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Checkliste: Das sollten Sie vor jeder Geldanlage tun, um sich vor Betrug und Verlust zu schützen
Nachhaltigkeit liegt im Trend – auch bei Betrügern und fragwürdigen Anbietern von Geldanlagen. Das Internet ist voll mit Werbung für Geheimtipps für Investments in Erneuerbare Energie, Wasserstoff oder Holzplantagen. Vertreter bieten angebliche Aktien bekannter Unternehmen an. Wie erkennen Sie unseriöse Angebote? Was sollten Sie tun, um sich vor Verlust zu schützen? Die folgenden neun Tipps sollten Sie unbedingt beachten.
1. Sie haben Zeit - viiiiel Zeit
Lassen Sie sich niemals drängen. Das „nur kurze Zeit gültige Angebot“ ist ein Klassiker unter den Verkäufertricks. Wann immer Sie jemand zur Eile drängt: Hören Sie nicht darauf.
2. Legen Sie nur Ihr eigenes Geld an
Nehmen Sie niemals einen Kredit auf, um in eine Geldanlage zu investieren. Denn wenn die Geldanlage Verluste macht oder sich komplett in Luft auflöst, haben Sie den Kredit immer noch und müssen erst die Zinsen tragen und am Ende das geliehene Geld zurückzahlen.
Im Premium-Bereich finden Sie weitere 7 Punkte, die Sie bei ihrer Investmententscheidung berücksichtigen sollten.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
3. Gewinner schreien, Verlierer schweigen
Wer gibt zu, dass er mit Bitcoins Riesenverluste angehäuft hat? Oder dass sich sein Holz-Investment als Kahlschlag auf dem Konto erwiesen hat? Genau: Nahezu niemand. Schreien hört man die Anleger, solange sie gewinnen. Verlieren sie, schweigen sie. Also: Hören Sie niemals auf das Geschrei der Gewinner mit sogenannten Super-Investments. Die Erde ist nicht flach, und Gewinne mit Geldanlagen sind weder risikolos noch einfach – auch wenn viele Ihnen das weismachen wollen.
4. Kaufen Sie nur, was Sie verstehen!
Viele Anbieter dubioser Investments setzen darauf, dass Sie keine Ahnung von Finanzgeschäften haben und dass Sie deshalb glauben: „Erstens kann ich die Geldanlage nicht verstehen, weil ich keine Ahnung habe. Zweitens ist der Anbieter viel schlauer als ich, weil er ja die Geldanlage versteht – sonst würde er sie ja nicht anbieten! Also traue ich dem Anbieter, denn er muss ja schlauer sein als ich. Und das macht mich reich.“ Falsch. Das macht Sie arm. Die Realität ist so: Wenn Sie etwas nicht verstehen, dann ist die Erklärung schlecht, lückenhaft oder böswillig falsch. Finger weg!

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt regelmäßig vor zweifelhaften Geldanlage-Angeboten. / Foto: BaFin
In anderen Fällen haben Betrüger als Vertreter etwa am Telefon angebliche vorbörsliche Aktien von Unternehmen angeboten, die tatsächlich einen Börsengang planten. Diese Aktien gibt es dann gar nicht. So passiert etwa beim Wasserstoffunternehmen Thyssenkrupp Nucera. Hier wurde die Masche sogar gleich zweimal durchgezogen: Vor dem verschobenen Börsengang 2022 und vor dem tatsächlichen Börsengang im Juni. Beachten Sie: Kein seriöser Anbieter wird Sie jemals ungefragt anrufen, um Ihnen Finanzprodukte anzubieten!
5. Warnlisten checken
Prüfen Sie, ob eine Geldanlage in einer Warnliste auftaucht. Bei ECOreporter in der Wachhund-Rubrik und bei der Bafin, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Die BaFin warnt nicht nur vor unseriösen Anbietern, sie führt auch eine Unternehmensdatenbank. Hier sind alle von der BaFin oder einem anderen EU-Land lizenzierte Unternehmen verzeichnet.
6. Niemand ist so dreist wie ein Betrüger
So dreist kann man doch gar nicht sein? Doch. Etliche Betrüger haben Aktien (oder Fonds) von Unternehmen verkauft, die es gar nicht gibt. Beispielsweise angebliche Aktien von Aktiengesellschaften, deren Namen einem bekannt vorkommen – die dem Original aber nur ähneln. Erst im Mai 2023 warnte die BaFin etwa vor einer Erste Investment Gruppe aus Wien. Der Name sollte wohl den Eindruck erwecken, es bestünde eine Verbindung zur österreichischen Sparkassengruppe Erste.
7. Doof sind sie ja nicht
Betrüger sind dreist, aber meist nicht doof. Sondern sogar kreativ. Auf Facebook, Twitter und YouTube werben sie mit tollen Statements. Und verweisen dann häufig auf angebliche Berichte etwa in öffentlich-rechtlichen Medien oder seriösen Magazinen, die es aber nie gab. Oder sie schalten auf Finanzplattformen als Nachrichten maskierte Werbung. Beispielsweise für Sensations-Aktien „kurz vor dem Durchbruch“.
8. Die Betrüger-Websites werden immer besser
Verbraucherschutzzentralen warnen: Längst sind Webseiten mit betrügerischen Angeboten nicht mehr zwingend mit Rechtschreibfehlern gespickt und in schlechtem Deutsch verfasst, das offensichtlich aus einer überforderten Übersetzungssoftware stammt. Prüfen Sie, ob die Webseite ein Impressum und Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGBs) hat. Wobei auch die von anderen Seiten kopiert sein können. Steht in den AGBs der Name eines völlig anderen Unternehmens, ist das ein Alarmsignal.
9. Lesen und fragen Sie ECOreporter!
Wenn Sie Zweifel an der Seriosität eines angeblich nachhaltigen Geldanlage-Angebots haben, schreiben Sie an ECOreporter. Wir beantworten Leseranfragen werktags in der Regel binnen 24 Stunden, oft schneller.
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