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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
CropEnergies mit höchstem Quartalsumsatz der Unternehmensgeschichte
Der Mannheimer Biokraftstoffhersteller CropEnergies ist mit einem Rekordergebnis in sein Geschäftsjahr 2022/23 (März bis Februar) gestartet. Die bereits angehobene Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern grundsätzlich, sieht aber deutliche Herausforderungen auf das Geschäft zukommen.
Gleichzeitig kritisierte das Unternehmen Pläne der EU für ein faktisches Verbot von Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab 2035. Dies sei ein "klarer Verstoß gegen den Grundsatz der Technologieoffenheit und Technologieneutralität", so Stephan Meeder, CEO von CropEnergies. Beim Argument, das Verbrennerverbot würde Emissionen reduzieren, würden Emissionen aus der Herstellung der E-Auto-Akkus und des verwendeten Ladestroms vernachlässigt.
Tatsächlich hat Deutschland auf EU-Ebene durchgesetzt, dass die EU Verbrennungsmotoren über 2035 hinaus erlaubt, wenn sie mit klimaneutralen Kraftstoffen (E-Fuels) betrieben werden. Darauf hatte die FDP innerhalb der Regierungskoalition gepocht. Die positive ökologische Wirkung klimaneutraler Kraftstoffe ist allerdings umstritten. „E-Fuels sind eine Scheinlösung. Sie sind ineffizient, nicht automatisch klimaneutral und werden auf absehbare Zeit teuer sowie begrenzt verfügbar bleiben", so Antje von Broock, Geschäftsführerin des Umweltschutzverbands BUND.
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CropEnergies hat seinen Umsatz im Zeitraum März bis Mai von 214 Millionen Euro im Vorjahr auf 399 Millionen Euro deutlich gesteigert und das operative Ergebnis auf 87 Millionen Euro verbessert – im Vorjahr hatte dieses bei lediglich 15 Millionen Euro gelegen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich von 25 auf 98 Millionen Euro. Die Ethanolproduktion lag im ersten Quartal mit 281.000 Kubikmetern über dem Vorjahr mit 235.000 Kubikmetern. Die Produktion von Lebens- und Futtermitteln übertraf laut Unternehmen ebenfalls das Vorjahresniveau.
Der Hauptgrund für das außerordentlich gute Ergebnis waren demnach allerdings Verträge für den Bezug von Rohstoffen und Energie, die bereits vor Beginn des Ukraine-Krieges und damit zu deutlich günstigeren Preiskonditionen abgeschlossen worden waren. Die positive Ergebniswirkung dieser frühzeitigen Sicherungspositionen werde in den kommenden Monaten erkennbar nachlassen, so das Unternehmen.
Am 15. Juni hatte CropEnergies die Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 erhöht. Es wird jetzt ein Umsatz von 1,45 bis 1,55 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,08 Milliarden Euro) und ein operatives Ergebnis von 165 bis 215 Millionen Euro (Vorjahr: 127 Millionen Euro) erwartet. Dies entspricht einem EBITDA von 205 bis 255 Millionen Euro (Vorjahr: 169 Millionen Euro). Die Prognose basiert auf der Annahme einer Normalisierung des Mobilitätsverhaltens.
Allerdings sind die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf Absatz-, Energie- und Rohstoffmärkte weiterhin schwer abschätzbar. CropEnergies geht aus heutiger Sicht grundsätzlich davon aus, dass ausreichend Energie und Rohstoffe für die Produktion von erneuerbarem Ethanol sowie Lebens- und Futtermitteln zur Verfügung stehen werden. Dabei wird ebenfalls unterstellt, dass die Ausrufung der Alarmstufe des Gas-Notfallplans in Deutschland keine deutlichen negativen Preiswirkungen haben wird.
Ferner wird erwartet, dass die EU-Mitgliedstaaten ihre Beimischungsziele für Biokraftstoffe im Wesentlichen aufrechterhalten und dies weiterhin eine hohe Kapazitätsauslastung ermöglicht. Zudem geht CropEnergies davon aus, dass erhöhte Energie- und Rohstoffkosten zumindest teilweise über höhere Absatzpreise für Ethanol sowie für Lebens- und Futtermittel kompensiert werden können.
Die CropEnergies-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 0,8 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 12,86 Euro (Stand: 6.7.2022, 13:04 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 16,4 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 14,5 Prozent im Plus.
Die langfristigen Chancen von Biokraftstoffen und damit von CropEnergies lassen sich schwer beurteilen. Im Osterpaket der Bundesregierung, das einen klaren Ausbau Erneuerbarer Energien anpeilt, finden E-Fuels kaum Beachtung, wie der Branchenverband der Biokraftstoffindustrie kritisiert.
Der Börsenkurs von CropEnergies schwankte in der Vergangenheit stark. ECOreporter stuft die Aktie weiterhin als riskantes Investment ein. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10 ist sie aktuell verhältnismäßig günstig bewertet. Und die erwartete Dividendenrendite liegt bei hohen 3,6 Prozent.
CropEnergies AG: