Cisco baut mit Zukäufen Angebot für Netzwerküberwachung aus

Der US-Netzwerkausrüster Cisco erweitert sein Angebot von Software zur Netzwerküberwachung (network monitoring) mit zwei Übernahmen. Beide aufgekauften Unternehmen sollen in die Tochter Thousandeyes integriert werden, in der der ECOreporter-Aktien-Favorit seine Aktivitäten im Bereich Netzwerksoftware bündelt.

Mit dem Zukauf der Start-ups Accedian aus Kanada und SamKnows aus Großbritannien soll die Kompetenz von Cisco bei der Analyse von Netzwerken weiter zunehmen. Die Datenmenge, die das Unternehmen bereits mit Thousandeyes generiert, soll laut Cisco noch einmal steigen. Zu den Kosten der Übernahme machte der Konzern keine Angaben. Wie bewertet ECOreporter die Cisco-Aktie?

Accedian soll die Fähigkeiten von Thousandeyes mit einer Lösung erweitern, die sich speziell auf die Leistung von Cloud-Service-Providern konzentriert. "Jetzt können unsere Kunden – auf mikroskopischer Ebene – ihre IT- und Netzwerkinfrastruktur durchschauen, um die Erfahrungen jedes Nutzers zu jedem Zeitpunkt genau zu verstehen", schreibt der für das Netzwerkgeschäft zuständige Manager Jonathan Davidson in einem Blogbeitrag zu der Akquisition.

Verbesserung von Echtzeitanwendungen und mehr Daten von Routern

Echtzeitanwendungen wie Videokonferenzen oder das Internet der Dinge im Industriebereich erfordern laut Davidson besonders präzise Daten, um Netzwerkverschlechterungen zu erkennen. Die mit Accedian-Tools gesammelten Informationen will Cisco sowohl zur Optimierung interner Prozesse nutzen als auch Kunden zur Verfügung stellen.

Das in Großbritannien ansässige Unternehmen SamKnows vertreibt eine Plattform zur Überwachung der Internetleistung, die auf Heimroutern und mobilen Geräten läuft. Die Telemetrie-Software von SamKnows wird laut Cisco etwa von Telstra, British Telecom, Verizon, Vodafone und zahlreichen anderen Anbietern eingesetzt. SamKnows generiere so "Milliarden von Messungen pro Monat".

Die Cisco-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 0,2 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 46,31 Euro (Stand: 28.6.2023, 10:26 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie rund 1 Prozent eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 13,2 Prozent im Plus.

Ciscos Kerngeschäft ist nach wie vor Netzwerk-Hardware. Eine Verbesserung von deren Leistung ist daher ein wichtiges Anliegen des Konzerns. Cisco will sich in Zukunft vor allem auf seine Angebote in den Bereichen Unternehmensnetzwerke, Sicherheit und Plattformen fokussieren. Im Februar hatte das Management etwa den Kauf des in den USA ansässigen Cloud-Security-Startups Valtix bekannt gegeben.

Bis 2025 plant Cisco, etwa die Hälfte seines Umsatzes mit Software- und Service-Abos statt mit dem schwankungsanfälligeren Hardware-Geschäft zu erzielen. Der Umsatzanteil aus Abonnements lag zum Ende des Geschäftsjahres 2021/22 nach Unternehmensangaben bereits bei deutlich mehr als 40 Prozent.

Gute Aktie trotz Geschäftsumbau

Die Neuausrichtung ist mit Risiken behaftet. Die Cisco-Aktie ist daher mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022/23 von 16 kein Schnäppchen, aber auch nicht zu teuer. Langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger können mit einer kleinen Position einsteigen. ECOreporter sieht den Konzern solide aufgestellt und mit stabilen Zukunftsaussichten. Im Mai hob Cisco nach einem guten ersten Quartal seine Jahreserwartungen an. Für die Aktie spricht auch die hohe erwartete Dividendenrendite von 3,2 Prozent.

Cisco ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

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Cisco Systems Inc.: ISIN US17275R1023 / WKN 878841