Erneuerbare Energie

BSW-Index: Solar-Geschäftsklima auf höchstem Stand seit sieben Jahren

Der Geschäftsklima-Index in der deutschen Solarwirtschaft hat nach jahrelanger Talsohle wieder ein Siebenjahreshoch erreicht. Nach Angaben des Branchenverbands BSW-Solar zieht die Photovoltaik-Nachfrage weiterhin an. Ein Grund seien Rendite-Erwartungen und Finanzierungsangebote für Gewerbe- und Immobilienbesitzer.


"Die Zeichen stehen wieder auf Wachstum", teilte der Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) mit. Das spiegele sich wider in dem Photovoltaik-Geschäftsklima-Index, der auf dem höchsten Stand seit sieben Jahren angekommen sei. BSW-Solar nannte auch den Grund für die guten Geschäftserwartungen: Die Auftragsbücher vieler Solarunternehmen füllten sich zunehmend. Aufgrund "attraktiver Renditeerwartungen und Finanzierungskonditionen für Gewerbe- und Immobilienbesitzer" rechnet der Branchenverband in den nächsten Monaten mit einer weiter anziehenden Nachfrage.

2016 wurden rund 1.000 neue Anlagen installiert

Laut Bundesnetzagentur wurden im letzten Jahr rund 51.900 neue Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 1,52 Gigawattpeak (GWp) neu installiert, 1.000 Anlagen mehr als im Vorjahr 2015 (1,46 GWp). Für dieses Jahr erwartet der BSW-Solar ein Marktwachstum im zweistelligen Prozentbereich. Insgesamt sind in Deutschland nach BSW-Angaben bereits weit über 50.000 Solarstromspeicher und 1,5 Millionen Solarstromanlagen installiert.

Zuletzt verzeichnete der BSW-Solar im Jahr 2010 einen so guten Indexwert. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Verbands, erläutert den Unterschied: "Lockten damals vor allem hohe Fördersätze, so sind es jetzt eher die niedrigen Anschaffungskosten für hochwertige Photovoltaiksysteme. Der Zeitpunkt für den Einstieg in die eigene Solaranlage ist jetzt besonders günstig, da die Finanzierungskonditionen derzeit noch sehr günstig sind. Während es bei der Bank für das Ersparte so gut wie keine Zinsen gibt, wirft die Investition in das eigene Solarsystem hohe Einsparrenditen ab."


Solarstromanlagen gelangten heute bereits für wenige tausend Euro in wenigen Stunden schlüsselfertig aufs Dach. Ihre Preise seien in den letzten zehn Jahren infolge technologischen Fortschritts und eines harten internationalen Wettbewerbs um über 70 Prozent gesunken. "Grünstrom vom eigenen Dach ist meist nur noch halb so teuer wie Graustrom vom Grundversorger", so Körnig. "Das überzeugt: Immer mehr Verbraucher und Unternehmer werden zu solaren Selbstversorgern, zu sogenannten Prosumern."

Um dabei möglichst hohe Eigenverbrauchsquoten zu erzielen, werde inzwischen beinahe jede zweite neue Solarstromanlage gemeinsam mit einem Batteriespeicher installiert. Der selbst geerntete Solarstrom werde so rund um die Uhr verfügbar. "Immer mehr Menschen und Unternehmen ermöglicht dies die lang ersehnte Unabhängigkeitserklärung in Energiefragen. Intelligent gesteuerte Stromspeicher entlasten gleichzeitig die Stromnetze, da sie die Erzeugungsspitzen zur Mittagszeit kappen", so Körnig.
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