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Chinesische Solaraktien: noch immer nur etwas für Zocker?
Die Börsenturbulenzen haben den gesamten chinesischen Aktienmarkt durcheinandergewirbelt. Auch die Kurse der Solaraktien sind in den letzten Monaten stark gefallen. Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, einzusteigen? Sind JA Solar, Trina Solar, Yingli Green Energy und Renesola nun Schnäppchen? Wer sich die Rahmendaten ansieht, könnte auf Schnäppchen hoffen. Denn der chinesische Markt für Solarstrom boomt, und das seit längerer Zeit. 2013 und 2014 verzeichnete das Land der aufgehenden Solarmärkte jeweils neue Anlagen mit insgesamt rund elf Gigawatt (GW) Leistungskapazität. Und in den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren es laut Nationaler Energiehörde 7,7 GW – das meiste davon konzentriert in großen Solarparks. 17,8 GW als Leistung neuer Anlagen ist das Gesamtziel für 2015, und es ist gut erreichbar, denn traditionell fällt der Zubau für Erneuerbare-Energie-Kraftwerke in China in der zweiten Jahreshälfte deutlich stärker aus als in der ersten. Zum Vergleich: In Deutschland waren Ende Juli laut Bundesnetzagentur Ende Juli Anlagen mit einer Kapazität von 39 GW am Netz. Aber dafür hat Deutschland Jahrzehnte gebraucht. Bald wird die Leistung der chinesischen Solaranlagen die der deutschen überholt haben. Außerdem bietet die riesige Volksrepublik für den weiteren Ausbau mehr Potenzial als die meisten anderen Nationen. Ganz zu schweigen davon, dass die chinesischen Solarmodulhersteller ihre deutschen Wettbewerber – vor Kurzem noch Weltmarktführer- entweder übernommen oder abgehängt haben.
Dennoch: Geeignet sind die chinesischen Solarwerte nur für Zocker, keinesfalls aber für Anleger, die nicht täglich in ihr Depot schauen möchten. Denn bei allen Erfolgsmeldungen zur Photovoltaik in China und zu den chinesischen Solarunternehmen – es ist nicht alles eitel Sonnenschein. So hat China das von der Nationalen Energiebehörde ausgerufene Ausbauziel für Solarenergie letztes Jahr deutlich verpasst. Der sinnvolle Plan, die meisten neuen Solarstromanlagen auf Hausdächern zu errichten, schlug größtenteils fehl. Die Finanzierungen erwiesen sich als Problemfeld. Ohne die vielen plötzlich doch wieder genehmigten Freiflächensolaranlagen wäre 2014 der Zubau von etwa 11 GW nicht möglich gewesen.
Zudem sind die Solar-Unternehmen aus der Volksrepublik nicht so transparent wie westliche Firmen. Die finanziellen Verbindungen zu kreditgebenden Banken, die fast immer in staatlicher Hand sind, sind schwer durchschaubar. Das zeigte 2013 das Beispiel von Suntech aus Wuxi, dem bis dahin größten Solarhersteller der Welt: Er ging innerhalb weniger Monate pleite und wurde zerschlagen. Vieles spricht dafür, dass Politiker die Unternehmensführung fallen ließen und an Suntech ein Exempel statuierten.
Natürlich sind die chinesischen Solarunternehmer so gewitzt, sich den Märkten anzupassen. Um nicht allein von der politisch motivierten Auftragslage für neue Solarmodule in China abhängig zu sein, erschließen sie sich den Markt für den Betreib der Kraftwerke. Das bindet zwar viel Kapital, soll aber langfristige, stetige Einnahmen sichern. Schließlich ist Chinas Energiehunger selbst bei etwas gemindertem Wirtschaftswachstum ungestillt. Und die chinesische Politik sorgt dafür, dass der Betrieb von Solarkraftwerken lukrativ wirkt, denn sie hat Förderungen für die Erstellung neuer Solarkraftwerke versprochen. Ein sicheres Zusatz-Geschäft also für die Modullieferanten? Von wegen. So beklagte jüngst Trina Solar, die versprochenen Förderungen für Photovoltaik-Kraftwerke würden in China nicht ausgezahlt. Zunächst sei eine Verzögerung der Zahlungen von zwölf Monaten im Gespräch gewesen, nun scheine selbst das nicht mehr gewiss. Im August schätzte das Nationale Zentrum für Klimaschutzstrategie und Internationale Zusammenarbeit der chinesischen Regierung die Höhe der nicht-gezahlten Vergütungen auf 30 bis 40 Milliarden Yuan, umgerechnet etwa 4,2 bis 5,6 Milliarden Euro.
