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CropEnergies prüft mögliche Drosselung der Produktion
Der Mannheimer Biokraftstoffhersteller CropEnergies muss 2023 möglicherweise die Produktion in einzelnen Ethanolanlagen herunterfahren. Angesichts der steigenden Energie- und Rohstoffpreise nehme der Druck auf der Kostenseite zu, teilte der Konzern am gestrigen Montag mit. Die Aktie verliert deutlich.
CropEnergies zufolge ist sogar eine vorübergehende Stilllegung denkbar. Das Unternehmen prüft derzeit die Auslastung seiner Anlagen. Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 (März bis Februar) ließ CropEnergies allerdings unverändert.
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CropEnergies profitierte bislang von Verträgen, die vor dem sprunghaften Anstieg der Energiepreise abgeschlossen wurden. Insbesondere ab Januar 2023 sollen sich die höheren Tarife aber deutlich stärker bemerkbar machen. Bisher konnten zudem steigende Kosten durch höhere Verkaufspreise für Ethanol ausgeglichen werden. Zuletzt seien die Preise für Ethanol aber wieder deutlich gesunken, wie das Unternehmen erklärte.
Perspektive unklar
Trotz der steigenden Kosten hält CropEnergies an seiner erst vor rund einem Monat erhöhten Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 fest. Das Management erwartet demnach weiterhin einen Umsatz von 1,47 bis 1,57 Milliarden Euro bei einem operativen Ergebnis von 215 bis 265 Millionen Euro. Die weiteren Folgen des Ukraine-Kriegs seien allerdings noch immer schwer abzuschätzen.
Nach Bekanntgabe der möglichen Produktionsausfälle stürzte die Aktie im Xetra-Handel ab, am Montag schloss sie 13,6 Prozent im Minus zum Freitag bei einem Preis von 13,36 Euro. Auf Monatssicht ist die Aktie 12,5 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 17,4 Prozent an Wert gewonnen.
Die Geschäfte von CropEnergies liefen zuletzt hervorragend. Allerdings lag das insbesondere an den lange hohen Ethanolpreisen, von denen das Unternehmen sehr abhängig ist. Die Preise schwanken aber traditionell stark, genau wie der Aktienkurs von CropEnergies. Zudem sind die langfristigen Chancen von Biokraftstoffen schwer einzuschätzen.
ECOreporter stuft die Aktie weiterhin als riskantes Investment ein. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter 11 ist sie aktuell verhältnismäßig günstig bewertet – allerdings wird CropEnergies weiterhin so hohe Gewinne wie zuletzt brauchen, um an der Börse als fair bewertet zu gelten. Die erwartete Dividendenrendite liegt derzeit bei hohen 3,6 Prozent.
CropEnergies AG: