wird genutzt, um die Investitionen der deutschen Kleinanleger zurückzuzahlen und eine jährliche Rendite auszuschütten.

Unabhängiger von schädlichen Dieselgeneratoren werden

Durch die Projekte entstehen auch Jobs in der Region. "Neben der sozialen Wirkung leisten die Projekte einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, da die reichlich vorhandene Solarenergie zu Gunsten der Umwelt und Dorfbewohner ausgeschöpft wird und dadurch die Abhängigkeit von schädlichen Dieselgeneratoren stark reduziert werden kann", teilte bettervest mit.

Die Solarnetz-Projekte erhalten in der Startphase eine Förderung durch ein Programm der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) bis September 2017. Für den Anteil, den die Projektinhaber selbst finanzieren müssen, wurde das Crowdfunding gestartet. Das Projekt in Tunga Jika wird zusätzlich vom Renewable Energy and Energy Efficiency Project (REEEP) der United States Agency for International Development (USAID) unterstützt.

Es handelt sich bei beiden Crowdinvestments um Annuitätendarlehen mit qualifiziertem Rangrücktritt. Das bedeutet, dass Anleger im Fall einer möglichen Insolvenz eines Projektinhabers als Gläubiger erst nach allen anderen vorrangigen Gläubigern befriedigt werden. Laut bettervest besteht zudem ein Risiko, dass die Abzugsfähigkeit durch die deutschen Steuerbehörden im Einzelfall nicht anerkannt wird. Damit würden in den Projekten zum Beispiel 9 Prozent statt 10 Prozent reguläre Zinsen an die Investoren ausbezahlt werden, hieß es.
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