Die Auslandsmärkte wie USA retten die chinesischen Solarkonzerne auch nicht: Es gibt hohe Strafzölle, mit denen die USA Solarimporte aus China und Taiwan belegt. Hinzu kommt der massive Verfall des Ölpreises. Der führt unter anderem dazu, dass sich auch Gas verbilligt und damit Gaskraftwerke in den USA günstiger Strom produzieren können. Damit aber wird es in den Vereinigten Staaten weniger lukrativ, in Solarkraftwerke zu investieren.
Fazit: China wird in etlichen Bereichen Weltmeister der Solarenergie bleiben oder werden. Sowohl, was die Herstellung von Kraftwerksteilen angeht als auch bei der Leistung der betriebenen Anlagen. Aber welches chinesische Solar-Unternehmen sich mittelfristig über sprudelnde Gewinne freuen kann, das ist unkalkulierbar. Anders gesagt: Spekulation.
Dennoch: Geeignet sind die chinesischen Solarwerte nur für Zocker, keinesfalls aber für Anleger, die nicht täglich in ihr Depot schauen möchten. Denn bei allen Erfolgsmeldungen zur Photovoltaik in China und zu den chinesischen Solarunternehmen – es ist nicht alles eitel Sonnenschein. So hat China das von der Nationalen Energiebehörde ausgerufene Ausbauziel für Solarenergie letztes Jahr deutlich verpasst. Der sinnvolle Plan, die meisten neuen Solarstromanlagen auf Hausdächern zu errichten, schlug größtenteils fehl. Die Finanzierungen erwiesen sich als Problemfeld. Ohne die vielen plötzlich doch wieder genehmigten Freiflächensolaranlagen wäre 2014 der Zubau von etwa 11 GW nicht möglich gewesen.
Zudem sind die Solar-Unternehmen aus der Volksrepublik nicht so transparent wie westliche Firmen. Die finanziellen Verbindungen zu kreditgebenden Banken, die fast immer in staatlicher Hand sind, sind schwer durchschaubar. Das zeigte 2013 das Beispiel von Suntech aus Wuxi, dem bis dahin größten Solarhersteller der Welt: Er ging innerhalb weniger Monate pleite und wurde zerschlagen. Vieles spricht dafür, dass Politiker die Unternehmensführung fallen ließen und an Suntech ein Exempel statuierten.
Natürlich sind die chinesischen Solarunternehmer so gewitzt, sich den Märkten anzupassen. Um nicht allein von der politisch motivierten Auftragslage für neue Solarmodule in China abhängig zu sein, erschließen sie sich den Markt für den Betreib der Kraftwerke. Das bindet zwar viel Kapital, soll aber langfristige, stetige Einnahmen sichern. Schließlich ist Chinas Energiehunger selbst bei etwas gemindertem Wirtschaftswachstum ungestillt. Und die chinesische Politik sorgt dafür, dass der Betrieb von Solarkraftwerken lukrativ wirkt, denn sie hat Förderungen für die Erstellung neuer Solarkraftwerke versprochen. Ein sicheres Zusatz-Geschäft also für die Modullieferanten? Von wegen. So beklagte jüngst Trina Solar, die versprochenen Förderungen für Photovoltaik-Kraftwerke würden in China nicht ausgezahlt. Zunächst sei eine Verzögerung der Zahlungen von zwölf Monaten im Gespräch gewesen, nun scheine selbst das nicht mehr gewiss. Im August schätzte das Nationale Zentrum für Klimaschutzstrategie und Internationale Zusammenarbeit der chinesischen Regierung die Höhe der nicht-gezahlten Vergütungen auf 30 bis 40 Milliarden Yuan, umgerechnet etwa 4,2 bis 5,6 Milliarden Euro.
Die Auslandsmärkte wie USA retten die chinesischen Solarkonzerne auch nicht: Es gibt hohe Strafzölle, mit denen die USA Solarimporte aus China und Taiwan belegt. Hinzu kommt der massive Verfall des Ölpreises. Der führt unter anderem dazu, dass sich auch Gas verbilligt und damit Gaskraftwerke in den USA günstiger Strom produzieren können. Damit aber wird es in den Vereinigten Staaten weniger lukrativ, in Solarkraftwerke zu investieren.
Fazit: China wird in etlichen Bereichen Weltmeister der Solarenergie bleiben oder werden. Sowohl, was die Herstellung von Kraftwerksteilen angeht als auch bei der Leistung der betriebenen Anlagen. Aber welches chinesische Solar-Unternehmen sich mittelfristig über sprudelnde Gewinne freuen kann, das ist unkalkulierbar. Anders gesagt: Spekulation.