Das Immobilienprojekt Kardinal-Wendel-Gärten war auf zwei Crowd-Plattformen angeboten worden - zu unterschiedlichen Konditionen. / Foto: Pixabay

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Crowd-Investment Kardinal-Wendel-Gärten: Deshalb haben GLS Crowd-Anleger ihr Geld bislang nicht zurückbekommen

2017 hatten Anleger über die Crowd-Plattformen ReaCapital und GLS Crowd in das Homburger Immobilienprojekt Kardinal-Wendel-Gärten investiert. Nach der Insolvenz des Anbieters haben ReaCapital-Anleger laut einem Bericht des Magazins Finanztest ihr Geld zurückbekommen, GLS Crowd-Investoren hingegen nicht. Was steckt dahinter?

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Finanztest zufolge waren Anleger, die über ReaCapital in die Kardinal-Wendel-Gärten investierten, über eine Grundschuld gegen den Verlust ihres eingesetzten Kapitals (Nachrangdarlehen) abgesichert. Nach öffentlich einsehbaren Angaben von ReaCapital sind die Rückzahlungen 2019 in voller Höhe erfolgt.

Wer sich über die GLS Crowd an dem Projekt beteiligt hat, ist dagegen bislang leer ausgegangen. Die GLS Crowd äußerte sich dazu auf Anfrage von ECOreporter wie folgt:

„Auf der GLS Crowd wurden die Anleger*innen wie üblich ausführlich über das Projekt und das Investitionsangebot informiert. Beim Crowdinvesting drückt sich das Risiko des Totalverlusts im höheren Zins aus. Beim Projekt Kardinal-Wendel-Gärten gab es bei der GLS Crowd eine höhere Verzinsung als bei ReaCapital, dafür allerdings keine weiteren Elemente einer Absicherung.

Es gibt Anbieter, die zu einer sogenannten Sammelgrundschuld greifen, das heißt die Grundschuld eines Gebäudes gilt dann für mehrere (theoretisch unlimitiert viele) andere Fundings, damit das (regulatorisch vorgeschriebene) Totalausfall-Risiko weiterhin gegeben ist. Wir verwenden diesen Ansatz nicht, da dadurch das Risiko-Rendite-Verhältnis für einzelne Anleger*innen schwerer nachvollziehbar ist. Es kann der Anschein einer Sicherheit entstehen, deren Werthaltigkeit aber von mehreren anderen Faktoren außerhalb des spezifischen Fundings abhängig ist.“

ReaCapital hatte für das Projekt Kardinal-Wendel-Gärten 5,5 Prozent Zins pro Jahr in Aussicht gestellt. Bei der GLS Crowd waren es 6,0 Prozent.

Ein ECOreporter-Porträt der GLS Crowd finden Sie hier.

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